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1609 - Shaos Rachetour

1609 - Shaos Rachetour

Titel: 1609 - Shaos Rachetour
Autoren: Jason Dark
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kümmern. Zunächst mal war er im Schutz der Hausmauer vor einer Entdeckung sicher.
    Ich stemmte mich zum ersten Mal wieder hoch. Ein Schwindelgefühl überkam mich. Und ich fühlte mich wie ein Betrunkener im Schneegestöber, der seine Bewegungen nicht kontrollieren konnte.
    Mit dem Taschentuch tupfte ich an meiner Halswunde entlang und war froh, dass mich die Würgeschlinge nicht umgebracht hatte.
    Aber es gab nicht nur mich, sondern auch Shao und Suko. Sie waren ebenfalls unterwegs. Es bestand auch bei ihnen die Gefahr, dass sie irgendwelchen Killern in die Hände liefen.
    Der Würger hier draußen war allein gewesen. Wäre es anders, dann hätte man mich schon längst angegriffen, so aber blieb in meiner Umgebung alles ruhig.
    Dass die anderen nicht verschwunden waren, war mir klar. Und ich konzentrierte mich immer mehr auf die Tiefgarage. Sie war der ideale Ort, um einen Mord ohne Zeugen zu begehen, denn um diese Zeit kehrte kaum noch jemand nach Hause zurück. Erst recht nicht bei diesem Schneefall, vor dem oft genug in den Medien gewarnt worden war.
    Ich spielte mit dem Gedanken, bis zum Gitter zu laufen und einen Blick in die Garage zu werfen. Aber ich ließ es bleiben. Ich dachte dabei nicht an die rutschige Fläche der Rampe, es lag daran, dass das Gitter geschlossen war, und die Chipkarte, mit der ich es öffnen konnte, lag in meinem Rover.
    Also den anderen Weg.
    Wieder zurück ins Haus, in den Lift steigen oder die Treppe nehmen. Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit, kaum dass ich den Eingang betreten hatte.
    Ich wurde von dem Mann in der Loge gesehen, der mir zuwinkte und sich ansonsten um seinen Western kümmerte.
    Das kam mir entgegen. Er sah nicht, dass ich an den Liften vorbeihuschte und im Hintergrund der Halle verschwand, wo es die Nottür gab, die mich ans Ziel bringen würde.
    Da ich mich im Haus auskannte, musste ich nicht lange suchen.
    Ich dachte daran, dass Shao den Weg durch das Treppenhaus genommen hatte. Sie war nicht zu sehen, aber irgendwo über mir musste auf einem Absatz der zweite Tote liegen.
    Der Angriff hatte mich schon hart mitgenommen. Dennoch waren meine körperlichen Funktionen in Ordnung.
    Bevor ich die Tür öffnete, zog ich wieder meine Beretta.
    Alles musste so leise wie möglich geschehen, was ich auch schaffte und mich dann in die Tiefgarage hineindrückte.
    Auf den ersten Blick sah alles normal aus.
    Ich ließ mir Zeit, weil sich meine Augen erst an das andere Licht gewöhnen mussten.
    Das dauerte nicht lange, und so betrat ich den Komplex und wusste schon Sekunden später, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zuging…
    ***
    Suko machte sich keine Vorwürfe. Er war zwar in die Falle gelaufen, aber er sah auch im Nachhinein keine andere Möglichkeit, wie er ihr hätte entgehen können.
    Die andere Seite hatte es perfekt angestellt, und sie waren jetzt aus ihren Deckungen aufgetaucht und bedrohten Suko mit ihren Waffen.
    Pistolen sah er nicht. Sie waren Männer, die sich mehr auf das lautlose Töten verstanden. Er sah die Messer, und zwei dieser Söhne Nippons hielten Samurai-Schwerter in den Händen, die Suko schon mit einiger Skepsis betrachtete.
    Suko hielt sich mit einem Kommentar zurück. Was er sah, wollte er zunächst auf sich einwirken lassen.
    Bisher waren er und John davon ausgegangen, es mit vier Gegnern zu tun zu haben. Das stimmte nicht, denn hier sah er fünf der Söhne Nippons vor sich. Sie sahen alle irgendwie gleich aus. Und das lag an der dunklen Kleidung, die sie trugen.
    Sie sprachen ihn nicht an, und Suko sah auch nicht ein, dass er das Schweigen brach. So schaute er weiterhin in die glatten Gesichter, in denen keine Emotionen zu lesen waren.
    Einer nickte plötzlich. Es war auch das Zeichen für die anderen Männer oder zumindest für zwei von ihnen.
    Die mit den Samurai-Schwertern bewaffneten Söhne bewegten sich auf Suko zu. Dabei waren die Klingenspitzen stets auf seinen Körper gerichtet. Suko wusste, wie gut die Männer damit umgehen konnten. Sie waren schnell wie der Blitz, und deshalb dachte er nicht daran, sich zu bewegen.
    Einer blieb vor ihm stehen und hielt sein Schwert so, dass dessen Spitze fast Sukos Hals berührte. Er senkte die Waffe erst, als sein Kumpan hinter den Inspektor getreten war und ihm sein Schwert in den Rücken bohrte.
    »Tu nichts, was du später bereuen würdest«, flüsterte ihm der Typ vor ihm zu.
    »Ich weiß.«
    »Dann verstehen wir uns.« Er trat einen kleinen Schritt zurück. Die Spitze des
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