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1609 - Rettung für die Posbis

Titel: 1609 - Rettung für die Posbis
Autoren: Unbekannt
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brachte sie bis zu der Galerie aus Panzerplast, die sich im Zentrum der Anlage um ein Geviert herumzog, das im Freien lag. „Das liegt allein an Philip, der sich diesen Witz zu Ende erzählen lassen wollte", sagte Sam. „Kennst du ihn? Stehen zwei Pilze im Wald und langweilen sich. Kommt ein Hase ..."
    „Schon gut, ich kenne ihn", versicherte Pawel hastig. „Ich beginne mit der Führung durch die historische Anlage dort, wo alles angefangen hat, bei den Ruinen der Stahlfestung." Er deutete hinaus ins Freie, wo im Dämmerlicht die Ruinen zu erkennen waren. „Das dort stellte einst das Zentrum der Stahlfestung dar, die im Auftrag Leticrons, des Überschweren, gebaut wurde. Der Erste Hetran der Milchstraße beherrschte von hier aus das gesamte Solsystem und die Galaxis im Auftrag der Laren. Die Festung besaß einst eine Ausdehnung von etwa hundert Quadratkilometern.
    Der Hof der Säulen hier vor uns diente den Überschweren zum Austragen ihrer Turnierkämpfe.
    Im Jahr 3585 der alten Zeitrechnung wurde die Stahlfestung durch eine Bombe weitgehend zerstört. Um das Jahr 460 NGZ wurde sie von Monos revitalisiert und mit einer Großsyntronik ausgestattet. Im Fall eines Ausfallens von NATHAN sollte sie dessen Aufgaben übernehmen. Zu Zeiten ihrer größten Ausdehnung verzweigten sich die Anlagen fast über den gesamten Trabanten.
    Heute werden für die Forschungsanlagen der Galaktiker lediglich rund zehn Quadratkilometer genutzt, die identisch sind mit dem einstigen Kern der Steueranlagen von Monos oder der Herren der Straßen, wie man damals dachte."
    „Und das ist alles?"
    „In einer der Säulen in diesem Hof befand sich einst ein Block aus PEW-Metall. In diesen floh das Bewußtsein Leticrons, als er von seinem Nachfolger Maylpancer im Zweikampf getötet wurde.
    Niemand hätte es je erfahren, wenn es nicht eines Tages doch herausgekommen wäre. Das Bewußtsein wurde erkannt und in einen Multicyborg übertragen, der mit einem PEW-Block ausgerüstet wurde. Leticron erhielt einen neuen Namen und verbüßte seine gerechte Strafe auf einem Gefangenenplaneten."
    „Absolut langweilig", quittierten die Ennox seine Ausführungen. Inzwischen schätzte Pawel Maynard ihre Zahl auf über zweihundert. „Hast du nichts Mitreißenderes? Schlafen können wir auch zu Hause. Dazu sind wir nicht hergekommen. Hätte uns Philip nur nicht so neugierig gemacht. Wir sind enttäuscht. Und dann noch die Behandlung durch diese Kallia Nedrun. Einfach widerlichwärtig und ultimogarstig."
    Unmittelbar neben Maynard tauchte ein weiterer Ennox auf. Er hielt einen Stab in der Hand und blinzelte sie aus zwei blau unterlaufenen und fast vollständig zugeschwollenen Augen an. „Allein die Matten-Willys und die Posbis verdienen das Prädikat sehenswert", erklärte er. „Bei den Robotern sind Dinge im Gang, die wir uns nicht entgegehen lassen sollten."
    „Herrlich!" klangen unzählige Stimmen auf. „Kapriziös. Volumentärisch und fragmentilich gaudisch. Absolut sequenzig und frotzerschick."
    Es war gut, daß niemand Pawel Maynards dummes Gesicht sah. Der Terraner stand völlig allein auf der Galerie und wußte nicht so recht etwas mit sich anzufangen. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich kopfschüttelnd in Bewegung setzte und seinem ursprünglichen Ziel zustrebte.
    Als er von überall hier das Geheul einer Sirene hörte, wußte er, daß etwas Furchtbares geschehen sein mußte. Sonst hätte Myles Kantor nicht derart viel Energie geopfert und in der gesamten Anlage den Alarm ausgelöst.
     
    *
     
    „Verdammt, paßt bloß auf!" Die Stimme von Pablo Escudo hallte durch den Korridor. Dort, wo der Stollen mündete, der die Sektion 45-12/E4 mit der kleinen Kuppel außerhalb der Forschungsanlagen verband, tauchte der Schatten eines der Wissenschaftler auf. Es handelte sich um eine Arkonidin. Sie taumelte und hatte Mühe, sich mit den Haftschuhen vorwärts zu bewegen.
    Ihr linker Arm hing schlaff herab, und Boris Siankow sah, daß der Unterarm gebrochen war.
    Hastig löste sich der Nexialist aus der Deckung und tappte mit hastigen Schritten und heftigen Ruderbewegungen auf die Frau zu. Er faßte sie unter dem gesunden Arm und zog sie mit sich zu der Tür hinüber, hinter der sie sich verbarrikadiert hatten. „Es ist furchtbar", ächzte die Arkonidin. „Sie sind nicht mehr zu bremsen. Das ist ein einmaliger Vorgang. Niemand konnte ahnen, daß es so schlimme Auswirkungen haben würde. Der Rest der Gruppe ist noch drinnen."
    Pablo Escudo fischte ein
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