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1599 - Ein Freund von ES

Titel: 1599 - Ein Freund von ES
Autoren: Unbekannt
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eine Weile auf sie ein. Dao-Lin-H’ay nickte vage zu allem, was er sagte. Tekener legte ihr den Arm um die Mitte und führte sie zu den anderen.
    Dao-Lin-H’ay ließ die Glückwünsche wie benommen über sich ergehen.
    Auch Nikki Frickel fand nette Worte. „Ich beneide dich, Dao-Lin, aber ich bin nicht neidisch."
    Myles Kantor war mit seinem Kantormobil lautlos herangeschwebt. „Jetzt liegt es an dir, Dao-Lin, den Kartanin die ihnen zustehende Rolle in der Mächtigkeitsballung von ES zu vermitteln", ertönte seine Stimme.
    Lingam Tennar wollte sich gerade einen Weg zur Kartanin bahnen, als er plötzlich innehielt und seine Augen in Richtung des Kuppelbaues richtete. Perry Rhodan folgte seinem Blick.
    Ernst Ellert trat gerade durch das Tor ins Freie. Er hielt kurz an, wie um sich zu orientieren, dann wandte er sich in ihre Richtung. Obwohl er fest ausschritt, verursachten seine Schritte kein Geräusch auf dem metallenen Boden.
    Ernst Ellert steuerte geradewegs auf Lingam Tennar zu. Er blieb vor dem Haluter stehen und sah schweigend zu ihm auf. Die anderen hielten den Atem an. „Eigentlich bedarf es keiner Entschuldigung für irgend etwas, was ES tut, Lingam Tennar", sagte Ellert dann. „Aber in diesem Fall möchte ich mein persönliches Bedauern aussprechen, daß die Wahl nicht auf dich gefallen ist. Tut mir leid."
    Sekundenlang herrschte Schweigen, doch dann brach es aus dem Haluter hervor wie aus einem Vulkan. Er fiel Icho Tolot in die Arme und trommelte wild gegen seinen Rücken. Dabei lachte er, daß man meinen könnte, er wolle mit diesem Lautorkan die Maschinenstadt umblasen.
    Dazwischen rief er immer wieder: „Ist das eine Erleichterung! Ich fühlte mich plötzlich wieder frei! Ich danke ES, daß er mir die Belastung der Unsterblichkeit versagt hat."
    Ernst Ellerts Miene hellte sich auch durch den Heiterkeitsausbruch des Haluters nicht auf. Das lag wohl daran, daß er seine traurige Pflicht noch zweimal zu verrichten hatte.
    Nachdem sich Lingam Tennar endlich beruhigt hatte, wandte sich Ernst Ellert dem Mann im Kantormobil zu.
    Ellert streckte die Hand aus und öffnete den Mund zum Sprechen, aber noch ehe er einen Laut über die Lippen brachte, kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall.
    Gucky materialisierte plötzlich mitten unter ihnen. „Ich muß es loswerden, Freunde", platzte er heraus. „Zuerst mußte ich allein sein und habe mich in die Wildnis von Wanderer zurückgezogen. Aber jetzt muß ich mich mitteilen, sonst platze ich noch. Ich muß euch sagen, was für eine wunderbare Prophezeiung mir ES gemacht hat ...
     
    12.
     
    Perry Rhodan war abberufen worden, und auch die anderen verschwanden einer nach dem anderen in der Leuchtspirale von ES. Und dann war auch Gucky an der Reihe.
    Der Mausbiber befand sich schon die ganze Zeit über in einer seltsamen Stimmung. Und daran war ES schuld.
    Seit der Ankunft in der Halle der Unsterblichkeit erschien Gucky alles wie eine von ES perfekt organisierte Show. Der bisherige Höhepunkt war der spektakuläre Auftritt von Ennox gewesen.
    Gucky hatte sich ernsthaft gefragt, ob dieser unbekannte Lümmel tatsächlich einen Zellaktivator bekommen hatte, oder ob ES ihn nur als Statisten und Gaglieferanten engagiert hatte. Vielleicht gab es ein Wesen wie Ennox gar nicht, und ES hatte ihn aus sich heraus projiziert, um für eine Belebung der Verleihungsprozedur zu sorgen.
    Und irgendwo in Gucky saß auch der Stachel, daß ES ihm die Schau damit gestohlen hatte. Dies war der Grund, warum der Mausbiber ungewohnt zurückhaltend gewesen war. Es drängte ihn nicht, Witze zu reißen.
    Eines führte zum anderen, und auf einmal befand er sich in dieser melancholischen Stimmung.
    Gucky ließ alles wie ein Unbeteiligter über sich ergehen. Er setzte keine große Erwartung in die direkte Konfrontation mit ES. Er würde seinen Zellaktivator entgegennehmen, sich artig bedanken und wieder abtreten.
    Aber es kam dann ganz anders.
    Die erste Überraschung erlebte Gucky, als die Stimme der Superintelligenz, die von irgendwo oben kam, ihm eröffnete: „Du trägst bereits den Stempel der Unsterblichkeit, Ilt. Er sitzt an deiner linken Schulter, unterhalb des Schlüsselbeins. Zu dieser Änderung habe ich mich entschlossen, weil die eiförmigen Gebilde antiquiert und unhandlich waren."
    Gucky befand sich immer noch in der Halle der Unsterblichkeit. Nur die anderen waren verschwunden. „Das war eine geniale Idee", sagte Gucky, während er seine linke Schulter betastete; er spürte
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