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1587 - Rebellion der Sterblichen

Titel: 1587 - Rebellion der Sterblichen
Autoren: Unbekannt
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willst! Du hast Adonor Cyrfant, nicht wahr? Mit ihm bist du da unten! Komm heraus, Danton, und ich werde dir in einem fairen Zweikampf den Schädel zerquetschen!"
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Marfin Kinnor einen reglosen, staubbedeckten Körper aus dem eingestürzten Stollen zog. Danton schluckte. Dann schaltete er das Funkgerät aus.
    Paylaczer konnte warten.
    Sie waren die letzten in der Höhle. Nur noch Adonor Cyrfant, Cuscuba, Danton und Marfin Kinnor. Und der Mausbiber. „Ist er ... ist er tot?"
    Kinnor trug den kleinen Körper zu den Transmitterbögen, wo das Licht am besten war. Dort legte er Gucky so sachte nieder, wie es einem Ertruser seiner Größe nur möglich war.
    Danton beugte sich zu Gucky hinab, „Komm schon, Kleiner, das gibt's doch gar nicht..." Er spürte flachen Atem. Lautlos dankte er dem Schicksal, daß der Kleine nur bewußtlos war; möglicherweise verletzt, aber am Leben. „Kinnor!" befahl er. '„Du verschwindest ebenfalls. Nimm Gucky mit, bringe ihn in die Krankenstation."
    „Und du, König?"
    „Ich denke nach."
    Der Ertruser trat mit dem Ilt durch einen der Bögen, dann war er mit den Linguiden allein. Beide waren unverletzt, lediglich zu Tode erschrocken. „Wer tut so etwas?" stammelte Adonor Cyrfant fassungslos. „Die Höhlen von Zonai sind unersetzlich! Allein die Säuberungen dauern Wochen!"
    „Paylaczer kümmert das wenig", sagte Danton hart. „Wir müssen jetzt einen Ausweg finden. Ich sehe nur eine Möglichkeit: Ich werde ebenfalls verschwinden und euch allein zurücklassen. Wenn ich an Bord der MONTE-GO BAY bin, vergißt Paylaczer euch vielleicht. Sie will meinen Kopf, nicht euren."
    „Und wie kommen wir dann hinaus?"
    „Gute Frage", meinte er. „Die Transmitter kommen für euch nicht in Frage, weil ihr dann euer Kima verliert. Aber was ist mit dem Stollen?"
    „Eingestürzt. Wir sind abgeschnitten."
    „Es tut mit leid. Ich weiß im Moment auch keinen Ausweg.
    Aber ich verspreche euch, daß ich einen Weg finden werde, darauf könnt ihr euch verlassen."
    Er schaute die beiden durchdringend an, dann ballte er die Fäuste und trat durch den Sender, der ihm am nächsten stand.
    In einem Transmitterraum der MONTEGO BAY kam er heraus. Drei Mediker erwarteten ihn; doch Danton schüttelte sie ab und rannte mit höchstem Tempo in Richtung Zentrale.
    Jede Sekunde zählte jetzt. Er hatte alles andere als ein gutes Gefühl dabei, die Linguiden zurückzulassen und selbst in Sicherheit zu sein. Wie ein Feigling der schlimmsten Sorte fühlte er sich. Aber welche Wahl hatte er denn gehabt? Mit ihnen sterben, ohne den Versuch einer Gegenwehr? Nein, er hatte sein Leben lang gekämpft, und er würde auch dieses Mal irgendwie den Knoten lösen. Und sei es mit einem Schwert.
    Die beiden Linguiden brauchten Hilfe, keinen Seelentröster. „Gensech Timol!" rief er. „Funkverbindung zur LETICRON!"
    Binnen zehn Sekunden hatte er Paylaczer am anderen Ende.
    Danton setzt eine Miene voller gelassener Arroganz auf. Er wußte genau, was sie zur Weißglut trieb. „Wie du siehst, meine teure Freundin, befinde ich mich in Sicherheit. Ich rate dir nicht, auf die MONTEGO BAY das Feuer zu eröffnen. Es würde dir schlecht bekommen."
    Das Grinsen, das auf dem Gesicht der Überschweren erschien, war mit einem Wort bestialisch. „Wozu sollte ich schießen lassen, Roi Danton? Ich sehe ja, du hast dich mit einem Transmitter von da unten abgesetzt. Aber was ist mit Adonor Cyrfant? Ich habe doch recht, nicht wahr? Er war bei dir!"
    Danton biß so hart mit den Zähnen aufeinander, daß die Kiefermuskeln hervortraten. Es war mißlungen. Er hatte gehofft, sie würde im Grunde nur an ihm interessiert sein - und den Linguiden vergessen, sobald er geflohen war.
    Aber Paylaczer dachte nicht daran.
    Sie lachte dröhnend. Plötzlich hielt sie ein langes Messer in der Hand und machte damit eine eindeutige Geste. „Das passiert mit deinem Freund da unten, wenn du nicht tust, was ich dir sage. Er ist ein Linguide. Er konnte nicht mit dir kommen, nicht über einen Transmitter."
    Sie genoß in vollen Zügen die Gewißheit, ihn durchschaut zu haben. Zum erstenmal, dachte Danton. Zum erstenmal wußte Paylaczer wirklich, woran sie mit ihm war. „Was willst du?" fragte er. „Ich will dich hier an Bord der LETICRON sehen. Ohne SERUN, ohne Waffen. Du hast eine Stunde Zeit, deinen letzten Gang anzutreten. Die Wahl liegt bei dir. Entweder du - oder ich lasse noch mal das Feuer auf die Höhlen eröffnen. Aber diesmal nicht
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