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1581 - Tod im Weltraumfort

Titel: 1581 - Tod im Weltraumfort
Autoren: Unbekannt
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Wortgefechte mit seinem Vater und anderen ehemaligen Gefährten genial vorgeführt, wie fertig er angeblich mit den alten Zellaktivatorträgern war mit seinem ganzen bisherigen Leben. Die Maskerade des zornigen Mannes, der zum Piraten geworden war, wurde ihm auch von der Friedensstifterin abgenommen.
    Allerdings war Michael Rhodan schon immer ein Meister der Verstellung gewesen. Nicht ohne Grund hatte er auf eine Rolle zurückgegriffen, mit der er vor über 2300 Jahren die ganze Galaxis an der Nase herumgeführt hatte, allen voran seinen ahnungslosen Erzeuger.
    Dennoch genügte ein falsches Wort, eine falsche Geste, um den Argwohn der Friedensstifterin zu wecken.
    Wenn diese erst einmal damit begann, ihn auch nur aus Vorsicht zu beeinflussen, war er wahrscheinlich die längste Zeit Herr seines Willens gewesen.
    Entsprechend delikat war die Anfrage, die Danton an die LOMORAN gerichtet hatte, und auf deren Beantwortung er jetzt in der Zentrale der MON-TEGO BAY gespannt wartete. Marfin Kinnor hatte es ausgesprochen: Die Friedensstifterin ließ mit ihrer Stellungnahme schon ziemlich lange auf sich warten. Die Art und Weise, wie sie ihren neuen Getreuen zappeln ließ, kam schon einer Provokation nahe.
    Und deutlicher konnte Mike nicht mehr werden. Er hatte seine Bestürzung darüber, daß der Überschwere Murskaczar das Tesnaar-System mit seiner KACZARA verlassen hatte, ohne für den Mord an dem Linguiden Sando Genard zur Rechenschaft gezogen zu werden, vielleicht bereits um eine Spur zu schroff zum Ausdruck gebracht.
    Es war ein sehr schmaler Grat, auf dem er sich bewegte. Er durfte nicht den Unmut der Friedensstifterin erregen, sich aber auch nicht als blind Ergebener zeigen. Seine Rolle war die des von seinem bisherigen Leben und Wirken Enttäuschten, der eine neue Aufgabe suchte und glaubte, diese an der Seite der Friedensstifterin gefunden zu haben. Roi Danton hatte sich von den „alten Strukturen" losgesagt und gab sich überzeugt von der neuen galaktischen Ordnung, wie sie die vierzehn neuen Zellaktivatorträger verkündeten.
    Angeblich schufen sie diese ja im Auftrag von ES, der immer noch verschollenen Superintelligenz. „Sie wird antworten", sagte Roi. „Sie muß es, denn die Anfrage wurde von allen Empfängern der LOMORAN übertragen. Und wir haben Zeit."
    „Ja", knurrte der Chef der Feuerleitzentrale, der blonde, sommersprossige Zachary Erbten. In seinen Adern floß Terranerblut. Er war ebenfalls auf Lepso von Roi ausgewählt worden, in erster Linie wegen seines wüsten Äußeren. Inzwischen kam noch dazu, daß Erbten dem Freihändler treu ergeben war. Diese beiden Eigenschaften hatten ihn zu einem der insgesamt vier Männer an Bord gemacht, denen Danton blind vertrauen konnte. Kinnor gehörte dazu, außerdem der neue Kommandantstellvertreter und Erste Pilot, Gensech Timol, sowie der „zur besonderen Verwendung" vorgesehene Taika Mongue. Beide waren ebenfalls Terraabkömmlinge, und wie Zachary Erbten waren sie außerhalb der Milchstraße geboren und hatten schon zu den Freihändlern von Phönix gehört.
    Zachary Erbten hatte sogar Geoffry Waringer noch gekannt. Er war von diesem seinerzeit an die Widerstandsgruppe verwiesen worden. Erbten war Waffenexperte und ein ruhiger und zurückhaltender Charakter, solange er nicht gereizt wurde.
    Dann konnte er ganz anders werden. „Ja", wiederholte er sich. „Zeit haben wir - aber nicht ewig."
    „Sie sollte es lieber nicht übertreiben", meinte Gensech Timol. Er kam mit seinen üppigen roten Haaren und dem roten Vollbart, seiner 120 Kilogramm schweren Gestalt bei einem Meter fünfundachtzig und seinem jähzornigen Temperament der Idealvorstellung eines wilden Mannes von Dantons Leuten am nächsten. Er machte zuerst eine wegwerfende Handbewegung, dann fuhr sein Finger langsam über die eigene Kehle. „Für wen hält diese seltsame Heilige uns? Für ihresgleichen? Dumme Lämmer, die sich von ihren Schlachtern auf die Schlachtbank führen lassen und ihnen dabei noch huldigen? Ich sage euch, sie ist eine der schlimmsten von diesem Friedensstifterpack! Am liebsten würde ich ihr ..."
    „... würdest du den Mund halten", flüsterte Roi ihm zu und machte mit den Augen ein Zeichen nach rechts, von wo sich langsam drei Gestalten näherten.
    Roi Danton, Marfin Kinnor, Gensech Timol, Zachary Erbten und Taika Mongue hockten an einem Kartentisch beieinander und hatten sich bei aller Erregtheit bereits relativ leise unterhalten, während sie darauf warteten, daß die
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