Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
158 - Amoklauf der Werwölfe

158 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 158 - Amoklauf der Werwölfe
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Kugel pfiff haarscharf an Dorian vorbei.
    Dann starb der Werwolf, der die Stelle des echten General Kaspoff eingenommen hatte. Er blieb verkrümmt zwischen seinen beiden Artgenossen auf dem Boden liegen.
    Dorian keuchte. Abi Flindt steckte die leergeschossene Pistole ein. Er sah Kiwibin an.
    „Das war verdammt knapp", keuchte er. „Und ich bin sicher, daß das noch längst nicht alles war." Kiwibin nickte.
    „Das Weihwasser", preßte er hervor. „Wir brauchen das Weihwasser. Unbedingt."

    Der Mann, der das Weihwasser besorgte, kam etwas später. Abi Flindt benutzte es, um die Verletzungen der Freunde und des Kommissars damit zu behandeln. Es brannte teuflisch, wo das Weihwasser den schwarzen, bereits im Wachsen begriffenen Keim traf und abtötete. Es brannte in den Verletzungen schlimmer als Jod.
    Aber es half.
    Es gab nichts, das besser gewesen wäre, als die Männer davor zu bewahren, doch noch zu Opfern der Dämonenwölfe zu werden.
    Letskij war ein besonderer Fall. Seine Verletzungen waren so schlimm, daß allein die Schmerzen ihn fast getötet hätten. Aber wenn, dann wäre er erlöst gestorben und nicht als Untoter, als Wiedergänger, der sich in den Vollmondnächten erhob, um seine Opfer zu reißen.
    „Ab in die Krankenstation", befahl Dorian. „Immerhin müssen auch unsere körperlichen Verletzungen behandelt werden."
    Bei Kiwibin und ihm war es nicht weiter schlimm. Die Fleischwunden wurden versorgt und verbunden, und damit war es ausgestanden. In ein paar Tagen würden sie verheilt sein. Vielleicht blieben hier und da ein paar Narben zurück, aber Dorian schätzte das Können der Ärzte von Baikonur so hoch ein, daß nicht einmal das geschehen würde.
    Kommissar Letskij dagegen mußte stationär behandelt werden. Er war und blieb bewußtlos und wurde schließlich in ein Zimmer neben Dunja Dimitrow gebracht.
    Dunja war inzwischen erwacht.
    „Es ist wie ein Wunder", sagte Dr. Paweliok, als Flindt ihn nach dem Befinden der Patientin fragte. „Sie fing plötzlich an zu toben wie eine Irre, und wir dachten, daß sie stirbt. Aber sie wurde dann schlagartig wieder ruhig, und jetzt geht es ihr besser als zuvor. Sie hat einen gewaltigen Sprung vorwärts gemacht, was ihren Zustand angeht."
    Flindt nickte. Dunja war von einem Werwolf in eine Falle gelockt und schwer verletzt worden.
    „Wann war das?" fragte der Däne.
    Dr. Paweliok nannte ihm die Zeit. Abi Flindt nickte nachdenklich. „Das könnte sogar stimmen", sagte er leise.
    „Was könnte stimmen, Genosse Flindt?"
    „Die Zeit", sagte der Däne. „In diesem Moment waren die Dämonen plötzlich etwas verwirrt. Ich bin geneigt anzunehmen, daß Dunja sie irgendwie beeinflußt hat."
    „Aber… das ist doch… Dämonen? Sie haben sich bestimmt versprochen, Towarischtsch Flindt", stammelte der Arzt, der nicht glauben konnte, was er da hörte. Schließlich befanden sie sich im Atomzeitalter und nicht mehr im finsteren Mittelalter, wo Frauen und Männer noch als Hexen und Zauberer auf dem Scheiterhaufen endeten. Aber Flindt winkte ab.
    „Darf ich mit der Genossin Dimitrow einige Worte wechseln? Allein", fügte er hinzu.
    Der Arzt nickte. „Einverstanden. Aber erzählen Sie ihr nicht irgendwelchen Unsinn über Dämonen. Das regt die junge Frau nur unnötig auf."
    Abi Flindt nickte.
    „Seien Sie unbesorgt, Genosse Doktor", sagte er und machte sich auf den Weg zu Dunja.

    Dunja sah Flindt aus großen Augen an. „Es ist wie ein Wunder", sagte sie, „daß du lebst."
    „Ja", sagte der blonde Däne.
    Er setzte sich neben die Russin auf die Bettkante und griff nach ihrer Hand. Eine Welle der Zuneigung durchströmte ihn. „Wie fühlst du dich, Dunja?"
    Sie sprach ein vorzügliches Englisch, ohne jeden Akzent. Offensichtlich hatte sie in dem knappen Jahr, in dem sie sich nicht gesehen hatten, eine ganze Menge gelernt. Es war ihm in den letzten Tagen nicht so aufgefallen wie in diesem Moment, da sie Ruhe hatten - eine trügerische Ruhe, aber sie kosteten sie beide aus.
    „Ich habe gelernt, um mich besser mit dir unterhalten zu können", sagte sie. „Weißt du noch - damals? Wir haben fast die ganze Nacht miteinander geredet. Du hast mir von Dorian erzählt. Und ich wollte ihn gern kennenlernen."
    „Nun kennst du ihn", krächzte Flindt rauh.
    „Ja. Aber ich kenne vor allem dich", sagte das schwarzhaarige Mädchen. „Und das ist schön. Abraham Flindt, weißt du, daß ich dich mag?"
    Das Geständnis überraschte ihn, obwohl er es eigentlich geahnt hatte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher