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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat
Autoren: Unbekannt
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bestätigte sie und ging dann an die Ausführung des ersten Teiles.
     
    5.
     
    „Die Springer kapitulieren", meldete Marfin Kinnor über Minikom an seinen Chef. Die Minikome der beiden Männer waren darauf programmiert, alle Sendungen zu verschlüsseln. Sie verwendeten einen jener hochwertigen Kodes, die auch vom besten Syntron nicht entschlüsselt werden konnten, denn was immer zwischen den beiden Männern gesprochen wurde, mußte geheim bleiben. „Sie erhielten einen gerafften Kodespruch von der MAYLPANCER Tarpins", erwiderte Roi Danton. „Haben die Schiffe der Überschweren schon den Kurs geändert?"
    „Nein, bisher nicht die geringste Abweichung", antwortete der Ertruser. „Vielleicht will Cebu ihre Kettenhunde nicht einsetzen."
    „Sie war noch nie in einer solchen Situation, folglich wissen wir nicht, wie sie darauf reagiert", meinte Roi. „Als Friedensstifterin sollte sie maßvoll vorgehen, aber das müssen wir abwarten. Die DRACO und die NATTEC legen jetzt an den Walzenschiffen an, die soeben ihre Hauptschleusen öffnen. Danach wird geentert. Bleib wachsam, du Argyris-Verschnitt!"
    Er lachte, als Marfin erbost grunzte, dann stieg er in den Achsliftschacht und gesellte sich unten zum Enterkommando der DRACO.
    Insgesamt vierzig Freibeuter drängten sich eng aneinander. Alle waren abenteuerlich aufgeputzt, auch wenn ihre Piratenmonturen nur Anhängsel zu ihren hochmodernen SERUNS waren, auf die bei Kämpfen im Weltraum, niemand verzichtete, der seine fünf Sinne beisammenhatte.
    Vorn in der Reihe, die als erste in das Walzenschiff eindringen würde, stand neben Rhodans Sohn der Hauri Gorniun. Duuson und Ferenan führten das Enterkommando der NATTEC an. Auf Rois anderer Seite stand ein Arkonide namens Larenga, den das Rekrutierungskommando der MONTEGO BAY auf Lepso aus den Fängen des „Staatlichen Wohlfahrtsdiensts", wie sich der Geheimdienst dort nannte, befreit hatte.
    Roi musterte den noch relativ jungen Mann verstohlen. Er wußte von ihm bisher nur, daß er auf Lepso Sabotageakte gegen Einrichtungen des korrupten und verbrecherischen Regimes ausgeführt hatte.
    Er war nicht Mitglied einer Widerstandsorganisation gewesen, sondern ein Einzelgänger. Der Wohlfahrtsdienst hatte ihn schließlich gefaßt und ihn in ein „Sanatorium" verbracht, das in Wirklichkeit eine Vollstreckungsanstalt des Geheimdiensts war.
    Das Urteil, das an Larenga vollstreckt werden sollte, lautete auf „Psychohygienische Therapie".
    Im Klartext bedeutete das beim Geheimdienst Lepsos nicht weniger als die Löschung der Persönlichkeit des Patienten und den psychosynthetischen Aufbau einer neuen, dem Geheimdienst genehmen Persönlichkeit.
    Der Arkonide hatte das Interesse Dantons an sich bemerkt und blickte dem Freibeuterkönig offen in die Augen. „Kann ich etwas für dich tun?" fragte er, ein wenig unsicher, wie es schien. Roi nickte. „Du kannst mir deinen Vornamen nennen; ich habe ihn nämlich vergessen."
    Larenga lächelte erleichtert. Wahrscheinlich hatte er alle möglichen bohrenden Fragen befürchtet, wie sie ihm von vielen anderen Piraten oft genug gestellt worden waren. „Goosfor, Majestät", sagte er.
    Rhodans Sohn klopfte ihm auf die Schulter und erklärte: „Den Titel Majestät verwendet man mir gegenüber nur im Scherz, mein Freund. Nenne mich einfach Roi oder bestenfalls König. Diesen Titel muß ich mir gefallen lassen, denn meine Leute wollen es so."
    „Dann nenne ich dich Roi", erwiderte Goosfor Larenga mit schüchternem Lächeln.
    Danton streckte ihm die Hand hin - und der Arkonide schlug ein. Sein Händedruck war kräftiger, als sein Äußeres es hätte erwarten lassen. Er mußte früher entweder ein Kampftraining absolviert oder körperlich sehr hart gearbeitet haben.
    Der Terraner wollte ihn noch fragen, wo er sich aufgehalten hatte, bevor er nach Lepso gekommen war, doch da verankerte sich die DRACO hochenergetisch an ihrem Beuteschiff und verhinderte gleichzeitig das Eindringen des Vakuums. Damit war das Gespräch beendet.
    Zwischen Gorniun und Larenga stürmte Roi Danton in die offene Schleuse des Springerschiffs.
    In den dahinterliegenden Korridoren standen ein paar Springer mit hoch erhobenen Händen. Gorniun feuerte mehrmals seinen Detonator ab, doch er zielte nicht auf Springer, sondern auf die Decke. Der Hauri konnte nicht anders, als seine Macht und die Ohnmacht der Gegner zu demonstrieren.
    Unterwegs zur Kommandozentrale stürmten immer wieder kleine Trupps von Piraten in Seitengänge, um
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