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1579 - Der Kopf des Dämons

1579 - Der Kopf des Dämons

Titel: 1579 - Der Kopf des Dämons
Autoren: Jason Dark
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auch ein Bus in Mitleidenschaft gezogen worden war.
    »Es geht wieder los«, sagte eine Frau, die sich am Dach ihres Autos abstützte.
    »Es war noch nie vorbei«, meinte ein Mann im grauen Zwirn. »Und es wird auch so schnell nicht aufhören.«
    Alex sagte nichts dazu. Verhindern konnte er nichts. Auch nicht helfen.
    Er war zwar mit seinen Nerven nicht am Ende, aber er brauchte Ruhe, und die fand er in seinem Auto.
    Sie hat es vorausgesehen!, dachte er. Es ist einfach nicht zu fassen, aber es muss einfach so gewesen sein.
    Alex war schon immer ein lockerer Typ gewesen, der das Leben von der leichten Seite genommen hatte. Das sah jetzt anders aus. Da hatte sich schlagartig etwas auf den Kopf gestellt, und ihm war klar, dass er zu einem wichtigen Zeugen geworden war. Er besaß so viel Verantwortungsbewusstsein, dass er das, was er erlebt und gehört hatte, nicht für sich behalten durfte. Er musste es melden.
    Aber wem? Mit der Polizei hatte er bisher nur wenig zu tun gehabt. In früheren Zeiten, als er sich einer bestimmten Szene nahe gefühlt hatte, war er öfter mit der Polizei in Berührung gekommen. Es ging dabei immer um Drogen. Ihn hatten sie nie erwischt. Zudem hatte er keine harten Drogen genommen, sondern nur gekifft.
    Die Zeiten waren vorbei, seit er einen tollen Job hatte. Er sah die Polizei zudem aus einem anderen Blickwinkel, und der Gedanke, ihr mitzuteilen, was er wusste, setzte sich allmählich in seinem Kopf fest.
    Wie sollte er sich genau verhalten? Was sollte er der Polizei sagen?
    Würde man ihm glauben oder auslachen?
    Er hatte keine Ahnung, aber er wollte sich ein reines Gewissen verschaffen und versuchen, die zuständigen Stellen zu informieren.
    Leider kam er nicht weg. Er musste wie alle anderen warten, bis eine Gasse geschaffen worden war. Das konnte dauern. Er konnte sich noch gut daran erinnern, welch ein Chaos bei den früheren Anschlägen geherrscht hatte. Da war London in eine Festung verwandelt worden.
    Und jetzt?
    Er stieg wieder aus. Nein, da war kein Durchkommen. Alles verstopft.
    Noch immer heulten unzählige Sirenen.
    Andere Fahrer waren dabei zu telefonieren. Alex hätte im Augenblick gar nicht gewusst, wen er hätte anrufen sollen. All seine Freunde und Kumpel kannten niemanden, der bei der Polizei beschäftigt war.
    Alex hatte in seinem Leben immer auf seine Gefühle gehört. Und sein Gefühl sagte ihm, dass er sich melden musste.
    Er konnte sich vorstellen, dass Patricia unter ihrer Gabe litt. Sonst hätte sie sich nicht so drastisch verhalten. Vielleicht war es gut, wenn jemand eine Tür öffnete, damit sie dorthin gelangte, wo man ihr helfen konnte.
    Das alles schoss ihm durch den Kopf, während er im Stau stand. Er konnte seinen Wagen auch nicht allein lassen, um sich zu Fuß auf den Weg zu machen.
    Jetzt hieß es nur warten und darauf hoffen, dass für die Autos bald eine Gasse geschaffen wurde…
    ***
    Natürlich hatten auch wir unsere Beziehungen. Und so dauerte es nicht lange, bis wir erfahren hatten, was geschehen war.
    Es handelte sich tatsächlich um einen Selbstmordanschlag.
    Der Attentäter hatte im Bus gesessen und sich bei dieser Aktion selbst mit in die Luft gesprengt.
    Von mindestens sechs Toten war die Rede. Hinzu kamen noch Verletzte, von denen zwei in Lebensgefahr schwebten und die Ärzte noch nicht sagen konnten, ob sie überleben würden.
    Wir blieben natürlich im Büro. In der Umgebung war sowieso der Verkehr zusammengebrochen. Bis er wieder einigermaßen normal rollte, würde es unter Umständen Abend werden. Außerdem wollten wir erfahren, wie es weiterging. Suko hatte zwischendurch seine Partnerin Shao angerufen. Bei ihr lief ebenso der Fernseher wie bei uns im Vorzimmer. Jeder Sender berichtete über den neuen Anschlag.
    Die Fachleute vom Yard waren ebenso bei den Ermittlern wie die Männer einer Spezialtruppe.
    Wir waren froh, dass dem ersten nicht noch ein zweiter Anschlag gefolgt war. So etwas war bereits häufiger geschehen, was auch London schon erlebt hatte.
    Diesmal fühlten wir uns im Büro wie Gefangene. Wir wären gern dabei gewesen, um die Kollegen zu unterstützen, aber das war nicht unser Job, und so mussten wir uns bezähmen.
    Dann rief Sir James an.
    Ich stellte den Lautsprecher an, damit jeder etwas hörte. Die Stimme unseres Chefs klang nicht eben fröhlich.
    »Ich denke, Sie haben von dem Anschlag gehört.«
    Ich stimmte ihm zu.
    »Wir alle gehen davon aus, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt hat, obwohl noch kein
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