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1572 - Der Menschenzoo

Titel: 1572 - Der Menschenzoo
Autoren: Unbekannt
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Extrasinns, als er sich wieder einmal bei einer solchen Anwandlung ertappte und sie als lächerlich abzutun versuchte. In M31 hast du Dinge bewegt und wurdest selbst bewegt - muß ich wirklich deutlicher werden? Was seinerzeit in Andromeda geschehen ist, hat dich und dein Leben geprägt. Lange nicht so stark wie die Jahrtausende auf Terra und die Zeit hinter den Materiequellen, an die du zum Glück keine Erinnerunghast. Aber Andromeda und die Meister der Insel waren eine Station deines Lebens, und eine der wichtigsten. „Und können es wieder sein ...", murmelte Atlan.
    Die Meister der Insel nicht, das ist lächerlich! „Ich weiß..."
    Jemand räusperte sich.
    Atlan sah auf und blickte in das ernste Gesicht Perry Rhodans. Er bildete sich ein, es wäre noch hagerer geworden, seitdem der Freund aus Truillau zurückgekehrt war - allein.
    Ohne Gesil, die wohl längst nicht mehr seine Frau gewesen war, und ohne Eirene, längst nicht mehr seine Tochter. Beide waren Taurec in den menschlichen Sinnen nicht zugänglichen Raum hinter den Materiequellen gefolgt. Der Extrasinn hatte recht. Atlan, als „Botschafter" rund zweihundert Jahre dort, besaß keine Erinnerung, nicht einmal einen Eindruck an jene Bereiche des Multiversums - falls sich der Lebensraum der Kosmokraten diesem Begriff überhaupt zuordnen ließ.
    Gesil, als Inkarnation der Kosmokratin Vishna ins Universum der Menschen gekommen, und Idinyphe oder Eirene sollten als „Kosmokratensubstanz" jenem Verstoßenen wieder Zutritt zu seinesgleichen verschaffen, der für das Dilemma verantwortlich war. Für die verzweifelte Lage, in der sich nun alle befanden, denen ES einst die Unsterblichkeit gegeben hatte.
    Taurec hatte es nicht gewollt. Doch nach Rhodans Rückkehr aus Truillau stand nun fest, daß sein Versuch, ES zur Materiequelle zu machen und sich dadurch bei den Kosmokraten zu rehabilitieren, für den derzeitigen Zustand der Superintelligenz verantwortlich war. Zusammen mit dem nicht voraussehbaren DORIFER-Schock, als das letzte Viertel der neuen Galaxis Hangay in der Lokalen Gruppe materialisierte, hatten seine Bemühungen bei ES etwas bewirkt, über das Taurec selbst keine konkrete Vorstellung hatte.
    Neben dem persönlichen Verlust zweier geliebter Menschen hatte Perry Rhodan aus Truillau also eine weitere Enttäuschung mitgebracht. Er hatte eine Geschichte gehört und wußte nun, wer der Täter war.
    Jedoch nichts Neues über das Opfer.
    Und genau deshalb waren sie nun wieder hier, zweitausenddreihundertundfünfundfünfzig Jahre, nachdem sie die Macht der Meister der Insel gebrochen hatten.
    Sie mußten die Kunstwelt Wanderer und ES finden, um der Superintelligenz vielleicht helfen und sich rehabilitieren zu können.
    Was immer mit ES geschehen war, kaum ein anderer litt so sehr wie Atlan darunter, daß die zurückverlangten Zellaktivatoren ausgerechnet den linguidischen Friedensstiftern verliehen worden waren.
    Das hatte weniger mit der Lebensspanne zu tun, die dem Arkoniden und den anderen ehemaligen Aktivatorträgern noch blieb, als vielmehr in seinem speziellen Fall mit dem Mißtrauen und der Ablehnung den galaktischen Emporkömmlingen gegenüber.
    Immerhin, die neuen Günstlinge von ES begannen schon tüchtig damit, ihren eigenen Mythos zu zerstören. Sie wollten nichts mehr von der pseudoanarchistischen Form des Zusammenlebens ohne Zwänge und Gesetze wissen, auf die ihr Volk bisher so stolz gewesen war.
    Sie propagierten plötzlich Gesetz und Ordnung, und es gehörte nicht viel dazu, die Absicht dahinter zu erkennen.
    Die vierzehn Friedensstifter mit den Zellaktivatoren griffen nach der Macht. „Unsere beiden Aktivatoren sind nicht in ihrem Besitz", sagte Rhodan, dem die Miene des Arkoniden alles über seine Gedanken verriet.
    Atlan schüttelte die Grübeleien endgültig von sich ab und stand auf. Er hatte sich in eine Ecke des Zentrale-Hauptdecks zurückgezogen, um für eine Weile ungestört zu sein und doch den bevorstehenden Einflug ins Halpora-System unmittelbar mitverfolgen zu können.
    Theta von Ariga, ein Muster an neuem arkonidischem Selbstbewußtsein und Tatendurst, gab auf seinen fragenden Blick hin ein Zeichen von der Kommandobrücke, wo sie an den Hochrangkontrollen des Fünfhundertmeter-Schlachtkreuzers der Außenbord-Trägerklasse saß. Ihre Handbewegung sollte besagen: Es ist noch Zeit bis zum Zielanflug, „Wir müssen reden", sagte Rhodan. „In Ruhe. Deine famose Stellvertretende Kommandantin scheint ein ganz besonderes Gespür
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