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1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit
Autoren: Unbekannt
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transformsyndromgeschädigten Kosmokraten nachzudenken. Nein mein Freund! Uns drücken andere Dinge. Was geht hier auf Chemtenz vor? Woher rührt die Spannung zwischen den Maahks und den Galaktikern?"
    „Das ist dir auch schon aufgefallen", sagte Hyan Goroset, und in seiner Stimme schwang Anerkennung. „Da sind noch zwei, die mit dir darüber sprechen wollen. Sie haben mir den Vortritt gelassen, weil ich dir Perry Rhodans persönliche Botschaft auszurichten hatte. Vielleicht willst du sie jetzt sehen?"
    „Wer sind sie?"
    Reginald Bull hatte seine Haltung wiedergefunden. Sosehr es auch in ihm kochte und brodelte, nach außen hin ließ er sich nichts anmerken. „Liseth Moshak und Gertan von Allion", antwortete der Hansekontorchef. „Was wollen sie von mir?"
    Hyan Goroset sah aus, als wollten ihm jeden Augenblick die Tränen kommen. „Du hast die Namen nie gehört, nicht wahr?" fragte er anklagend. „Da sieht man, wie oft und wie intensiv ihr an uns denkt. Liseth ist die Botschafterin der Liga Freier Terraner. Gertan von Allion vertritt das Galaktikum."
    „Oh ...", machte Bull.
    Reginald Bull hatte darum gebeten, daß das Gespräch in Icho Tolots Suite stattfinden solle. Die Räume, die dem Haluter als Unterkunft dienten, waren mit monströsen Möbeln ausgestattet, die dem Koloß alle denkbaren Bequemlichkeiten boten. Wesen herkömmlicher Gestalt hatten dagegen Mühe, etwas Passendes zu finden.
    Liseth Moshak und Gertan von Allion hatten mit einiger Mühe einen Sessel erstiegen, auf dessen Sitzfläche sie bequem nebeneinander Platz fanden. Bull entschied sich fürs Stehenbleiben. Hyan Goroset dagegen kletterte auf einen zweiten Sessel und machte es sich rittlings auf der Armlehne bequem.
    Gertan von Allion, ein Arkonide, stand mit zirka 60 Jahren im besten Mannesalter. Er trug eine locker sitzende Kombination aus lichtblauem Leder, einen orangefarbenen Schal, der hinter den oberen, offenen Magnetverschlüssen des Spenzers hervorlugte, und schwarze Stiefel, die bis über die Knöchel reichten. Das silberweiße Haar war kurz geschnitten. Die Iris seiner Augen wies nur eine matte Spur der albinotischen Rotfärbung auf.
    Ganz anders dagegen Liseth Moshak. Sie ging auf die Hundert und hatte offenbar für Äußerlichkeiten wenig übrig. Sie war korpulent. Ein formloses Kleid ohne erkennbaren Schnitt hing ihr wie ein Sack um den Leib. Sie ging barfuß, und an den Sohlenrändern hatte sich der Schmutz der Straße abgesetzt. Liseths ehemals dunkelblondes, jetzt mit grauen Strähnen durchsetztes Haar hing unordentlich bis auf die Schultern. Ihr dünnlippiger Mund und die weit vorspringende Nase weckten Erinnerungen an die Hexen uralter Märchen. Aus den Augen aber leuchtete Liseth Moshaks Seele. Da war ein Glanz, der die Intelligenz und die Tatkraft ahnen ließ, die diese Frau beseelten. Reginald Bull hatte noch nie von Liseth Moshak gehört und sah sie heute zum erstenmal. Er wußte sofort, daß er hier einen Intellekt erster Güte vor sich hatte.
    Nachdem Bull eingetreten war, herrschte zunächst einmal ein paar Sekunden lang betretenes Schweigen. Das behagte dem Haluter gar nicht. Mit polternder, dröhnender Stimme begann er: „Mein kleiner Freund Bullos und ich, wir danken für euren Besuch und überbringen euch die Grüße der Milchstraße, insbesondere der Erde und Haluts."
    Das rotglühende Stirnauge war starren Blicks auf Reginald Bull gerichtet. Bull fühlte sich aufgefordert, dort fortzufahren, wo der Haluter aufgehört hatte. Bevor er jedoch dazu kam, das erste Wort zu sagen, begann Liseth: Moshak zu sprechen. „Über eure Grüße freuen wir uns",5 sagte sie. „Wir fragen uns nur, warum sie so spät kommen.
    Hattet ihr keine Zeit, früher an uns zu denken? Sind wir schon abgeschrieben?"
    „Nichts dergleichen", antwortete Bull. „Ich habe in der Verwaltung der Liga Freier Terraner keine offizielle Funktion mehr ..."
    „Ausrede", fiel ihm Liseth Moshak ins Wort. Das klang verächtlich. „Du mußt mich ausreden lassen", lächelte Bull. „Ich habe keine offizielle Funktion mehr, bin aber trotzdem über die laufenden Geschäfte informiert. Das Chaos, das Monos angerichtet hatte, ließ sich nur langsam bereinigen und ist bis auf den heutigen Tag noch längst nicht ganz beseitigt. Die Probleme in der Milchstraße schickten sich an, uns über den Kopf zu wachsen. Wir hatten alle Hände voll zu tun und keine Zeit, uns um Dinge zu kümmern, die nicht unmittelbar mit dem Überleben der galaktischen Zivilisationen
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