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1567 - Die Auserwählten

Titel: 1567 - Die Auserwählten
Autoren: Unbekannt
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terranischen Stand der Technik erreicht, das konnte man hier sehen. Daneben setzte sich die Reihe der Gemälde, Kunstgegenstände und Vitrinen fort.
    Umgeben von einem Dutzend Sekretären, saß an einem Tisch der Ferrone, der der Thort sein mußte. „Äh!" rief er. „Ich sehe, meine Gäste sind eingetroffen! Ihr seht mich hoch erfreut, zwei Friedensstifter im Thronsaal begrüßen zu dürfen! Mein Name ist Tallaron."
    Der Thort war ein relativ hochgewachsener Ferrone, etwa einssiebzig groß und erstaunlich muskulös. Die normalerweise blaßblaue Haut schimmerte bei ihm in einem ungesunden Grünton.
    Er arbeitete zuviel, das sah Hagea dem Mann an. Er war noch sehr jung und unerfahren, und er hatte noch nicht gelernt, seine Kräfte richtig einzuteilen. Vermutlich war er dem Wahn verfallen, daß er so viele Entscheidungen wie möglich selbst treffen müsse; dafür sprach der Wust von Schriftstücken, den die Sekretäre auf dem Tisch angehäuft hatten.
    In diesem Augenblick riß Bransor Manella die Initiative an sich.
    Hagea sah die geballte Wucht der Zeichen, die ihr Gefährte von sich gab. Keiner der Ferronen konnte das so sehen wie sie. Manella verschaffte sich auf fast brutale Weise Zugang zum Geist des Thort. Tallaron wurde überrumpelt. Das Mißtrauen, das sie zuvor in seinen Augen gesehen hatte, schwand innerhalb von Sekunden vollständig. „Mein Name ist Bransor Manella, meine Begleiterin ist Hagea Scoffy", stellte er sie beide vor. „Wir kommen im Namen aller Friedensstifter und überbringen eine Botschaft."
    „Welche Botschaft ist das?"
    „Es ist die Botschaft des Friedens!" rief Bransor Manella in seiner eindringlichen Art. Er konnte sicher sein, daß jedes Wahrnehmungsorgan im Thronsaal auf ihn gerichtet war. „Ich bringe Nachricht von der Neuorganisation der Milchstraßenvölker. Zu den wichtigsten Persönlichkeiten zählt der Thort von Ferrol, das ist bekannt. Wir sind hier, um die Gestaltung der neuen Ära mit dir zu besprechen."
    „Ein hohes Ziel." Tallaron schützte Nachdenklichkeit vor ?doch in Wahrheit hatte er keine Chance, sich der Persönlichkeit eines Bransor Manella zu entziehen. „Es heißt, ihr Friedensstifter seid die neuen Aktivatorträger. Darf ich sehen, ob das wahr ist?"
    „Es ist wahr."
    Manella zog unter dem Oberteil seiner bunten Kombination den Aktivator mit der Kette hervor. Dann hielt er das eiförmige Gerät so, daß jeder es betrachten konnte. „Und du?"
    Tallarons Blick fixierte sich auf Hagea. „Ich trage keinen Aktivator. Und ich bin auch aus einem anderen Grund hier. Ich möchte dich um Erlaubnis bitten, auf Ferrol und im Roten Palast geschichtliche Nachforschungen anzustellen."
    „Aus welchem Grund?" fragte Tallaron interessiert. Der grünliche Stich in seiner Haut war einem plötzlich lebendigen Blau gewichen. „Nun, das ist einfach. Vierzehn linguidische Friedensstifter erhielten vor kurzem Zellaktivatoren von ES. Und ihr Ferronen habt von ES das Geschenk der Transmitter bekommen, außerdem wurde in diesem System damals von Perry Rhodan die Spur zum ewigen Leben gefunden.
    Zwischen unseren Völkern existiert eine gemeinsame Wurzel. Ich will mehr darüber herausfinden."
    Tallaron dachte ein paar Sekunden lang nach. „Der Wunsch sei dir gewährt. Jedes Archiv steht dir offen, ebenso jeder Raum dieses Palasts. Unter einer Bedingung allerdings!"
    „Und die wäre?"
    „Ich möchte persönlich über jede neue Erkenntnis informiert werden, die du zutage förderst."
    Hagea setzte ein perfektes menschliches Lächeln auf. „Ich garantiere das. Aber auf eines möchte ich hinweisen, Thort. Es geht nicht um neue Erkenntnisse. Ich glaube auch nicht, daß ich solche gewinne. Mir geht es darum, vorhandenes Wissen in neue Zusammenhänge einzuordnen. Ich möchte mit meinen Schülern Geschichtsforschung aus dem Blickwinkel der Linguiden betreiben."
    Ein freundliches Winken war Tallarons Antwort. „Du kennst meine Bedingung.
    Selbstverständlich findet keinerlei Kontrolle statt. Der ganze Palast steht euch offen."
    „Dafür bedanken wir uns", sagte Bransor Manella. „Ich bitte um Erlaubnis, mit dir zu konferieren, während Hagea Scoffy sich an die Arbeit macht."
    Ein kluger Schachzug, Bransor, dachte sie. Sehr klug. Auf diese Weise hast du freie Bahn, und ich bin aus dem Weg.
    Aber Bransor Manella sollte nur seine Politik machen. Sie war daran nicht interessiert, weil sie ohnehin nichts ändern konnte. Statt dessen freute sich Hagea, daß sie unbeschränkten Zugang erhalten
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