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1567 - Der russische Rambo

1567 - Der russische Rambo

Titel: 1567 - Der russische Rambo
Autoren: Jason Dark
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und für die er ein Held ist. Heiliger und Dämon. Teufel und Engel. Man hat ihm viele Namen gegeben.«
    »Weißt du, welche Ziele die Loge hat?«
    »Nicht genau, John. Aber wir können davon ausgehen, dass es keine politischen sind. Da würden sich einige Mitglieder, die von unserem Wirtschaftssystem partizipieren, selbst ihre Gräber schaufeln. Es muss etwas anderes dahinterstecken, das sie zusammenhält.«
    Ich fragte weiter: »Meinst du denn, dass es sinnvoll ist, wenn wir uns näher mit der Loge beschäftigen?«
    »Darüber habe ich bisher noch nicht nachgedacht. Ich habe nicht wissen können, dass der Zug in diese Richtung rollt. Da kann man mir keinen Vorwurf machen.«
    »Daran denkt auch keiner«, sagte ich. »Aber was diesen Oligarchen Anatol Ruff o angeht, kannst du dir vorstellen, dass er der Chef dieser Rasputin-Loge ist?«
    Wladimir nickte. »Vorstellen kann ich mir einiges. Nur wird es schwer sein, dafür Beweise zu finden. Die Loge ist zwar nicht völlig geheim, sonst wäre sie uns ja nicht bekannt, aber dort hineinzukommen, das ist nicht leicht.«
    »Da würde Gogol auch auffallen«, meinte Suko.
    Wir widersprachen nicht, aber uns hielt auch nichts mehr in diesem Krankenhaus.
    Wladimir ging noch mal zu seiner Partnerin.
    Es war alles wie immer, wie er uns danach sagte. Dann schlug er uns vor, mit ihm zusammen in sein Büro zu fahren.
    Keiner wusste, ob es die richtige Spur war, die wir aufgenommen hatten, aber immerhin hielten wir einen Faden in der Hand, und den würden wir so schnell nicht wieder loslassen…
    ***
    Es war ein Raum, in dem sich Menschen freiwillig wohl nicht aufgehalten hätten, es sei denn, sie mochten leere Kellerräume mit kahlen Wänden und ohne Fenster.
    Gogol dachte da anders. Er liebte diesen Raum, in dem er für sich war.
    Allein und völlig ungestört von einer Welt, die er draußen gelassen hatte.
    Er wollte keinen Menschen sehen. Er war für sich, und nur so war er in den Lage, Kontakte zu knüpfen, auf die es ihm ankam.
    Ganz allein war er sowieso nicht. Da gab es etwas, was er besonders liebte. Es war das blaue Licht. Dieser für ihn wunderbare Schein, der keine Wärme ausstrahlte.
    Es war ein kaltes Licht.
    Menschen hätten sich normalerweise von ihm abgewendet, nicht so Gogol. Er brauchte es. Das war seine Quelle, und der Mann war froh, dass es den gesamten Raum bis zum letzten Winkel erfüllte.
    Hier war seine Welt.
    Diese Quelle war es, die ihm die nötige Sicherheit gab, die ihn stark machte, von der er wusste, dass sich hinter dem Licht die absolute Stärke verbarg.
    Sie war einmalig, und sie hatte sich ihn ausgesucht, nachdem er aus seinem Koma erwacht war. Aber während des Komas hatte er Dinge gesehen, die einfach unbeschreiblich waren. Der perfekte Wahnsinn, das Andere, das viele Menschen fürchteten, obwohl sie nicht so recht daran glauben wollten.
    Es war die dunkle Seite. Die Hölle. Die Welt der Angst, der Verlorenheit und der absoluten Kälte. Sie war in die Seele des Mannes eingedrungen.
    Gogol wusste jetzt, wer der wahre Herrscher der Welt war. Er hatte ihn nicht gesehen, nur gespürt, denn er befand sich in jedem Atom des Lichts, das ihn umgab.
    Es war einfach großartig. Er fühlte sich so sicher. Getragen von einer gigantischen Welle, die ihn schützte. Es war der wunderbare Zustand zwischen zwei Welten.
    Gogol hatte für sich eine Lösung gefunden. Er pendelte zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Gerade das Letzte hatte für ihn eine besondere Bedeutung gewonnen. Es hatte keinen Schrecken mehr. Er wusste, dass es das Nichts für ihn nicht gab, denn im Hintergrund lauerte jemand, der ihn aufnehmen würde und der bereits jetzt seinen schützenden Mantel um ihn gelegt hatte.
    LUZIFER!
    Gogol lag auf dem Boden. Er trug keinen Faden mehr am Körper. Nackt präsentierte er sich dem Licht, damit es auch jede noch so kleine Stelle seines Körpers traf. Er brauchte das Licht. Das war der Segen Luzifers.
    Eine neue Zeit hatte angefangen, und er hatte bewiesen, wozu er fähig war.
    Man hatte ihm eine zweibeinige Raubkatze auf die Spur gesetzt, um ihn zu stellen. Es war ihr auch gelungen, aber diese Karina Grischin hatte verloren. Sie war nur bis zu einem bestimmten Punkt gekommen, dann war es vorbei gewesen, und da hatte er zurückschlagen können.
    Und wie das passiert war.
    Er hätte sie auch mit dem Tod bestrafen können nach diesem langen Kampf. Aber sie war ins Koma gefallen, genau wie er damals, und sie würde alles so wie er durchleben. Eine andere
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