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1563 - Geheimsache RIUNAN

Titel: 1563 - Geheimsache RIUNAN
Autoren: Unbekannt
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geblendet geschlossen, wagten sie kaum zu atmen.
    Atlan blieb neben Bergram ausgestreckt liegen, bis die unvermeidliche Druckwelle, fast gleichzeitig mit dem Donner der gewaltigen Detonation, über sie hinweggefegt war. Dann erst wagte er es, die Augen zu öffnen und zu Garvans Haus hinüberzublicken. Über dem riesigen Krater, der nun Garvans feudalen Wohnsitz ersetzte, stieg langsam ein grauweißer Pilz in die Atmosphäre empor und breitete sich dort aus. Niemand, der sich dort aufgehalten hatte, konnte die atomare Explosion überlebt haben.
    Neben Atlan stöhnte der Pilot verhalten. Dann flüsterte er: „Garvan...?"
    Atlan gab keine Antwort. Zu sehr hatte ihn das Geschehen überrascht, das vorerst noch keinen Sinn ergab. Dann jedoch begann sein Logiksektor einen Gedanken zu entwickeln, der sich schnell zur Theorie formte, die an Wahrscheinlichkeitswert nichts zu wünschen übrig ließ.
    Jener große Unbekannte, der ihm gegenüber behauptet hatte, im Besitz des RIUNAN-Reports zu sein, war auf keinen Fall mit Garvan identisch, das stand fest. Zwischen diesen beiden gab es demnach auch keine direkte Verbindung.
    Oder doch ...?
    Atlan intensivierte den Logiksektor seines Extrasinns, und das Bild begann sich leicht zu verändern. Es konnte durchaus eine Verbindung geben, aber welche? Auch hier wußte das Extrahirn eine Antwort: Hatte der Unbekannte einen geschäftlichen Konkurrenten ausschalten wollen, als er erfuhr, daß Atlan Kontakt mit Garvan aufnehmen wollte? Das wäre bei Ehrenmännern dieser Sorte durchaus möglich. „Ob Garvan das überlebt hat?" fragte Bergram und unterbrach Atlans Überlegungen. „Niemand kann eine solche Explosion überleben, der sich in ihrem Zentrum befindet. Garvan ist tot, denn ich bin sicher, daß er sich im Haus aufgehalten hat. Der Nachrichtendienst des Zentralkommandos ist so gut wie unfehlbar. Du solltest das doch wissen."
    „Und was bedeutet das?"
    „Es bedeutet meiner Meinung nach schlicht und einfach, daß jemand einen Konkurrenten ausgeschaltet hat, und zwar mit einer recht radikalen und wirksamen Methode. Kehren wir um.
    Wir haben hier nichts mehr verloren."
    Wenig später setzte Bergram ihn beim Hotel ab und begab sich dann zu Theta, um ihr zu berichten.
    Atlan war froh, wieder in seinem Zimmer zu sein. Garvans plötzlicher Tod gab ihm genügend Rätsel auf.
    Was sollte er nun unternehmen? Würde sich der Unbekannte wieder melden, wie er es versprochen hatte? Er traute diesem Unbekannten eine Menge zu und war sogar davon überzeugt, daß er seinen augenblicklichen Aufenthaltsort genau kannte.
    Demnach folgerte Atlan, daß er, ohne etwas zu versäumen, auch hier auf die neuerliche Kontaktaufnahme warten konnte.
    Am Abend ließ er sich zum Raumhafen bringen, wo seine Jacht, die DE-MARON, parkte.
    Er aktivierte die Automatik des Hyperfunkempfängers und schaltete den Frequenzsucher ein.
    Jede eintreffende und für ihn bestimmte Sendung wurde aufgenommen und gespeichert.
    Beruhigt kehrte er ins Hotel zurück.
    Es war der zweite November 1172 NGZ
     
    2.
     
    Etwa dreihundert Lichtjahre von Arkon entfernt bewegte sich einsam und ohne eine seine Bahn stabilisierende Sonne ein Asteroid durch den Weltraum. Trotz Computertechnik und bis ins letzte entwickelte Ortermöglichkeiten war es nicht immer einfach, die galaktische Position dieses nur zwanzig Kilometer durchmessenden Planetoiden zu bestimmen.
    Das mochte unter anderem auch dazu geführt haben, daß Cyrazo, so der Name des Irrläufers, zu einem Treffpunkt zwielichtiger Elemente geworden war, die sich hier sicher und geborgen fühlen konnten.
    Cyrazo besaß seiner geringen Gravitation wegen keine Atmosphäre, aber das hatte der Springersippe Alleg-Gammach keinerlei Sorgen bereitet, als sie sich vor fast hundert Jahren entschloß, den Asteroiden für ihre dubiosen Zwecke zu benutzen.
    Mit Unterstützung mehr oder weniger freiwilliger Helfer errichteten besagte Springer eine mehr als zwei Kilometer durchmessende Kuppel, deren Inneres von hochmodernen Klimaanlagen mit atembarer Luft und entsprechendem Druck versorgt wurde. Künstliche Schwerkraft war eine Selbstverständlichkeit.
    Unter dem Schutz dieser Kuppel entstand eine Stadt.
    Historiker hätten diese Stadt, die ebenfalls Cyrazo hieß, unweigerlich mit einem Ort auf Terra verglichen, den es dort vor ein paar tausend Jahren gegeben hatte: Las Vegas.
    Jedes zweite Haus von Cyrazo-City war kein Haus, in dem man hätte wohnen oder in Ruhe schlafen können, zumindest nicht
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