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1562 - Totentanz im Tanga-Club

1562 - Totentanz im Tanga-Club

Titel: 1562 - Totentanz im Tanga-Club
Autoren: Jason Dark
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den Wald hineinschauen.
    Wo steckten die Verfolger?
    Der Gedanke war kaum in ihr aufgezuckt, als sie etwas hörte. Es waren nicht nur die Stimmen der Männer. Sie vernahm auch das scharfe Bellen des Hundes.
    Von nun an wusste Cora, dass ihre Chancen noch mehr gesunken waren…
    ***
    Es gibt viele Menschen, die in ihrem Leben etwas erben, sei es nun Geld, seien es Grundstücke oder ganze Häuserzeilen. Auch ich gehörte zu ihnen.
    Allerdings nicht zu denen, die auf ein großes Vermögen zurückgreifen konnten. Ich hatte von meinen verstorbenen Eltern ein Haus im schottischen Lauder geerbt, das ich weder bewohnen noch vermieten konnte.
    Es war eine Ruine. Ein Haus, in dem ein Feuer gewütet und es zu dieser Ruine gemacht hatte. Ich hätte ein kleines Vermögen hineinstecken müssen, um es wieder aufzubauen, aber das Geld hatte ich leider nicht.
    Aber ich besaß noch das Grundstück auf dem kleinen Hügel, von dem ich einen freien Blick auf die kleine Stadt hatte.
    Ich war von der Stadtverwaltung angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten worden, was mit der Ruine geschehen sollte. Manche bezeichneten sie als Schandfleck, anderen war es egal, denn Ruinen gab es genug, in Schottland.
    Ich hätte meine Stellungnahme auch schriftlich einreichen können, aber das wollte ich nicht. Ich hatte mir vorgenommen, persönlich in Lauder zu erscheinen. Außerdem wurde es wieder mal Zeit, das Grab meiner Eltern zu besuchen, und das hatte ich auch getan.
    Anschließend hatte ich mich mit den Offiziellen des Ortes zusammengesetzt und ihnen erklärt, dass vorerst alles beim Alten bleiben sollte. Ich besaß die finanziellen Mittel einfach nicht, um das Haus wieder aufzubauen oder auf dem Grundstück ein neues zu errichten.
    Man war damit einverstanden, auch wenn mir ein Mann gesagt hatte, dass es für ihn ein Schandfleck war. Doch das kümmerte mich nicht. Ich hatte ihm zu verstehen gegeben, dass es irgendwann in den nächsten beiden Jahren schon eine Lösung geben würde.
    So waren wir dann verblieben. Ich war noch mal hoch zu der Ruine gefahren, war um sie herumgegangen, und das mit einem Kopf voller Gedanken und Erinnerungen, die sich mit diesem Haus und meinen Eltern verbanden.
    Vorbei!
    Das kehrte nicht mehr zurück. Meine Eltern waren hier in Lauder gestorben und lagen auf dem Friedhof begraben.
    Bevor ich mich auf den Rückweg nach London machte, stellte ich noch frische Blumen auf das Doppelgrab. In meiner Kehle stieg ein würgendes Gefühl hoch, und eine unsichtbare Hand schien meinen Magen zu umkrallen.
    Ich war froh, allein am Grab zu stehen und nicht von anderen Leuten angesprochen zu werden. Die Eltern holte mir niemand mehr zurück, das war klar, und doch hatte ich mit ihnen noch nicht ganz abgeschlossen. Ich wusste, dass es im Leben meines Vaters ein Geheimnis gegeben hatte, dem ich leider noch nicht auf die Spur gekommen war.
    Vielleicht würde sich das irgendwann mal ergeben. Herbeizaubern konnte ich es jedenfalls nicht.
    Ich zupfte noch ein paar alte Blätter vom Grab weg und verließ den Friedhof, um zum Parkplatz zu gehen. Dort stand der Rover, der mich wieder nach London bringen würde.
    Es würde eine lange Fahrt werden, und ich wollte unterwegs übernachten. Ich hatte mich bewusst für eine Fahrt mit dem Auto entschieden, weil ich Zeit haben wollte, um nachzudenken. Es war so viel in der letzten Zeit geschehen, und meine Feinde waren leider nicht weniger geworden. Die Mächte der Finsternis warteten noch immer darauf, zuschlagen zu können und mich aus dem Weg zu räumen.
    Es war Nachmittag, als ich mich in den Rover setzte und startete.
    In einem kleinen Laden hatte ich mich noch mit Getränken und etwas Proviant eingedeckt. Bekannte hier in Lauder hatte ich nicht besucht.
    Am nächsten Tag würde ich wieder in London sein und war gespannt, was das Schicksal dort für mich wieder bereit hielt…
    ***
    Die Jäger oder Verfolger waren da.
    Cora Bendix hatte sich fast völlig unter dem alten Laub vergraben und verhielt sich so still wie möglich. Ihr Blick war auf den Eingang der Höhle gerichtet. Wenn jemand sie erreichte, dann würde sie dort seine Beine sehen.
    Noch war es nicht so weit. Dem Klang der Stimmen nach hatten die Männer noch nicht mal die Mulde erreicht. Sie hatte verschiedene Stimmen gehört, aber sie wusste nicht, wie hoch die Anzahl ihrer Verfolger war. Mehr als zwei bestimmt.
    Und sie führten einen Hund mit. Hin und wieder bellte er. In der Stille klang dieses Geräusch doppelt laut, und
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