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1561 - Wächterin der Nacht

1561 - Wächterin der Nacht

Titel: 1561 - Wächterin der Nacht
Autoren: Jason Dark
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Mund, und Sukos knappe Antwort sagte dann alles.
    »Wir kommen sofort, Sir.«
    »Dann viel Spaß«, meinte Glenda.
    »Dir auch.« Ich stand auf und war gespannt, was Sir James auf dem Herzen hatte…
    ***
    Er sah aus wie immer, nur sein Rasierwasser hatte er gewechselt. Er gratulierte Suko dazu, dass er noch am Leben und nicht in diese chinesische Magie hineingeraten war, und kam dann zur Sache, nachdem er sich die Brille zurechtgerückt hatte.
    Er griff nach einer der Zeitungen, die auf seinem Schreibtisch lagen, und hielt sie hoch. Was er damit meinte, erfuhren wie wenig später, doch zuerst fragte er:
    »Haben Sie die Blätter heute schon gelesen?«
    »Nein!«, antworteten wir wie aus einem Mund.
    »Dann können Sie noch nichts von dem Angriff auf dem Dach eines Hotels wissen.«
    Ich korrigierte. »Doch, Sir, wir sprachen kurz vor Ihrem Anruf mit Glenda Perkins darüber. Sie hatte nämlich schon einen Blick in die Gazetten geworfen. Aber Einzelheiten kennen wir noch nicht.«
    »Gut, dass Sie das sagen, John. Dann sitzen wir ja nicht umsonst hier. Ich habe mit den Kollegen gesprochen, die sich später am Tatort aufhielten. Zeugenaussagen zufolge hat sich dort ein wirkliches Drama abgespielt, und im Mittelpunkt des Geschehens stand ein Engel. Besser gesagt, eine weibliche Person mit zwei Flügeln auf dem Rücken.«
    »Das ist ungewöhnlich«, sagte ich leise.
    »Ja. Die Gestalt griff ohne Vorwarnung an und schlug mit dem Schwert um sich. Bis auf eine Person erwischte sie alle. Die Menschen, die dort tätig waren, sind alle mehr oder minder schwer verletzt.«
    »Und die Unverletzte?«
    »War ebenfalls ein Engel.«
    Ich schluckte.
    Suko erging es nicht anders. Er schüttelte den Kopf und fragte mit leiser Stimme:
    »Zwei Engel?«
    »Ja.« Die nächsten Worte waren eine Überraschung. »Ein echter und ein unechter, meine Herren.«
    Ich sagte erst mal nichts. Auch Suko schwieg.
    »Zumindest kann man davon ausgehen, dass es so gewesen ist«, fügte Sir James hinzu.
    »Dann würden wir gern etwas Genaueres wissen. Wer kann einen echten von einem unechten Engel so gut unterscheiden? Waren das Fachleute.«
    »Kaum, aber ich denke trotzdem, dass hier niemand gelogen hat.« Er rückte an seiner Brille mit den dicken Gläsern. »Und deshalb werde ich Ihnen jetzt sagen, was ich weiß.«
    »Das ist gut.«
    Suko und ich spitzten die Ohren.
    Wir erfuhren von den Werbeaufnahmen, die sich um Produkte drehten, die engelgleich sein sollten. Deshalb hatte man eine Engelsgestalt als Werbefigur eingesetzt.
    Ich konnte nur den Kopf schütteln, ebenso wie Suko.
    »Jetzt sind Sie an der Reihe. Die unverletzte Zeugin hat von einem Namen gesprochen. Kennen Sie einen Engel, der auf den Namen Liliane hört? Ich meine, Sie haben doch schon öfter mit diesen Gestalten zu tun gehabt.«
    Suko wiederholte den Namen flüsternd und schüttelte den Kopf. Dann schaute er mich an.
    »Wie sieht es bei dir aus?«, fragte er.
    »Nein, ganz und gar nicht.« Ich hob die Schultern. »Mit dem Namen Liliane kann ich nichts anfangen. Aber wir wissen jetzt, dass er weiblich ist. Das ist schon mal ein Anfang.«
    Suko nickte. »Wenn du das sagst.«
    Ich kam wieder auf die Person zu sprechen, die nicht verletzt worden war, und erkundigte mich nach dem Grund.
    Sir James hob die Schultern.
    »Das ist schlecht zu sagen. Wir müssen davon ausgehen, dass sie die Hauptperson bei diesem Foto-Shooting gewesen ist. Sie ist nicht von dem anderen Engel angegriffen worden.«
    »Warum nicht?«
    »Das sollen Sie herausfinden, Suko. Ich kann Ihnen noch einen Tipp geben. Judy King heißt sie, und laut Aussagen der Zeugen soll sie sogar eine große Ähnlichkeit mit dem anderen Engel gehabt haben. Zufall? Ich weiß es nicht.«
    Und wir auch nicht. Aber es stand fest, dass wir einen Fall vor der Nase hatten, der ziemlich kompliziert aussah.
    Wir erhielten noch einige Informationen, was die übrigen Zeugen anging, und Sir James stellte mal wieder die entscheidende Frage.
    »Haben Sie sich bereits Gedanken darüber gemacht, wo Sie den Hebel ansetzen wollen?«
    »Bei dieser Judy King. Sie wird ja als einzige unverletzte Person nicht im Krankenhaus liegen.«
    »So ist es.«
    Sir James hatte schon einiges in die Wege geleitet und Informationen gesammelt. So erhielten wir von ihm Judy Kings Adresse und erfuhren, dass die Verletzten alle im selben Krankenhaus lagen, was die Befragungen erleichterte.
    »Dann machen Sie sich mal auf die Engelsuche, meine Herren. Sie haben ja gewisse Drähte
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