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1550 - Die neue Bestimmung

Titel: 1550 - Die neue Bestimmung
Autoren: Unbekannt
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ich. Aber ich werde es nicht tun, denn damit würde ich eine Chance verderben, die vielleicht nie wiederkehrt. Du sollst dir ein eigenes Bild von uns machen können."
    Er hörte sich so an, als sei er fest entschlossen, diese Meinung beizubehalten.
     
    13.
     
    26.12.1171 NGZ, Viron „Willst du zur Nacht in dein Raumschiff zurückkehren?" hatte Carrom Durok gleich am ersten Abend gefragt.
    Mit keinem Wort hatte er die illegale Landung erwähnt, von einigen anderen Dingen ganz zu schweigen. Aber das reichte nicht, um den Arkoniden zu beeindrucken. „Ich denke, daß ich lieber in der Stadt bleiben möchte", erwiderte er. „Dann werde ich ein Quartier für dich suchen. Das wird nicht ganz einfach sein. Man ist hier nicht auf die Unterbringung von Gästen eingerichtet."
    „Ihr werdet schon etwas finden", meinte Atlan leichthin. „Ihr müßt ja auch die beiden Friedensstifter unterbringen. Wie wäre es denn, wenn ihr mir ein Plätzchen in ihrer Nähe verschafft?"
    Aber auf diesem Ohr war der Linguide taub.
    Leider erfüllte sich auch eine andere Hoffnung nicht: Carrom Durok dachte nicht im Traum daran, den Arkoniden auch nur für einen Augenblick allein zu lassen.
    Atlan nahm es vorerst gelassen hin. Er durchkreuzte die Stadt und beobachtete die Linguiden. Ihm schien es, als würden sie von Tag zu Tag unruhiger.
    Die Angewohnheit der Linguiden, sehr viele Ausdrücke aus dem Interkosmo zu benutzen, hatte auch ihre Vorteile: Atlan hatte wenig Mühe, die Gespräche der Passanten zu verstehen. „... von großer Bedeutung ...", hörte er sie immer öfter sagen. „... kosmische Bestimmung...", war ein anderer Ausdruck, der häufig zu hören war.
    Hinzu kamen einzelne Wörter, die den Linguiden bis dahin offenbar völlig unbekannt gewesen waren: „Superintelligenz."
    „Mächtigkeitsballung."
    „Lokale Gruppe."
    Und in Verbindung mit diesen Begriffen tauchte auch immer wieder das Wort Linagara auf. „Was heißt das?" wollte Atlan wissen. „Friedensstifter", erwiderte Carrom Durok lakonisch. „Zumindest diesen Begriff gibt es also auch in eurer Sprache", stellte der Arkonide fest. „Das kommt mir merkwürdig vor. >Frieden stiften< - wie kann man diesen Begriff entwerfen, wenn man nicht auch das entgegengesetzte Konzept kennt: Unfrieden bringen, Krieg entfesseln?"
    „Linagara ist kein Wort, sondern eine Definition", behauptete Carrom Durok. „Es läßt sich nicht übersetzen, und es hat so gut wie gar nichts mit dem dir bekannten Interkosmo-Wort zu tun."
    Atlan schluckte diese Erklärung, obwohl sie ihm nicht gefiel. „Was haben eure Friedensstifter mit der Superintelligenz zu tun?" fragte er. „Ich habe keine Ahnung,"
    „Du - als der Meisterschüler eines Friedensstifters ?"
    Carrom Durok lachte jenes offene, herzliche Lachen, das allen Linguiden zu eigen war. „Ich bin kein Meisterschüler!" erklärte er ohne jedes Anzeichen von Verlegenheit. „Aber selbst wenn ich einer wäre, könnte, ich dir nichts zu diesem Thema verraten."
    „Mit anderen Worten: Es sind die Friedensstifter selbst, die ein Geheimnis daraus machen!"
    Carrom Durok dachte darüber nach und legte lächelnd den Kopf schief. „Da könntest du recht haben", meinte er. „Es gibt verschiedene Gerüchte, aber keine konkreten Informationen."
    „Vielleicht ließe sich das ändern, wenn du dich dazu durchringen könntest, bei den richtigen Stellen nachzufragen!" bemerkte Atlan sarkastisch.
    Carrom Durok lächelte nur und schwieg.
    Es ist zum Auswachsen mit diesem Burschen! dachte Atlan wütend.
     
    *
     
    Der Linguide sprach täglich mit seinem Meister - jedenfalls behauptete er das. Angeblich erfuhr er bei diesen Gesprächen niemals etwas Neues.
    Was die „Himmelskuppel" betraf, so tat sich gar nichts. „Es muß doch auf diesem verdammten Planeten irgend jemanden geben, der Auskünfte und Genehmigungen erteilen kann!" sagte der Arkonide verständnislos, „Irgendeine Behörde, eine Verwaltung, eine Ordnungsmacht - was weiß ich!"
    Carrom Durok lauschte geradezu fasziniert. „Ich kenne diese Wörter", gab er zu, „und ich habe auf Terra einen kleinen Eindruck davon bekommen, was sich dahinter verbirgt.
    Aber ich kann dir nur immer wieder versichern, daß wir Linguiden so etwas nicht haben."
    „Du warst auf Terra?" fragte Atlan überrascht. „Selbstverständlich."
    Natürlich, dachte der Arkonide. Was für eine dumme Frage!
    Kelamar Tesson war dort. Er trennt sich nicht gerne von seinen Schülern.
    Wenn Carrom Durok monatelang die Terraner
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