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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau
Autoren: Unbekannt
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verrannen viel zu schnell. Er schickte alle möglichen Kombinationen von Impulsfolgen auf das Schloß, aber noch rührte sich nichts.
    Dann hörte er über die andere Sonde, wie Gesil Kaldar ihre Bereitschaft erklärte: „Jetzt können wir gehen, wohin auch immer."
    Jetzt wurde es wirklich knapp. Cyrr-A-Kjus bemerkte, wie die Fähre ihre Antriebssysteme hochfuhr. Sicher war es so, daß Kaldar sie per Fernbefehl an seinen derzeitigen Standort kommen ließ.
    In diesem Moment reagierte der Öffnungsmechanismus endlich auf die Impulse. Die Hecktür glitt auf, und im selben Moment hob die Fähre vom Boden ab.
    Cyrr-A-Kjus schleuderte die beiden Freunde durch die Öffnung. Er selbst klammerte sich mit zwei Tentakeln an den Türrahmen und zog seinen fladenförmigen Körper mit letzter Kraft ins Innere. Sekunden später hatte er die Ladeluke wieder verriegelt.
    Er horchte auf irgendwelche Reaktionen der Bordsyntronik, aber sein Eindringen schien nicht bemerkt worden zu sein. Auch die Mikrosonde war mit an Bord gelangt. Sie war sicher klein genug, um von der Ladefläche aus einen Weg in den Kommandostand zu finden.
    Cyrr-A-Kjus setzte sie in Marsch, und noch bevor die Fähre wieder landete, hatte das winzige Gerät sein Ziel erreicht. Der Hamakau konnte nun über die Sonde sehen und hören, was im vorderen Teil der Fähre geschah.
    Das Gefährt des Humanoiden steuerte offensichtlich einen anderen Teil des Raumhafens von Bipula an. Zwei Gestalten warteten auf einer Fläche voraus. Es waren Kaldar und Gesil.
    Im hellen Scheinwerferlicht der Fähre sah Cyrr-A-Kjus die Frau zum ersten Mal aus der Nähe.
    Sie machte in ihrer einfachen, schmucklosen Kombination keinen besonderen Eindruck auf ihn.
    Kaldar hingegen ließ den Hamakau erschaudern. Er war ein hochgewachsener, schlanker und dennoch athletischer Typ mit gelbbrauner Haut. Seine weit auseinanderstehenden hellblauen Augen funkelten tückisch.
    Die glatte Gesichtshaut, die buschigen Brauen und die bläulichen Schatten auf Wangen und Kinn weckten Ekelgefühle in Cyrr-A-Kjus.
    Er wußte, daß er dieses Wesen bei der nächsten Gelegenheit töten würde - egal zu welchem persönlichen Preis.
    Vorsicht war geboten. Kaldar trug eine Montur, die einem SERUN ähnlich war, aber äußerlich war nicht zu erkennen, welche Waffen oder Defensivsysteme er mitführte.
    Die beiden Zweibeiner betraten schweigend den vorderen Raum der Fähre. Kaldar zeigte mit einer stummen Geste an, wohin sich Gesil setzen sollte. Die Frau gehorchte willig. Cyrr-A-Kjus glaubte, an ihr etwas Marionettenhaftes zu erkennen. Aber in diesem Punkt konnte er sich auch täuschen.
    Die Fähre startete, und der Flug dauerte eine gute Viertelstunde. Dann tauchte im fahlgelben Licht der Sonne Voytam ein wahres Ungetüm von Raumschiffauf. Der Hamakau, der die Bilder über seine Sonde empfing, zuckte unwillkürlich zusammen.
    Er hatte schon viel über die drei Residenzschiffe des Bewahrers gehört, die sich untereinander kaum ähnelten, aber der Anblick der CASSADEGA übertraf seine Erwartungen. Auch Gesil schien sichtlich beeindruckt zu sein. Ihr Atem ging schneller.
    Von einem Raumschiff konnte man hier kaum noch sprechen. Das war eine fliegende Festung von zwei Kilometern Länge und einer maximalen Breite von achthundert Metern. Die Höhe betrug im Mittelteil noch sechshundert Meter.
    Cyrr-A-Kjus mußte diese Bilder erst einmal verarbeiten.
    Die CASSADEGA war häßlich und unförmig. Zahllose Aufbauten und Auswüchse, Aushöhlungen und Türme reihten sich aneinander. Hinter riesigen Flächen, die senkrecht zur Schiffsachse standen, ließen sich Hangartore vermuten. Völlig ungeordnet angebrachte Antennenfelder, Reflektoren und Kampfstationen rundeten das Bild des Chaos und der Verwirrung ab.
    Je länger der Hamakau die Bilder studierte, um so deutlicher wurde ihm der Gesamtaufbau des Residenzschiffs.
    Die CASSADEGA bestand aus drei Hauptkörpern und einer riesigen Plattform, auf der die drei scheinbaren Torsi montiert waren, die Bug, Mittelteil und Heck bildeten. Jeder dieser drei Teile war für sich allein annähernd pyramidenförmig und sechseckig. Die einzelnen Ebenen der Pyramiden ordneten sich stufenförmig nach oben, im Bug- und Heckteil bis zu einer Höhe von vierhundert Metern.
    Schon wegen seiner Größe verriet das Mittelstück, daß es eine besondere Bedeutung besaß. Auf diesen Abschnitt hielt die Fähre Kaldars auch zu. Eine Doppelschleuse glitt zur Seite und gab ein gähnendes Loch frei.
    Der Humanoide
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