Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu, daß mich der Bewahrer interessiert. Aber ich fühle mich dennoch als eine Gefangene."
    „Du kannst dich frei bewegen, wenn ich dich mit den Räumlichkeiten vertraut gemacht habe. Du kannst allein auf Erkundung gehen oder mit mir. Ich werde auch alles tun, was deinem Wohlbefinden dient."
    Sie erreichten das Ende des Ganges. Wieder versperrte eine Tür den Weg. „Du kannst etwas für mein Wohlbefinden tun." Gesil starrte den Fladen an. „Sag mir, ob der Bewahrer an Bord ist. Oder wo er sich aufhält. Und dann sorge dafür, daß ich ihn schnellstens sprechen kann."
    Nun seufzte der Amorphe. „Niemand von uns weiß", klagte er, „wo sich der Herr aufhält. Es ist denkbar, daß er auf der CASSADEGA weilt, aber das weiß ich nicht. Er kommt und geht, wie er will."
    „Das klingt nicht sehr glaubwürdig."
    „Der Bewahrer ist sehr mächtig." Conn-Y-Spreik holte wieder ein kleines Gerät aus seiner Lederhaut. „Er wird warten, bis die Zeit gekommen ist, um sich dir zu nähern oder sich dir zu zeigen."
    „Das klingt reichlich ominös", beschwerte sich Gesil. „Woher willst du das wissen?"
    „So steht es in den Informationen zu meinem Auftrag. Mehr kann ich nicht sagen. Übe dich ein wenig in Geduld!"
    „Wenn die Zeit gekommen ist", wiederholte die Manifestation einer Kosmokratin. „Was hat das zu bedeuten?"
    „Ich weiß es wirklich nicht."
    Der Hamakau preßte das winzige Gerät auf eine Markierung an der Tür, die sich sogleich öffnete. „Komm!" Er winkte mit einem Tentakelarm.
    Gesil trat durch die Öffnung und blieb staunend stehen.
    Vor ihr erstreckte sich eine schier endlose Fläche, die mit verschiedenartigen kleineren und größeren Pflanzen bewachsen war. Alles wirkte so, als sei dies ein Stück echte Natur. Auch die Düfte, die von einem nahen Blumenfeld ausgingen, unterstrichen diesen Eindruck. Zwischen den Pflanzen huschten exotische Tiere umher, und unter den drei hellen Kunstsonnen hoch oben drehten Vögel und kleine Flugsaurier ihre Kreise. War das ein reales Stück Natur? „Es ist fast alles echt." Conn-Y-Spreik schien Gesils Zweifel erkannt zu haben. „Natürlich kann diese Landschaft nicht größer sein als der Palastbereich selbst. Der hat die Abmessungen von 1000 mal 800 Metern.
    Er ist 600 Meter hoch. Der Garten wirkt aber wesentlich größer, denn an seinen Rändern wird er durch künstliche Bilder bis ins Unendliche verlängert. Dreh dich um!"
    Gesil blickte zurück. Von dem Gang, durch den sie gekommen waren, war nichts mehr zu sehen.
    Nicht einmal von dem letzten Durchlaß zeigte sich eine Spur. Und auch nicht von der Randzone des Mittelteils der CASSADEGA mit ihrer kalten und nüchternen Atmosphäre. Bis zu einem fernen Horizont erstreckte sich der exotische Garten.
    Erst als sie Einzelheiten genauer betrachtete, erkannte sie feine Unterschiede. Dies war eine raffinierte Spiegelung oder eine gewaltige holographische Darstellung. Dahinter mußte eine beachtenswerte Technik stecken. Überhaupt erinnerte manches an Bord des Residenzschiffs an die Technik von Monos.
    Das war nicht abwegig, denn schließlich vermutete sie in dem Bewahrer den Vater ihres unfreiwilligen Invitro-Produkts.
    Die Frau drehte sich zur Gänze und machte ein paar Schritte. Sie stieß gegen ein unsichtbares Hindernis, das diesmal aber warm und weich war. Zu erkennen war absolut nichts. „Holoramen", stellte sie fest. „Projektionen. In dem Raum, in dem mich Serb-A-Sherba empfing, war das anders. Da waren die Dinge körperlich und künstlich. Aber hier ..."
    „Formenergie", erklärte der Hamakau, als Gesil abbrach. „Dort war es Formenergie, gemischt mit wirklichen Dingen und Gegenständen. Du wirst noch mehr über die technischen Möglichkeiten des Residenzschiffs erfahren. Du wirst staunen und erkennen, welch wunderbare Möglichkeiten der Bewahrer zur Verfügung hat."
    „Ein gewaltiger Aufwand", stellte die Manifestation einer Kosmokratin fest. „Für wen wird er betrieben? Für den Bewahrer selbst?"
    „Er weilt von Zeit zu Zeit hier. Aber sicher wurde das alles auch für dich erschaffen, denn du bist hier der Gast."
    „Der Gast? Gab es vor mir andere Gäste?"
    „Ich weiß es nicht. Ich werde Erkundigungen einziehen und dich dann informieren, wenn du es wünschst."
    „Es ist nicht besonders wichtig", entgegnete Gesil. „Woher stammt diese Fauna und Flora? Sie wirkt echt."
    „Sie ist echt. Die Tiere und Pflanzen des Gartens stellen einen Querschnitt durch das dar, was die Planeten von Truillau
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher