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153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

Titel: 153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen
Autoren: A.F.Morland
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erzählt Esther McCrea erzählte, daß die Augen dieses Teufels in Blut schwammen! Von genau denselben Augen träumte Vicky zweimal, und sie hatte beim zweitenmal das Gefühl, daß die Bedrohung nähergekommen war!« Der Hüne sah mich mit seinen perlmuttfarbenen Augen besorgt an. »Manchmal kombinierst du erschreckend gut, Tony.«
    »Du glaubst auch, daß dieser Teufel mit der Erscheinung in Vickys Träumen identisch ist?«
    Der Ex-Dämon blickte an mir vorbei und murmelte, als würde er nur laut denken: »Ein Alptraumteufel… an und für sich eine eher harmlose Höllenspezies…, aber natürlich gefährlich, wenn man sie reizt, wenn man sie zwingt zu kämpfen. Er verläßt die Hölle aus irgendeinem Grund…«
    »Und kommt ausgerechnet nach London«, knirschte ich.
    »Absichtlich oder unabsichtlich, das läßt sich nicht sagen«, meinte Mr. Silver.
    »Wie kommt er in Vickys Traum?« wollte ich nervös wissen.
    »Er suchte Kontakt.«
    »Ausgerechnet zur Freundin eines Dämonjägers?«
    »Vielleicht hat er schon mal von dir gehört. Es kann aber auch sein, daß er mehrere Kontakte herstellte.«
    »Du meinst, er erschien auch anderen Mädchen in der Stadt im Traum?«
    »Das könnte ich mir vorstellen.«
    »Nach welchen Kriterien wählte er sie aus?« fragte ich. »Und wozu?«
    Der Ex-Dämon senkte den Blick und antwortete nicht.
    Ich schüttelte ihn. »Wozu?« fragte ich laut.
    Mr. Silver seufzte. »Ich kann nur Vermutungen anstellen, Tony.«
    »Die scheinen so unerfreulich zu sein, daß du mit mir nicht darüber reden möchtest.«
    »Unangenehm vor allem… für dich«, sagte der Ex-Dämon ernst.
    Ich schluckte trocken. »Wieso für mich?« fragte ich krächzend.
    »Es wäre denkbar, daß der Alptraumteufel die Hölle verließ, um sich auf der Erde niederzulassen. Noch hat er mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen, wie man sieht - so etwas kommt bei manchen Höllenwesen vor -, aber das wird sich mit der Zeit geben, er wird sich akklimatisieren…«
    »Mir schwant Fürchterliches, Silver«, sagte ich und spürte, wie die Farbe aus meinem Gesicht wich. »Der Alptraumteufel will sich bei uns unerkannt niederlassen, aber er möchte nicht allein leben, deshalb schickte er seinen Geist voraus, damit der sich für ihn nach einer geeigneten Partnerin umsah. Vicky - und vielleicht noch einige andere Mädchen - kamen in die engere Wahl. Inzwischen ist dieser Höllenbastard eingetroffen, und nun wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis er sich entscheidet. Junge, du hast mir den Tag gründlich verdorben.«
    »Ich wollte ja nicht darüber reden«, sagte der Ex-Dämon. »Weil ich weiß, wie übersensibel du auf alles reagierst, was Vicky betrifft.«
    »Wundert dich das? Ich liebe dieses Mädchen.« Ich hob die Faust. »Verdammt, Silver, ich lasse mir Vicky weder von einem Mann noch von einem Teufel wegnehmen. Ich werde um sie kämpfen, und ich bin zu allem entschlossen. Er bekommt Vicky nur über meine Leiche!«
    ***
    Vincent Berry war in der Kraftkammer der Privatschule der absolute King. Er war zwar nicht so koloßhaft gebaut wie Arnold Schwarzenegger, aber mit Sylvester Stallones Muskeln konnte er leicht konkurrieren.
    Es gab an der Schule viele Mädchen, die schwach wurden, wenn er mit seinen Muskeln spielte, wenn er den Bizeps anspannte und den Trizeps hüpfen ließ. Und er nützte diese Schwächen sehr gern und häufig.
    Berry war ein Narziß, also ein Mensch, der in sich selbst verliebt ist.
    Er konnte stundenlang vor dem Spiegel stehen, sich bestaunen und bewundern, wenn er posierte. Er war begeistert von seinem Körper. Daß sein Geist nur unterer Durchschnitt war, störte ihn nicht. Er hatte einen reichen Vater, der ihn mit Nachhilfeunterricht durchboxte und im großen und ganzen keine allzu hohen Ansprüche an seinen Sohn stellte. Es genügte ihm, wenn Vincent irgendwie durchkam. Hinterher, wenn er in die eigene Firma eintrat, fragte kein Mensch mehr nach den Zensuren. Wichtig war lediglich ein positiver Abschluß, ohne daß Vincent Berry jede Klasse zweimal machte, und das hatten Vater und Sohn bisher mit vereinten Kräften mehr oder weniger sauber hingekriegt.
    Berry war häufig von seiner Clique umgeben, von Jungs, die ihn genauso bewunderten wie er sich selbst, die auch gern so toll ausgesehen hätten, aber nicht die Härte aufbrachten, sich an den Geräten so zu quälen.
    Die Gruppe, der Vincent Berry Vorstand, terrorisierte gern andere, und wenn jemand aufmuckte, bekam er zumeist Berrys Kraft unangenehm zu
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