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1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust
Autoren: Unbekannt
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weiter. Dafür lassen wir dich laufen, wenn du Glück hast."
    Die Frau hob beschwörend ihre gesunde Hand. „Ich kann dir nichts erzählen, weil ich nichts weiß!"
    Mieka schaltete sich ein. „Sie sagt die Wahrheit, Beau! Laß sie!"
    Er warf der Arkonidin einen zornigen Blick zu. Halt den Mund, hieß das. „Du weißt nichts, Call? Wer soll das glauben?"
    „Bitte! Es war vor ein paar Jahren, da kam irgendwo außerhalb von Sol-Town ein Robot auf mich zu. Ein sonderbares Ding, ich hatte die Konstruktion noch nie gesehen. Das Ding sagte, es könne mir Geld verschaffen.
    Ich sollte eine Art Schläfer werden ..."
    „Ein Schläfer?"
    „Ja!" Call hielt sich mit zusammengebissenen Zähnen den gebrochenen Arm. „Ich sollte mich bereithalten für den Fall, daß man einen Auftrag für mich hätte. Das könne Jahre dauern, hieß es ... Oder schon morgen sein."
    „Und gestern kam tatsächlich ein Auftrag?"
    „Ja. Ich sollte dich töten. Für eine Extraprämie, von der ich mir ein Jahr lang Stoff kaufen könnte." Ihre Augen nahmen einen gierigen Glanz an - doch schon im Augenblick darauf kehrte der stumpfe, leidende Ausdruck zurück. „Du hast keine Ahnung, von wem der Auftrag kam?"
    „Doch, natürlich! Es war derselbe Roboter. Er gab mir die zwölf kleinen Maschinen. Ich flog sofort los und mußte nur eine Stunde warten, bis du tatsächlich am Jaffe-Building aufgetaucht bist."
    „Die Hintermänner!"
    „Die kenne ich nicht. Ich habe nie einen gesehen."
    „Und wem solltest du deinen Erfolg melden?"
    „Keine Ahnung."
    „Sie sagt die Wahrheit!" warf Mieka beschwörend ein. „Rufen wir den Ordnungsdienst!"
    Beau fuhr zornig auf. „Das kann nicht dein Ernst sein, Mieka! Wir müssen verschwinden! Wir haben keine Zeit, zwei Wochen auf die Verhandlung zu warten!"
    „Aber was geschieht dann mit ihr?"
    „Gute Frage."
    Beau sah Vert Beiken an und nickte ihm zu. Den bittenden Blick von Call ignorierte er.
    Im selben Augenblick ließ der Ertruser wieder seine Pranke fallen. Es sah aus, als streichle er die Frau nur im Nackenbereich; doch ein hartes Knacken bewies, daß er zugedrückt hatte. Ihr Kopf fiel haltlos nach vorn. „Okay, verschwinden wir! Kommt!"
    Er ging voraus zu dem Fenster, das er zerschossen hatte. „Mieka, wo bleibst du?"
    Die Arkonidin kam erst jetzt, mit fassungslosem Ausdruck im Gesicht. „Ihr habt sie umgebracht", flüsterte sie. „Das Genick gebrochen."
    „Es war ein Versehen", log Beau unwillig. „Beiken wollte sie nur betäuben."
    „Das stimmt nicht ..."
    Er brauste auf und verlor alle Beherrschung. „Und wennschon, Mieka! Sie hat versucht, mich zu töten! Weißt du noch? Es ist erst zwanzig Minuten her! Wen möchtest du lieber tot sehen?"
    Die Arkonidin sah mit wäßrigen Augen auf. Beau bemerkte, wie sehr er diese roten, albinotischen Pupillen jetzt schon haßte. Dennoch zwang er sich, ihr einen melancholischen Blick zu schenken. „Sieh mal, Mieka!" Er trat nahe an sie heran und legte seinen Arm um ihre Schultern. „Wir hatten keine andere Wahl. Irgendwer will mich umbringen, inzwischen wahrscheinlich auch dich und die anderen.
    Hätte Call Gelegenheit gehabt, zu reden, sie hätte alles ausgeplaudert. Dann wüßte die Gegenseite jetzt genau Bescheid.
    Willst du das?"
    Er hob mit einem Finger ihr Kinn an und sah ihr in die Augen. Tränen liefen ihr über die Wangen. „Und denke daran, daß wir unbedingt die Provcon-Faust verlassen müssen! Es steht mehr auf dem Spiel als eine Mörderin"
    „Du hast ... wahrscheinlich recht."
    Mieka faßte sich und schüttelte seine Hand ab.
    Wortlos folgte sie Beau und Vert Beiken hinaus ins Freie. Die Sportmaschine stand noch genauso da, wie sie sie verlassen hatte.
    Innerhalb weniger Minuten erreichten sie das Jaffe-Building. Alles ging schnell. Mit den anderen bestieg Beau einen wenig beschädigten Lastengleiter und machte sich auf den Weg zum Raumhafen.
    Einer seiner Frachter wartete.
    Das Ziel hieß Vincran.
     
    *
     
    Auch bei diesem Schiff handelte es sich um eine Walze. Sie war allerdings nur hundertzehn Meter lang und dreißig Meter breit. Die Leistungsfähigkeit der GÄA NOVA erreichte sie bei weitem nicht.
    Beau und die anderen ließen sich am Raumhafen nicht sehen. Sie steuerten das Gefährt direkt in den Beiboothangar der RUTEWIIL. Das Schiff hatte elektronische Bausteine geladen; die ohnehin für Vincran bestimmt waren.
    So hoffte Beau, keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Irgendwo in der Provcon-Faust hatte er Feinde - und es hatte irgendwie
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