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1513 - Gier nach Templerblut

1513 - Gier nach Templerblut

Titel: 1513 - Gier nach Templerblut
Autoren: Jason Dark
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des Pfarrers hervortrat, die Anspannung des Mannes war größer geworden, und auch der Blick begann zu flackern.
    »Es ist wirklich wichtig, Abbé.«
    Der Pfarrer nickte.
    Er sucht nach einer Ausrede!, dachte der Inspektor. Er steht unter einem wahnsinnigen Druck, das ist ihm anzusehen. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm und wahrscheinlich auch nicht mit dem, was in diesem Pfarrhaus vorgeht.
    Salinger hatte das untrügliche Gefühl, dass er die richtige oder zumindest eine wichtige Spur gefunden hatte. Er beschloss, sich auf keinen Fall abwimmeln zu lassen.
    Er setzte sogar ein freundliches Lächeln auf und fragte: »Was ist jetzt?«
    »Können wir…«
    »Bitte nicht, Inspektor. Es passt mir jetzt ganz schlecht.« Der Pfarrer sprach und konnte dabei seinem Besucher nicht in die Augen schauen.
    »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Kommen Sie morgen wieder.«
    »Nein, ich bin dabei, einen Mord aufzuklären, und denke, dass Sie mich unterstützen sollten.«
    »Wie könnte ich das?«
    »Das werden wir im Haus bereden.« Der Inspektor war nicht eben ein Leichtgewicht. Er brauchte nur einen Schritt vorzugehen, um den wesentlich leichteren Pfarrer mit seinem Bauch beiseite zu schieben, was ihm auch gelang, denn der Geistliche wich einen Schritt nach hinten aus, dann noch einen, und so hatte der Inspektor freie Bahn.
    »Na bitte, es geht doch…« Salinger schloss die Tür hinter sich und spürte etwas, das ihm im Laufe seines Berufslebens schon öfter begegnet war. Es war das Gefühl einer Bedrohung, die sich hier ausgebreitet hatte. Er glaubte, das Unheil riechen zu können und sah, dass auch der Abbé nicht unbeeindruckt geblieben war. Laroche fing sogar an zu zittern, und in seine Augen hatte sich ein panikartiger Blick gestohlen.
    »Was ist los, Abbé?«
    Laroche öffnete den Mund, um es zu sagen, aber ein Geräusch aus dem Haus kam ihm zuvor.
    Es war ein wilder und wütend klingender Schrei, und für den Inspektor gab es kein Halten mehr…
    ***
    Der Treffer hatte Sophie Blanc nicht in die Tiefen der Bewusstlosigkeit geschleudert. Er hatte sie nur groggy gemacht. Sie blieb in ihrer Haltung.
    Sie fühlte sich viel schwerer als gewöhnlich, aber sie bekam schon mit, dass sie sich nicht an einem festen Ort befand, sondern unterwegs war.
    Als Sophie die Schmerzen in ihrem Nacken spürte, da war ihr klar, dass sie ihren Zustand bald wieder würde abschütteln können, aber noch hielt sie die Augen geschlossen und saß leicht schräg auf dem Beifahrersitz.
    Der eigene Wille war durch den Schlag nicht betäubt worden. Sophie gehörte zu den Menschen, die sich nicht so leicht unterkriegen ließen, und das bewies sie auch in diesen Augenblicken.
    Ab und zu schössen ihr noch die Schmerzen wie Pfeile vom Nacken her in den Kopf, aber Sophie gab nichts darauf. Sie ging dagegen an und schaffte es, die Augen zu öffnen.
    Nebel. Eine verschwommene Sicht. Dunkelheit, wenn sie nach vorn durch die Scheibe schaute, aber sie wusste mittlerweile, dass sie sich tatsächlich in einem Auto befand, das von einer Person gelenkt wurde.
    Um die zu sehen, musste sie den Kopf nach links drehen. Es war nicht einfach, weil außerdem noch zahlreiche Erinnerungsströme durch ihren Kopf huschten und sie daran dachte, wie man sie überwältigt hatte. War es wirklich eine Frau gewesen? Ja, es war so.
    Diese Frau mit den schwarzen Haaren saß hinter dem Steuer und lenkte den unbeleuchteten Wagen über eine holprige Straße in die Dunkelheit der Nacht hinein. Die Häuser waren hinter ihnen verschwunden, und wenn sich Sophie konzentrierte, sah sie nur die Dunkelheit.
    Dann hielt der Wagen an. Es ging der Entführten auch jetzt noch nicht besser.
    Das Fahrzeug stand. Sie hatte den Bremsvorgang nicht richtig mitbekommen.
    Aber sie ahnte, dass möglicherweise das Ende ihres Lebenswegs erreicht war…
    ***
    Hätte der Abbé mit der Flasche voll getroffen, dann wäre das Schicksal des Templerführers besiegelt gewesen. So aber war er zwar weggetreten, aber nicht in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen. Irgendwo im Unterbewusstsein hatte Godwin gespürt, dass etwas mit ihm geschah, aber er hätte nicht sagen können, was man mit ihm anstellte.
    Es war alles so anders für ihn. Er fühlte sich schwer und leicht zugleich und bedauerte es besonders, dass er nicht in der Lage war, die Augen normal zu öffnen. Sie schienen mit kleinen Bleiplatten verklebt zu sein.
    Er bekam auch mit, dass sich zwei Männer unterhielten. Nur war es ihm nicht möglich, die Stimmen
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