Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1500 - Ruf der Unsterblichkeit

Titel: 1500 - Ruf der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lockeres Beisammensein gewesen. Aller Schutt war längst beseitigt. Kein Plätzchen zum Diggern. Es gab rein gar nichts zu finden. Der Raumhafen war voller Schiffe. Die Transmitter funktionierten. Das Leben spielte sich nicht mehr im Untergrund ab.
    Es gab keine Traumjäger mehr; sie waren gleich zu Beginn der Neuordnung aus HQ-Hanse. vertrieben worden. Auch die Zeit der Traumhelfer war längst abgelaufen. Dieser Begriff hatte eine neue Bedeutung bekommen. Rhodan und seine Megas, allen voran Julian Tifflor, waren jetzt Traumhelfer. Ihre Hilfe bestand darin, die Träumer aus dem Simusense-Netz zu vertreiben. Bis zu zwei Millionen am Tag! Bliss hatte das zu spüren bekommen. Ihre Welt war immer kleiner geworden. Und der neue Gott NATRAN hatte durch seine Kampagne für weitere Reduktionen auf allen Gebieten gesorgt. Desillusionierung und Frustration durch die permanente Aufklärungskampagne.
    Die letzten Traumjäger waren vor einem Jahr aus ihren Löchern gescheucht worden. Statt eines Electric Bazaar .gab es jetzt Tausende. Die Währung war nicht mehr der Chip, sondern der Galax. Bliss erinnerte sich noch an die Vernetzten von damals. Einmal aus dem Simusense, fiel ihr alles wieder ein. Diesbezüglich hatte NATHAN also nicht gelogen. Sie sah die Bilder: hohlwangige und bis auf die Knochen abgemagerte Träumer. In verwahrlosten Apartments hockend. Oder aufgedunsen, schorfig, wund. Blass und schwammig. Vegetierende. Und jetzt: jeder Terraner das personifizierte blühende Leben. Aber manche mit leeren Augen.
    Bliss machte Rhodan darauf aufmerksam. Aber der wollte das nicht hören und wechselte das Thema. „Interessiert es dich nicht, was aus Chinnvi und den anderen deiner Bande geworden ist, Bliss?" Nein, es interessierte sie nicht. Mit dem Einstieg ins Simusense-Netz hatte sie alle Bande zu den Kindern gekappt. Und wenn sie nicht tot waren, konnte sie sich schon vorstellen, was aus ihnen geworden war. Sie wollte es nicht hören. Aber Rhodan fuhr gnadenlos fort: „Sie sind resozialisiert. Haben in Shoonar ein Zuhause gefunden. Wir haben dort ein Schulungszentrum für elternlose Kinder eingerichtet. Chinnvi möchte einmal Pilotin werden. Der Weltraum hat es ihr angetan. Wäre das nicht auch was für dich?"
    „Arme Schmuddelkinder", sagte sie. Sie wollte sich nicht einmal vorstellen, was für geschniegelte Püppchen aus ihren ehemaligen Kidbots geworden waren. Aber Rhodan war zu weit gegangen. Er hatte etwas in ihr geweckt. Und so fragte sie: „Habt ihr auch Alaras Gehirn saubergewaschen?" .
    Rhodan zierte sich zuerst. Aber dann rückte er mit der Sprache heraus. Ihre Mutter sei damals, nach dem gemeinsamen Abstecher zum Titan, bei ihrer Rückkehr zur Erde vom System vernetzt worden und habe das geistig nicht verkraftet. „Simusense hat sie auf dem Gewissen", schloss er. „Sie muss noch eine Weile im Medo-Center Tahun bleiben. Aber du könntest sie besuchen. Sie würde sich freuen..."
    „Tu uns beiden das nicht an, Rhodan!" Er widerte sie an. Wenigstens war er clever genug, das zu merken. Darum übergab er sie an seinen Mega Julian Tifflor. Damit geriet sie gewissermaßen erst recht ins Vakuum. Zu Tiff, wie sie ihn später nennen durfte, hatte sie nämlich überhaupt keine Frequenz. in seiner Gegenwart konnte sie nicht mal atmen. Er erdrückte sie mit seiner Fürsorglichkeit.
     
    STREIFLICHT II
     
    Die Stille wäre perfekt, würde das monotone Summen die große Halle nicht erfüllen. Die Halle mit der runden Plattform und der Säule darauf und dem Hochleistungsreaktor im Hintergrund. Auf der, gegenüber liegenden Seite gibt es eine große Pforte, die ins Freie führt. Durch sie gelangt man auf einen riesigen Platz. Er hat einen Radius von einem Kilometer. Hier könnte ein Großraumschiff mühelos landen. Aber das geschieht nicht.
    Der Platz ist leer. Er wird begrenzt von einem Kreis von Bauwerken. Es sind architektonisch gewagte Metallkonstruktionen. Sie erheben sich glatt und fugenlos aus dem ebenfalls metallischen Boden. Der Kuppelbau mit freitragenden Auswüchsen herrscht vor. Aber es gibt auch rechteckige Bauten und zylindrische. Alles wirkt harmonisch und sauber aufeinander abgestimmt.
    Ein Bauwerk überragt die anderen. Es ist ein hoher Turm, und an seinem Fuß ist die Pforte eingelassen. Es ist jene, die in die große Halle mit der Säule auf der dicken Plattform führt. Der Turm selbst ist so hoch, dass er ein Kugelraumschiff mit einem Durchmesser von 800 Metern um gut 500 Meter überragt hätte. Aber der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher