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14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)
Autoren: Janet Evanovich
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Augenverdrehen aufhören. Sonst löst sich in Ihrem Oberstübchen noch ein Schräubchen.«
    Eigentlich hatte ich vorgehabt, mich zu duschen, aber jetzt unter die Dusche zu steigen, wenn ein Fremder in meinem Wohnzimmer saß, kam natürlich nicht in Frage. »Ich ziehe mich um, und dann gehe ich zur Arbeit. Nicht dass Sie in mein Schlafzimmer hineingestürmt kommen.«
    »Wenn Sie möchten, gerne.«
    »Nein!«
    »Sie wissen nicht, was Ihnen entgeht.« Er kehrte zurück zu Sofa und Fernseher. »Sagen Sie Bescheid, wenn Sie es sich anders überlegt haben.«
    Eine Stunde später saßen wir in meinem Honda CRV, ich und mein kleiner Superman. Ich hatte ihn nicht darum gebeten mitzukommen. Er hatte einfach die Tür aufgeschlossen und sich ins Auto gesetzt.
    »Jetzt geben Sie es schon zu, Sie fangen an, mich zu mögen, stimmt’s?«, sagte er.
    »Da liegen Sie falsch. Ich mag Sie nicht. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund habe ich nicht mehr den absoluten Horror vor Ihnen.«
    »Das kommt, weil ich so charmant bin.«
    »Sie sind nicht charmant. Sie sind einfach nur ein schräger Typ.«
    Sein betörendes Lächeln blitzte in meine Richtung. »Ich weiß, aber ein schräger Typ mit Charme.«
    Ich saß am Steuer, Diesel auf dem Beifahrersitz; er blätterte in der Akte von Claws. »Was steht jetzt an? Wollen wir zu ihm fahren und ihn mit Gewalt aus seinem Haus zerren?«
    »Er wohnt mit seiner Schwester zusammen, Elaine Gluck. Ich war gestern schon mal da, aber Elaine meinte, er sei verschwunden. Ich glaube, sie weiß, wo er steckt, deswegen will ich heute noch mal hin und sie ein bisschen unter Druck setzen.«
    »Alter sechsundsiebzig. Einbruch in Kreider’s Hardware Store, zwei Uhr morgens. Diebstahl von Elektrowerkzeugen und einem Eimer gelber Farbe von Morning Glory im Wert von tausendfünfhundert Dollar«, las Diesel laut vor. »Wurde von einer Überwachungskamera gefilmt. So ein Idiot. Das weiß doch jedes Kind, dass man sich eine Skimütze überziehen muss, wenn man so eine Sache durchziehen will. Guckt der Kerl denn kein Fernsehen? Geht der nicht ins Kino?« Diesel zog das Foto aus der Akte hervor. »Ich werd’ verrückt. Ist das der Mann?«
    »Ja.«
    Diesels Gesicht hellte sich auf, und das Lachen kehrte zurück. »Und Sie waren gestern bei ihm zu Hause?«
    »Ja.«
    »Sind Sie eine gute Kautionsdetektivin? Ich meine, können Sie gut Leute aufspüren?«
    »Nein. Aber meistens habe ich Glück.«
    »Noch besser«, sagte er.
    »Sie sehen aus, als hätten Sie gerade eine Offenbarung gehabt.«
    »Aber hallo! Langsam fügen sich die Einzelteile zu einem Bild zusammen.«
    »Und?«
    »Tut mir leid«, sagte er. »Es war nur eine private Offenbarung.«
     
    Sandy Claws und seine Schwester Elaine Gluck wohnten in North Trenton, in einem Viertel mit kleinen Häusern und großen Fernsehschirmen. Hier fuhr man amerikanische Automarken und geizte nicht mit Weihnachtsschmuck. Die Veranden waren mit Lichterketten dekoriert, in den Fenstern brannten elektrische Kerzen, in den handtuchgroßen Vorgärten drängten sich Rentiere, Nikoläuse und Schneemänner. Sandy Claws’ Haus war das schönste oder hässlichste, je nach Geschmack - ein Meer aus roten, grünen, gelben und blauen Weihnachtslichtern, unterbrochen von Kaskaden aus kleinen blinkenden Lämpchen. Ein Leuchtschild auf dem Dach verkündete die Botschaft FRIEDEN AUF ERDEN. Ein riesiger aufblasbarer Plastiknikolaus samt Schlitten quetschte sich in den winzigen Vorgarten. Auf der Veranda kauerten drei ungefähr anderhalb Meter hohe Plastik-Weihnachtssänger, wie aus einem Dickens-Märchen entsprungen.
    »Das nenne ich Weihnachtsstimmung«, sagte Diesel. »Nette Geste, das Schild mit den Blinklichtern auf dem Dach.«
    »Auch wenn es zynisch klingt, aber die Lichterkette hat er wahrscheinlich irgendwo geklaut.«
    »Hab ich kein Problem mit«, sagte Diesel und wollte schon aussteigen.
    »Momentchen. Die Tür können Sie gleich wieder zumachen«, sagte ich. »Sie bleiben schön im Auto sitzen, während ich mit Elaine rede.«
    »Soll ich mir etwa den Spaß entgehen lassen? Kommt nicht in Frage.« Er schraubte sich aus dem Sitz hoch und stand, Hände in den Taschen, auf dem Bürgersteig und sah mich erwartungsvoll an.
    »Na gut. Aber verhalten Sie sich still. Bleiben Sie einfach nur hinter mir und versuchen Sie, einen halbwegs seriösen Eindruck zu machen.«
    »Finden Sie, dass ich unseriös aussehe?«
    »Auf Ihrem Shirt sind Soßenflecken.«
    Er sah an sich herab. »Das ist mein
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