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1492 - Das dunkle Netz

Titel: 1492 - Das dunkle Netz
Autoren: Unbekannt
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wirklich."
    Ayshupon und Emzafor ignorierten Rhodan, der geschwächt zu sprechen versuchte. Sie warfen sich Brocken einer fremden Sprache an den Kopf. Zehn Sekunden dauerte die Debatte.
    Dann entschied Ayshupon: „Wir setzen dich über, Perry Rhodan. Versuche nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen. Das tun zu gegebener Zeit wir."
    Erneut verlor er das Bewußtsein -jedoch wiederum nur für kurze Dauer. Der Helm seines SERUNS war geschlossen. Sein Körper reglos, driftend in der Schwärze des Vakuums. Die Sterne im Hintergrund schienen verzerrt, wie durch einen Schleier.
    Dort hätten Terra, Titan und die Sonne stehen sollen.
    Statt dessen Nichts. Dann ein Wirbeln aus Licht und Schatten. Rhodan sah Konsolen, weiße Haare, Atlans Gesicht. „Kurs Heleios", hörte er den Arkoniden wie durch Watte sagen. „Den Großen Imperatoren sei Dank. Es geht dir gut."
    Dann die Ortung, der vielleicht größte Schock der letzten Stunden. Bevor die CUEGGEL noch den rettenden Hyperraum erreicht hatte, detonierte das Schiff. Rhodan konnte sich ausmalen, was geschehen war.
    Ein Zündimpuls hatte die Nakken erreicht.
    Also reichte der Arm ihres unbekannten Gegners selbst bis dorthin. Rhodan erschauerte. Er malte sich aus, wie der Impuls die CUEGGEL mit ihm an Bord erreicht hätte. Dann wäre er jetzt tot. Ayshupon. Emzafor. Er hatte kein Mitieid. Aber er fühlte Bedauern. Die Nakken hatten all ihre Geheimnisse mit in den Tod genommen.
    Rhodan verlor erneut das Bewußtsein.
    Waikens Projektionskörper verlosch.
    Keine Paralysestrahlung. Bevor Chinnvi allerdings aufspringen konnte, packte eine stählerne Klaue ihren Hals. Mit den anderen wurde sie ins Abstrahlfeld eines Transmitters gezerrt Sie wehrte sich, zappelte, schrie.
    Aber ohne Erfolg. „Sie ist noch zu jung", flüsterte einer der Roboter. „Wir haben Anweisungen. Das System muß funktionieren. Vernetzt die anderen neu."
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie eine Klaue Alara die Manschette vom Arm riß. Dann kam Gerrin an die Reihe, halbtot und blutüberströmt. Dieselbe Maßnahme, ebenso bei den beiden Frauen.
    Ihre Plattform segelte lautlos durch Terrania. Roboter luden die Erwachsenen ab, setzten sie auf freie Stühle in den Türmen aus Glas und Stahl. Chinnvi dagegen blieb bis zum Schluß. Dann landeten die Roboter irgendwo und schubsten sie hinaus. „Verschwinde!" rief eine Stimme. Du bist freil" Ihr war, als höre sie Gelächter - aber Roboter lachten nicht. Rhodan. Wo war er? Sie schmeckte salzige Flüssigkeit, die über ihre Wangen in die Mundwinkel rann.
    Chinnvi gab sich einen Ruck.
    Es war kalt. Sie hatte Hunger. Einem Kind wurde nichts geschenkt in dieser Stadt. Sie wünschte, sie hätte irgendwem zumindest einen Simu-Chip abnehmen können; ihren Fahrschein ins Paradies. „Verdammt!" brüllte sie in die Straßenschlucht hinaus. Niemand hörte zu; sie zitterte vor Kälte. Am Straßenrand lag ein Abfallhaufen. Sie bückte sich und zog einen Wasserkanister heraus. Plötzlich zufrieden preßte sie den Gegenstand an sich. Die erste Rate für den Chip.
     
    *
     
    Monate später holten Traumjäger eine Vernetzte nach Mesa Boom.
    Pascal starrte die Frau lange an. Er hob zittrige, gichtige Finger und tastete ihr flaches Gesicht ab. „Du bist Alara", murmelte er. „Ich kenne dich. Ja. Ich kenn' dich, verflucht! Wo ist Gerrin? Wo ist mein Modul?"
    Einer der Jäger räusperte sich. „Sie antwortet nicht, das haben wir schon rausgekriegt. Wahnsinnig geworden. Plappert nur vor sich hin. Von einem Traum oder so. Glaube, ich hab' das Zeug schon mal gehört."
    Pascal spürte einen Stich in seinem Herzen.
    Worte verdunkelten sein Bewußtsein.
    Wer ist der Mann, dessen Rüstung aus Metall besteht? Dessen Kopfin einem Helm steckt, dessen Gesicht zu Wolken wird und im Himmelsdunst verschwindet... SeineFüße verwachsen mit dem Boden, mit den weißen Leibem der Träumer. Er ist wie in Baum, dessen Wurzeln in sübemes Gespinst zerfasern.
    Er versuchte, sich durch Nebel ein letztes Mal zurückzukämpfen. Pascal begriff. Etwas blockierte seine Atmung. Die Füße wurden kalt, Eis durchzog die Finger.
    Pascal lächelte. Das Ende eines Narren.
     
    ENDE
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