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1491 - Im Schloss der Hexen

1491 - Im Schloss der Hexen

Titel: 1491 - Im Schloss der Hexen
Autoren: Jason Dark
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in sich. Aber es gibt auch Wochenanfänge, die recht langweilig sind. So erging es mir an diesem Montag.
    Es sah alles nach einem langweiligen Tag aus, worüber ich recht froh war, denn ich hatte am Sonntag mit den verdammten Leichen vögeln und mit meinem »Freund« Mandragore genügend Probleme gehabt. Positiv war nur zu vermerken gewesen, dass es keine Toten gegeben hatte und einige Menschen wieder in Frieden leben konnten, ohne Angst vor der Rache einer Sekte haben zu müssen.
    Suko war nicht dabei gewesen, und so hatten er und Sir James von mir einen Bericht bekommen, wobei wir im Zimmer unseres Chefs saßen, der auch froh war, dass alles so glimpflich abgelaufen war.
    Am späten Vormittag zogen wir uns wieder in unser gemeinsames Büro zurück.
    Suko war nicht sauer darüber, dass ich ihn nicht informiert hatte, aber wir sprachen davon, was möglicherweise noch alles auf uns zukommen konnte.
    »Vor Weihnachten herrscht Ruhe«, sagte Glenda, die uns gehört hatte und das Büro betrat.
    »Meinst du?« fragte ich.
    »Ja, zumindest was eure Fälle angeht, denke ich.« Sie nickte mir zu. »So kannst du dir überlegen, was du deinen Lieben alles zu Weihnachten schenkst, John.«
    »Ich?«
    »Wer sonst?«
    »Ich weiß nichts.«
    Sie verzog die Lippen. »Genau mit der Antwort habe ich bei dir gerechnet.«
    »Aber wir sind doch alle erwachsen.« Ich breitete die Arme aus und schaute mich um. »Wer will denn da noch was zu Weihnachten haben? Ich für meinen Teil brauche nichts.«
    »Ja, das weiß ich.« Glenda beugte sich vor. »Aber kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, denen es Freude bereitet, anderen etwas zu schenken?«
    »Kann ich.« Ich zwinkerte ihr zu. »Und wahrscheinlich gehörst du zu dieser Kategorie.«
    »Genau.«
    Da hatte Glenda Perkins nicht gelogen. Sie warf sich gern in den Trubel, um Geschenke auszusuchen. Da stand sie nicht allein, denn auch Shao tat es und Sheila Conolly ebenfalls, während Suko, Bill und ich da eher zurückhaltend waren.
    »Noch ist Zeit, John!« wurde ich belehrt. »Denk daran, dass auch Erwachsene Wünsche haben.«
    »Das stimmt. Und was für welche.« Ich schaute sie bewusst mit einem Blick an, der Glenda leicht erröten ließ.
    »Du solltest dich was schämen, Geisterjäger.«
    »Aber ich habe nichts getan.«
    »Klar. Nur kann ich die Gedanken in deinen Augen lesen, und darüber kann ich nicht lachen.«
    »Ja, ja, immer auf die Kleinen.«
    »Denk nach«, sagte Glenda, stand auf und ging zurück in ihr Vorzimmer. Sie trug heute einen engen braunen Rock und einen gelb angehauchten Pullover. Bestimmt schwang sie bewusst ihr Hinterteil, sodass ich einfach darauf schauen musste.
    »Da hast du es«, sagte Suko.
    Ich hob die Schultern.
    »Bei uns ist alles erledigt.« Er streute mal wieder Salz in die Wunde, und ich sagte: »Es ist noch ein paar Tage Zeit. Da wird sich einiges regeln, schätze ich.«
    »Abwarten.«
    Glenda hatte ja irgendwie auch recht. Aber mich in dieses vorweihnachtliche Kaufgewühl zu stürzen, das war einfach nicht mein Ding. Ich hatte es schon zu oft getan, und einmal musste damit Schluss sein. Aber wie ich mich kannte, würde ich wieder auf den letzten Drücker losrennen und genau das Falsche besorgen.
    »Und jetzt?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Liegt denn was an?«
    »Bei mir nicht.«
    »Bei mir auch nicht.«
    »Was ist denn mit dem Kurzbericht von deinem spektakulären Sonntagsfall?«
    »Den habe ich bereits an Sir James weitergegeben, falls du das vergessen haben solltest.«
    »Dann kannst du ja losziehen und Geschenke besorgen. Ich halte hier die Stellung.«
    »Ach. Und was soll ich kaufen?«
    »Zumindest für Glenda was – und für Jane. Ich verzichte aus bestimmten Gründen gern darauf.«
    »Kann ich mir denken. Aber was soll ich Glenda denn schenken? Es ist immer wieder die gleiche Frage.«
    »Ich wüsste was.«
    »Super. Und?«
    »Shao hat es mir gesagt. Glenda wünscht sich einen bestimmten Schal. Du bekommst ihn in einem Geschäft, das nicht mal weit von hier weg liegt. Das ist nur ein Katzensprung.«
    »Wie soll der Schal denn aussehen?« fragte ich.
    Suko hob die Schreibtischunterlage an und zeigte mir Sekunden später ein Foto.
    »So, mein Lieber.«
    Ich nahm es an mich und schaute auf einen bunten Schal in gedeckten Farben.
    »Du kannst das Foto behalten. Der Name des Geschäfts steht auf der Rückseite. Shao hat gut vorgesorgt.«
    »Ja, das sehe ich.« Ich fühlte mich wirklich unter Druck gesetzt.
    Aber Suko hatte recht. An
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