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1489 - Die Männerfalle

1489 - Die Männerfalle

Titel: 1489 - Die Männerfalle
Autoren: Jason Dark
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meine Lampe hervorzuholen und das Licht einzuschalten. Zudem standen meine Chancen im Halbdunkel besser.
    Inzwischen war mir klar geworden, wohin ich mich wenden musste.
    Ich stieg die letzte Stufe hinab und ging nach rechts an Caroline vorbei.
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle!« zischte ich ihr zu.
    Dann tastete ich mich voran. Ich hatte gesehen, dass ich mich in einem recht großen Raum befand, der hier noch nicht in kleinere Räume unterteilt war.
    Den Namen der Detektivin rief ich auch nicht, denn mir war klar, dass dieses Keuchen auf eine bestimmte Szene hindeuten könnte. Da war ein Mensch in großer Not. Eigentlich konnte es sich dabei nur um Jane handeln. Niemand sonst war den Weg vor mir gegangen.
    Keine Rücksicht mehr.
    Jetzt musste ich Licht machen, um schnell und entschlossen handeln zu können.
    Ich hatte die Lampe noch nicht hervorgeholt und sie gerade berührt, als es passierte.
    Genau in diesem Augenblick erreichte mich die laute Stimme einer Frau, die ich kannte…
    ***
    Jane Collins konnte es nicht glauben. Sie dachte an einen Traum oder einen Wunschtraum. Vielleicht war es ja so, dass sich der Mensch in den letzten Sekunden seines Daseins etwas Bestimmtes wünschte, das dann Wirklichkeit wurde.
    »Lasst sie los!«
    Jane vernahm den Befehl ein zweites Mal, und nun wusste sie, dass sie sich nicht geirrt hatte. Da war tatsächlich jemand erschienen, um den Blutsaugerinnen Einhalt zu gebieten.
    Und es war nicht nur einfach eine Person oder eine Frau. Jane kannte die Stimme. Sie wollte es zwar noch immer nicht glauben, aber als der Druck an ihrem Körper nachließ und sich keine Hand mehr in ihrem Haar verkrallte, da stand für sie fest, dass sie keiner Täuschung erlegen war.
    Justine Cavallo war da!
    Die Detektivin konnte sich zwar frei bewegen, aber sie hatte große Mühe, sich aufrecht zu halten.
    Das wilde Kreischen klang in ihren Ohren nach. Die beiden Blutsaugerinnen fühlten sich gestört. Sie hatten sich von Jane weggedreht. Mit einer müden Bewegung wischte sie über ihre Augen, weil sie dachte, so besser sehen zu können.
    In der grauen Finsternis gab es eine Bewegung. Jemand durchschritt einen dieser Lichtbalken, und Jane Collins sah für einen Moment das hellblonde Haar der Justine Cavallo.
    Sie war es tatsächlich, und Jane Collins wusste jetzt nichts mehr.
    Sie konnte nur staunen und bekam den Mund nicht wieder zu. Dafür trat Justine auf sie zu, blieb stehen und musterte sie von Kopf bis Fuß. Bevor sie sprach, lächelte sie.
    »Was machst du nur für Dummheiten, meine Liebe…«
    ***
    Es war so etwas wie ein kleines Wunder, aber diese Caroline, die mich auf dem Weg nach unten begleitet hatte, hatte sich an meinen Befehl gehalten und war still geblieben. Doch jetzt, als ich die Stimme hörte, meldete sie sich wieder zu Wort.
    »Hast du die Stimme gehört?«
    »Sie war nicht zu überhören.«
    »Sehr gut. Dann hast du soeben diejenige Person gehört, die dir das Menschsein nimmt. Denn sie ist hier die wahre Herrscherin. Ihr gehorchen wir letztendlich alle.«
    »Sehr interessant«, sagte ich leise.
    »Kann es sein, dass du von Justine Cavallo sprichst?«
    Plötzlich war es still. Ich hatte mit meiner Bemerkung voll ins Schwarze getroffen. Caroline Ricci konnte nichts mehr sagen, und ich hörte vor mir die Stimme der blonden Bestie.
    »Was machst du nur für Dummheiten, meine Liebe?«
    Damit konnte nur Jane Collins gemeint sein. Also waren sie und Justine zusammengetroffen.
    Carolines Frage lenkte mich vom weiteren Zuhören ab. »Du – du – kennst sie?«
    »Sehr gut.«
    »Und weiter?«
    »Sie hat es bisher nicht geschafft, mir mein Blut auszusaugen.«
    »Das wird sich gleich ändern!« erklärte die Ricci voller Hass. »Jemand wie Justine ist unbesiegbar und den Menschen haushoch überlegen. Das kann ich dir schwören.«
    »Ich gebe dir sogar recht. Aber manchmal gibt es Konstellationen, in denen du umdenken und das alles vergessen musst, was einmal passierte. So sehe ich das.«
    »Aber…«
    »Bitte kein Aber. Es ist so, und wir beide werden Justine jetzt begrüßen.«
    Es passte ihr nicht, das merkte ich an ihrer Reaktion. Bevor sie allerdings verschwinden konnte, packte ich sie und schleuderte sie an mir vorbei nach vorn.
    Sie fuhr herum und schaute in die Mündung der Beretta und auf meinen Kopf, den ich schüttelte.
    »Ab jetzt wird nur das getan, was ich will!« erklärte ich mit scharfer Stimme.
    Ja, sie nickte.
    Alles sehr zögerlich, aber sie schien sich mit der neuen
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