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1487 - Die Dämonen-Prinzessin

1487 - Die Dämonen-Prinzessin

Titel: 1487 - Die Dämonen-Prinzessin
Autoren: Jason Dark
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Kinder zu.
    Im Licht der Lampen sahen ihre Gesichter leichenhaft bleich aus, aber in den weit geöffneten Augen las ich ein uneingeschränktes Vertrauen. Die kleine Karen fasste nach meiner Hand. »Du schaffst das schon, nicht?«
    »Na klar. Ich mag keine bösen Prinzessinnen.«
    »Wir auch nicht.«
    So setzten wir unseren Weg fort und gerieten tiefer in das Dunkel hinein. Ich schwenkte die Lampe von einer Seite zur anderen, ohne allerdings etwas zu entdecken.
    Es gab keine Einrichtung in diesem Haus. Niemand konnte sich irgendwo hinsetzen. Wir sahen auch keine Schränke oder Regale. Das Haus war einfach nur leer.
    Bis wir einen bestimmten Punkt erreichten. Die Kinder merkten es wahrscheinlich nicht, aber ich spürte, dass etwas in der Nähe lauerte, denn mein Kreuz schickte mir eine Warnung. Die Wärme spürte ich durch den Stoff der Tasche.
    »Stellt euch mal hinter mich«, flüsterte ich den Kindern zu.
    »Warum?«
    »Bitte, Karen, nicht fragen. Tut einfach, was ich euch gesagt habe.«
    »Na gut.«
    Sie waren brav und blieben dicht hinter mir stehen. Ich ließ einige Sekunden verstreichen, bevor ich die kleine Lampe wieder anhob.
    Ich hatte sie jetzt in die linke Hand genommen. Meine rechte musste frei bleiben. Zudem spürte ich, dass vor mir etwas lauerte und vom Licht der Lampe noch nicht erfasst worden war.
    In der Finsternis und der Stille klang das Geräusch doppelt so laut.
    Es setzte sich aus einem Lachen und Stöhnen zugleich zusammen, und ich vernahm sogar ein widerlich klingendes Schmatzen, als wäre irgendeine Masse bewegt worden.
    Links von mir.
    Ich schwenkte den Arm und stellte fest, dass dieses Haus doch nicht so leer war. Es gab etwas oder jemanden, der auf uns gewartet hatte. Dass es die Prinzessin war, überraschte mich nicht.
    Oder…?
    Im ersten Moment stockte mir der Herzschlag. Ich kannte sie, ich wusste, wie sie aussah, aber jetzt, als sie vom Lichtstrahl getroffen wurde, hatte ich das Gefühl, eine Fremde vor mir zu sehen, und ich fragte mich auch, ob sie noch ein Mensch war.
    Vom Boden her ragte eine schwarze Masse hoch. Sie sah aus wie eine Säule aus Schlamm. Zwar waren die Körperformen noch zu erkennen, aber Arme oder Beine sah ich nicht. Sie stand vor mir, ich sah sie in Bewegung, und aus irgendwelchen Löchern strömte eine dunkle, teerartige Masse nach.
    Wo war das Gesicht?
    Ich sah es nicht.
    Der Schlamm verbarg alles, aber ich hörte aus dieser Masse die Stimme dringen, die ich gut kannte.
    »Willkommen bei mir, mein Freund. Willkommen in meiner Nähe. Kannst du mich sehen?«
    »Ja, Ophelia.«
    »Und? Hast du keine Fragen?«
    »Warum sollte ich? Du bist ein Geschöpf der Hölle, und ich denke, dass ich dich jetzt in deiner Ursprungsgestalt sehe. Oder sollte ich mich da irren?«
    »Nein. Ich bin die Erde, ich bin der Schlamm. Aus ihm hat man mich geschaffen. Luzifer persönlich hat mir seinen Odem eingehaucht und mich den Menschen gleich gemacht. Er schenkte mir meine Welt und ließ mich hier schalten und walten. In menschlicher Gestalt war es mir möglich, mich unter euch zu begeben, aber ich habe die Formen meiner Erschaffung behalten.«
    »Das sehe ich. Kein Blut, sondern Schlamm. Das Werk des Teufels. Der künstliche Mensch, der nur aus einer Oberfläche besteht, in Wirklichkeit aber faul ist und keine normale Seele besitzt. Das ist Satans Werk, das ist seine unvollkommene Perfektion.«
    Ich hatte wohl etwas Falsches gesagt, denn sie schrie mich an.
    »Nein, nein! Du irrst dich! Ich bin vollkommen. Ich bin es im Sinne der Hölle. Ich war bei den Menschen, und es gab keinen, der mich so bezeichnet hat, wie du es tust. Ich bin ich, ich bin mein eigenes Reich. Ich bin ein Teil der Hölle, und ich werde alles verschlingen, was sich mir in den Weg stellt. Auch die Kinder. Vor allen Dingen sie. Mit den Märchen habe ich sie täuschen und locken können. Ich bin eine Fängerin. Sie tun, was ich sage, und ich hole sie zu mir in mein Reich. Hier werden sie zu jungen Schützlingen der Hölle.«
    »Was sollen sie tun?«
    »Mir gehorchen und damit auch der Hölle. Ich schicke sie los in die Welt der Menschen, wo sie meine und unsere Botschaft verbreiten können. Sie werden ihre Zeichen setzen, sie werden ihre Freunde zu mir holen, und ich baue mit ihnen eine Armee aus Geschöpfen auf, die einem anderen Herrn dienen. Das will ich dir sagen, und es hat bisher niemand geschafft, mich zu stören.«
    »Dann wird es Zeit, dass ich es tue!«
    »Zu spät!«
    Diese beiden Worte trafen mich
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