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1485 - Werkstatt der Sucher

Titel: 1485 - Werkstatt der Sucher
Autoren: Unbekannt
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sollten, dann bin ich mit meinem Latein am Ende."
    „Aha", machte Loydel Shvartz. Seine Zweifel waren noch nicht zerstreut. „Du erzeugst mit deinem Kopf eine kleine Pararealität und weckst damit die Nakken aus ihrer Trance oder Meditation."
    „So kannst du es ausdrücken, aber so einfach ist es eigentlich nicht. Ich brauche eine ultrahochfrequente Energiequelle, die direkt auf mein Bewußtsein wirkt."
    „Und die hast du nicht", stellte Shvartz fest. „Doch. Diese Energie liefert der Hyperdim-Resonator. Mit den Kräften des Ki werde ich ihr eine Modulation aufdrücken, die der gewünschten Pararealität entspricht. Anders kann ich das schlecht erklären. Das Bild der Pararealität erzeuge ich dann mit meinen eigenen Gedanken. Wie gesagt, ich werde nur minimal von dieser hier vorhandenen Realitat abweichen."
    „Ist das denn eine echte Realität?" Loydel Shvartz schüttelte den Kopf' und deutete auf den Kreis der Nakken. „Ich weiß, was ich sehe. Aber ich bezweifle, daß ich die Wahrheit sehe. Ich habe in den Stunden seit unserer Ankunft im Humanidrom schon zu viele Dinge verschwinden sehen."
    „Jedes Ding ist in gewissem Sinn Realität", dozierte der Pararealist. „Für mich und die Kräfte des Ki spielt es keine Rolle, ob an der Wirklichkeit schon manipuliert worden ist, denn es ist sicher, daß die Nakken mit ihr innerlich verbunden sind. Was ich tun werde, ist eine Störung dieser Ordnung, eine Störang dessen, was die Nakken mit ihrer Realität verbindet."
    „Dein Wort in der Nakken Ohren." Shvartz kratzte sich nachdenklich arn Hinterkopf. „Ich bin jedenfalls neugierig, ob das klappt. Mit meinem Paralysator würde ich vielleicht..."
    „Mit deinem Paralysator", unterbrach ihn Ambush, „hast du schon einmal Unvorhersehbares erreicht, oder besser gesagt, Schlimmes angerichtet. Nein, diesrnal hat meine Methode den Vorzug."
    „Vielleicht sollte ich den Kombistrahler auf Impulsenergie umstellen", meinte Loydel Shvartz, aber es hörte ihm keiner mehr so recht zu. „Dann könnte man den Nakken den Hintern verbrennen. Ich verwette meine letzten Rationen, daß sie dann in die Höhe hüpfen."
    Auf Ambushs Zeichen schaltete Lingam Tennar den Resonator ein. Die Bündelung der Energie nahm der Pararealist selbst vor. Der Antennentrichter war genau auf seinen Kopf gerichtet.
    Wie damals an den Pforten des Loolandre oder beim Einsatz des Großen Bmders spürte er die ultrahochfrequente Hyperenergie, die auf sein Bewußtsein einzuwirken begann. So wollte er es.
    Sie floß durch die Kanäle seines Geistes und erhielt die Modulation durch die Kräfte des Ki. Sato Ambush war fürrnehrere Sekunden völlig der Wirklichkeit entrückt. Und doch, er war ihr jetzt näher als jeder andere.
    In seinen Gedanken formte er eine andere Wirklichkeit, die sich von der Dschungelszene ein wenig unterscheiden sollte. Einzelheiten überließ er ganz dem Zufall.
    Die aktuelle Wirklichkeit vollführte einen winzigen Quantensprung..
     
    7.
     
    Die Umgebung wirkte ein wenig düsterer. Die anderen Auswirfcungen und Veränderungen sollten sich erst später zeigen.
    Eins stand jedenfalls für Lingam Tennar und Loydel Shvartz sehr schnell fest. Der Versuch des Pararealisten war wohl gescheitert, denn die Nakken rührten sich auch jetzt nicht. Sie warteten fast zwei Minuten, in denen nichts geschah. Sato Ambush war so stumm und starr wie die fünf Nakken. Er ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. „Aus die Maus", bemerkte Loydel Shvartz respektlos und spielte mit seinem Kombistrahler. „Bin ich jetzt an der Reihe, die schlafenden Riesenschnecken aus ihren süßen Träumen zu reißen?" Da geschah es.
    Mit titanischem Gebrüll stürzten sich zwei sechsbeinige Tiger auf die Lichtung. Die Tiere waren real, und wohl ein Bestandteil jener Pararealität, die Sato Ambush erzeugt hatte, aber sie wirkten eher wie die Produkte einer überspannten Phantasie.
    Die eine Bestie setzte sofort zu einem zweiten Sprung an und landete auf den Schultern des Haluters.
    Der war so überrascht, daß er mit dem Tier nach rückwärts ins Unterholz taumelte, wo ein heftiger Kampf entbrannte. Durch den Stoß riß Tennar den Hyperdim-Resonator mit, so daß der Pararealist nicht mehr mit den ultrehochfrequenten Hyperenergien versorgt wurde.
    Die Pararealität aber blieb bestehen. Sie hatte sich verselbständigt, und Ambush, der das erkannte, vermochte es nicht zu ändern. In der jetzigen Situation konnte er die Kräfte des Ki höchstens zur Selbstverteidigung
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