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1473 - Sandrines Voodoo Lehre

1473 - Sandrines Voodoo Lehre

Titel: 1473 - Sandrines Voodoo Lehre
Autoren: Jason Dark
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einige Fragen stellen kann man ja.«
    »Die Polizisten werden dir was husten.«
    »Die meine ich nicht. Wir könnten uns mal im Ort umhören. Ich meine, so etwas passiert ja nicht alle Tage. Bei einem Menschen reißt die Kehle auf, sodass er stirbt. Da gibt es irgendeinen Haken, und genau den möchte ich geradebiegen.«
    Dagmar verengte ihre Augen. »Wie ich dich kenne, glaubst du nicht an einen normalen Tod.«
    »So ist es.« Harry senkte seine Stimme. »Ich will auch nicht daran glauben, dass Monsieur Garnier krank gewesen ist und diese Krankheit urplötzlich ausbrach. Es ist nicht normal, dass sich bei einem Menschen plötzlich die Kehle öffnet und er blutüberströmt tot über einen Tisch fällt. Das glaube ich einfach nicht. Ich bin davon überzeugt, dass etwas anderes dahintersteckt.«
    »Und an was denkst du?«
    »An nichts Bestimmtes, Dagmar. Ich kann mir nur vorstellen, dass es in unseren Bereich fällt.«
    »Toll. Und was ist mit unserem Urlaub?«
    Harry schaute seine Partnerin schräg von der Seite an. »Haben wir den wirklich noch?«
    »Nein, nicht mehr.«
    »Genau.«
    »Aber wir dürfen der Polizei hier auch nicht ins Handwerk pfuschen, das weißt du selbst.«
    »Ist klar, Dagmar. Ich denke nicht, dass wir uns zu erkennen geben müssen. Wir sind nur zwei Touristen aus Deutschland, die in dieser schönen Landschaft ihren Urlaub genießen. Dabei bleibt es.«
    »Gut.« Dagmar senkte ihre Stimme. »Aber jetzt gib acht, wir bekommen Besuch.«
    »Alles klar.«
    Der Chef der Polizeitruppe kam. Er war ein schon älterer Mann mit grauen krausen Haaren. Über dem blauen Hemd trug er ein helles Leinenjackett. Sein gebräuntes Gesicht zeigte einige Knitterfalten, und auf seiner Knollennase wuchs ein Pickel.
    Harry schob dem Mann einen Stuhl zurecht. Er setzte sich und streckte seine recht kurzen Beine aus.
    »Und das bei dieser Hitze«, sagte er und schüttelte den Kopf.
    »Hätte ich mal auf meine Frau gehört und wäre in Urlaub gefahren. Aber nein, ich habe mich überreden lassen, und jetzt stehe ich mit beiden Beinen im Schlamassel.« Während er sprach beobachtete er Dagmar und Harry sehr genau. Da beide ebenfalls sehr gute Beobachter waren, stand für sie fest, dass sein gemütliches Äußere nur Tarnung war.
    »Mein Name ist übrigens La Porte, Inspektor La Porte. Aber lassen Sie den Dienstgrad zur Seite, den sagt hier niemand.«
    »Wie Sie wünschen, Monsieur«, gab Dagmar lächelnd zurück.
    »Wunderbar. Dann können wir ja zur Sache kommen. Ich brauche erst mal Ihre Namen.«
    Die nannten sie ihm. Aus der Seitentasche holte er ein Notizbuch hervor und schrieb die Namen auf.
    »Und Sie beide machen hier Urlaub?«
    »Stimmt.« Dagmar lächelte wieder. »Aber der ist wohl jetzt vorbei, denke ich.«
    La Porte nickte mitfühlend. »Ja, so sehe ich das auch. Ein solches Erlebnis vergisst man nicht. Das bringt einen völlig durcheinander. Ich habe es bei den anderen Zeugen erlebt, die standen unter Schock. Sie haben ja auch gesehen, was bei Ihnen am Tisch passiert ist. Aber über Sie muss ich mich wundern.«
    »Warum?« fragte Harry.
    »Nun ja, Sie sitzen hier recht ruhig vor mir. Sie kommen mir nicht nervös vor, und man könnte meinen, dass Sie so etwas zwar nicht alle Tage erleben, aber dass es Ihnen nicht so nahe geht, wie es eigentlich normal sein müsste.«
    »Das sieht nur so aus.«
    »Meinen Sie, Monsieur Stahl?«
    »Ja. Wir sind schon geschockt. Aber was sollen wir machen? Hier schreien und…«
    »Nein, nein, da ist es schon besser, wenn man sich zusammenreißt. Wie gesagt, ich habe mich nur gewundert. Man erlebt nicht oft Menschen wie Sie beide.«
    »Es ist uns schon an die Nieren gegangen«, erklärte Dagmar. »Das können Sie uns glauben.«
    »Okay, ich glaube Ihnen. Wissen Sie, ich musste das einfach mal loswerden.« La Porte fuhr mit einem Taschentuch über seine Stirn, um den Schweiß wegzuwischen. »Aber ich bin nicht nur gekommen, um mit Ihnen zu plaudern. Ich möchte gern wissen, wie Sie den Vorgang erlebt haben. Sie waren ja direkt betroffen.«
    Dagmar, die besser französisch sprach als Harry, gab die Antwort.
    »Was soll ich dazu sagen? Es war alles normal. Monsieur Garnier kam, weil wir die Rechnung begleichen wollten. Alles lief wie immer ab, dann passierte es.« Dagmar sprach nicht mit normaler Stimme weiter. La Porte sollte merken, dass auch ihnen der Vorgang an die Nieren gegangen war, und so sorgte sie dafür, dass das Zittern in ihrer Stimme nicht zu überhören war.
    La Porte wischte
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