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1473 - Sandrines Voodoo Lehre

1473 - Sandrines Voodoo Lehre

Titel: 1473 - Sandrines Voodoo Lehre
Autoren: Jason Dark
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sich abermals über die Stirn, weil sich dort immer wieder Schweiß bildete.
    »Es war für meinen Partner und mich einfach grauenhaft«, fuhr Dagmar fort. »Wir haben auch zuvor nichts gesehen, was darauf hingedeutet hätte. Das ist ja das Schlimme. Es traf uns wie der Blitz aus heiterem Himmel.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter.«
    La Porte schniefte. »Ihnen ist also nichts aufgefallen?«
    »Nein.«
    »Das habe ich mir gedacht. Die gleichen Aussagen habe ich von den anderen Zeugen gehört.«
    Da er nichts mehr sagte, stellte Dagmar Hansen eine Frage. »Kann es sein, dass Monsieur Garnier vielleicht krank gewesen ist und dass diese Krankheit plötzlich zum Ausbruch kam?«
    La Porte dachte nach. Dabei bildeten sich noch mehr Hautfalten auf seiner Stirn. »Das ist natürlich möglich«, gab er zu, »aber es ist schwer für mich, das zu glauben. Ehrlich.« Er atmete schnaufend aus und starrte auf sein Notizbuch. »Keine Spuren. Niemand hat etwas gesehen. Da kann ich eigentlich nur die Obduktion der Leiche abwarten. Ansonsten stehe ich da wie der Ochs vorm Berg.«
    »Genau das haben wir auch befürchtet. Wer immer seine Hände im Spiel hatte, er tat es gründlich.«
    »Sie sagen es.«
    »Und wer könnte das gewesen sein?« fragte Harry.
    La Porte lachte. Nur war sein Lachen kaum zu hören. Er schüttelte sich dabei. »Sie können Fragen stellen! Ich weiß es nicht. Ich stehe auf dem Schlauch. Ich kann Ihnen nichts sagen, aber ich habe die Scheiße am Hals, ehrlich.«
    »Wir würden Ihnen gern helfen, La Porte, aber Sie haben ja gehört, was wir erlebt haben.«
    »Und das im Urlaub.«
    »Genau.«
    »Und wie lange wollen Sie noch bleiben?«
    »Eine Woche«, sagte Harry.
    »Das ist gut. Wohnen Sie hier in der Nähe?«
    »Ja, im Hotel Bei Air.«
    »Ah, das etwas außerhalb des Ortes liegt. Ein Kleinod am Hang. Gratuliere.«
    »Wir wollten den Rummel an der Küste nicht.«
    »Kann ich verstehen.« La Porte nickte. »So, Ihre Namen habe ich, ich weiß auch, wo ich Sie finden kann, falls noch Fragen auftauchen, und so werde ich mich daranmachen müssen, einen unsichtbaren Köder zu legen. Spaß macht das nicht.«
    »Klar.«
    »Darf ich noch nach Ihren Berufen fragen?«
    Dagmar und Harry wunderte sich, sagten aber nichts, sondern gaben an, als Beamte tätig zu sein.
    »Ach, wie ich. Da sind Sie ja auch nicht mit Reichtümern gesegnet.« Er winkte ab. »Jeder geht seinem Job nach, und ich habe ein verdammt großes Problem.«
    Harry Stahl übernahm das Wort. »Darf ich Sie etwas fragen, La Porte?«
    »Dürfen Sie.«
    »Ist das der einzige rätselhafte Todesfall, der Ihnen untergekommen ist? Oder haben Sie so etwas schon mal erlebt?«
    »Nein, auf keinen Fall. Das ist ein Hammer gewesen. Das kann man eigentlich nicht noch mal erleben. So etwas ist zu schlimm. Ein Mord ohne Mörder und ohne Waffe, das gibt es nur in Gruselgeschichten. Aber ich werde die Lösung finden, denn irgendwo hat jeder Mensch seinen Ehrgeiz. Das können Sie mir glauben.«
    »Bestimmt.«
    La Porte schaute Dagmar an, danach Harry, und er meinte: »Ich bin davon überzeugt, dass wir noch von einander hören werden. Ganz bestimmt sogar.«
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte Dagmar.
    »Intuition, Madame, reine Intuition. Ich bin schon lange im Job, und da legt man sich eine gewisse Menschenkenntnis zu.«
    »Ja, das ist wohl wahr. Aber was haben wir denn damit zu tun?«
    »Sie sind meine besten Zeugen. Und es geht mir noch immer quer, dass niemand etwas gesehen hat.« Er deutete gegen seine Brust. »So etwas kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Deshalb werde ich alles tun, um den Fall aufzuklären.«
    »Wir drücken Ihnen die Daumen«, sagte Harry.
    »Tun Sie das.« La Porte lächelte kantig und ging dann weg.
    Der Blick, mit dem er sich verabschiedete, gefiel Dagmar Hansen nicht. Mit leiser Stimme sagte sie: »Irgendwie habe ich den Eindruck, dass er uns nicht traut. Ich spüre das.«
    »Nicht nur du.«
    »Und was machen wir?«
    »Wir fahren ins Hotel und harren der Dinge, die noch kommen werden.«
    »Werden denn welche kommen?«
    Harry hob die Schultern. »Ich denke schon. Jedenfalls stecken wir wieder mitten in der…«
    »Soße meinst du doch?«
    »Genau…«
    ***
    Obwohl das Restaurant recht einsam auf der Höhe lag, hatte sich längst herumgesprochen, welch grauenhaftes Ereignis sich dort zugetragen hatten. Dagmar und Harry hatten das Gefühl, schon erwartet zu werden, als sie ihr Hotel betraten.
    Sie waren zuvor durch den blühenden und doch schattigen
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