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1473 - Jagt den Terraner

Titel: 1473 - Jagt den Terraner
Autoren: Unbekannt
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können wir uns ein bißchen unterhalten, wenn du wieder mal nicht schlafen kannst. Ich bin draußen vergessen, abgeschrieben. Man glaubt, ich wäre längst tot. Meine Welt ist diese Welt."
    Er deutete in Richtung seiner kleinen Wachzentrale. Dort war er stets allein. Man sagte, er hätte seit über siebzig Jahren die Oberfläche nicht mehr betreten.
    Ronald Tekener lauschte versonnen in sich hinein. Wie hatte ihn der alte Ertruser genannt? Junge ...?
    Yart kam aus dem Waschraum zurück. Eine Toilette war speziell für die Besucher installiert worden - aber erst, nachdem Fulgen in seiner gedankenlosen Art in eine ertrusische Kunststoffschüssel gefallen und darin beinahe ertrunken wäre; trotz Kampfanzug! „Du lebst noch", stellte Tek nüchtern fest. „Ich dachte schon, du hättest dich diesmal vielleicht abwärts gespült. Also los jetzt!"
     
    *
     
    Die Fahrt in der Magnetbahn war so strapaziös wie immer. Der Windabweiser des Motorwagens war für ertrusische Dimensionen bemessen, was aber zur Folge hatte, daß sich genau dort Wirbel bildeten, wo ein Terraner und ein Plophoser Schutz suchten.
    Selbst für den hartgesottenen Smiler war es eine Tortur, in dieser altertümlichen Einschienen-Magnetbahn mehr als 21 Kilometer zurücklegen zu müssen. Wenn die beiden flachen Wagen wenigstens eine Abdeckung besessen hätten. Daran hatten die einheimischen Konstrukteure aber nicht gedacht. Das bißchen Wind - na und?
    Tek und Fulgen waren schon am Ende ihrer Kräfte angekommen, als sie endlich die Endstation erreichten.
    Sie lag in 580 Meter Tiefe und war durch einen mechanischen Aufzug mit der Oberfläche verbunden. Auf einen Antigravlift hatten die ertrusischen Widerstandskämpfer verzichtet. Die Ortungsgefahr war außerhalb der Kraftwerks Störzone erheblich akuter als unterhalb der Grundmauern.
    Die Normal-Galaktiker kletterten über eine mannshohe Bordwand, die natürlich keine Tür hatte. Ertruser stiegen mit einem Beinschwung aus.
    Verwünschungen hallten von den kahlen Felswänden der Endstation wider. „Eine Abenteuer-Freizeit auf Ertrus gefällig?" spöttelte Tekener schwer atmend. „He, Plophoser, ich spreche mit dir."
    Formulierungen dieser Art, von Tek psychologisch als „Aufmunterung" gedacht, halfen Yart über einige Kümmernisse hinweg - und handfeste Verwünschungen waren seit Bestehen der Menschheit schon immer ein vorzügliches Ventil gewesen.
    Sie erreichten den drahtgeflochtenen Aufzugskorb. Er lief in zwei gutgeschmierten Führungsschienen.
    Es wäre alles in Ordnung gewesen, wenn sich der Öffnungsgriff nicht in einer Höhe von zweieinhalb Meter befunden hätte.
    Fulgen sprang und hüpfte mit abenteuerlichen Verrenkungen vor dem Gitter herum, aber den Griff erreichte er nicht Er resignierte, schaltete sein Flugaggregat ein, wuchtete den riesigen Griff herum, und schon glitt die Schiebetür nach oben. Tekener schaute aus entzündeten Augen zu. Er hatte es aufgegeben, den Syntronstatistiker belehren zu wollen.
    Sie stiegen in den überdimensionierten Aufzugskorb, rangen nach Luft, lauschten auf das Pochen der Cybermeds und hofften, sie würden ihren Dienst auch weiterhin erfüllen.
    Nach einigen Minuten schneller Fahrt kamen sie in der Bodenstation an. Hier wartete eine enorm fettleibige Ertruserin.
    Issiny Palstere glich einer lebenden Kugel von etwa zweieinhalb Meter Durchmesser. Dennoch war sie erstaunlich flink auf den Säulenbeinen und überdies sehr lebhaft. Sie drehte sich häufig um ihre Achse.
    Es war gefährlich, sich in ihrer Nähe aufzuhalten. Yart konnte ein Lied davon singen, hatte sie ihn doch am ersten Einsatztag mit ihrer Oberweite fast bewußtlos geschlagen.
    Issiny arbeitete in der Raumhafen-Abfertigung, unter deren Grundmauern man sich nun befand. Sie war eine typische Sympathisantin ohne spezielle Widder-Ausbildung. „Ihr seid spät", grollte ihr Baß. „Cilivo bringt eine neue Ladung schnellgeschulter Hyguphoten für einen Wasserwelt-Einsatz. Stellt euch vor - die Geningenieure haben den Bios Schwimmflossen verpaßt! Was sagt ihr dazu? Ist das nicht schrecklich?"
    Die lebende Kugel schlug die Hände über dem Kopf zusammen und drehte sich hastig um.
    Tekener wich schleunigst zur Seite, und Fulgen hüpfte mit känguruhähnlichen Sätzen in eine Ecke. Erst Tauro Kasom schaffte Abhilfe.
    Er stand im Hintergrund des schmucklosen Raums. Hier hatte er Stellung bezogen, um notfalls sofort eingreifen zu können.
    Tatsächlich nützlich war er noch nicht gewesen. Außer
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