Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1473 - Jagt den Terraner

Titel: 1473 - Jagt den Terraner
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf Heleios und kurz nach der Ankunft der BASIS kennengelernt. Tekener sollte ein feiner Kerl sein - wie man so sagte.
    Drüben wandte der Terraner endlich den Kopf. Fulgen sah direkt in das von Lashat-Pocken vernarbte Gesicht und in zwei hellblaue Augen, die in einem eigentümlichen Kontrast zu den schwarzen, zurückgekämmten Haaren standen.
    Diese Augen schienen die Fähigkeit zu besitzen, den Gefühlen ihres Besitzers Ausdruck zu verleihen.
    Yart glaubte, darin ein kleines Lachen zu entdecken.
    Eine Hand deutete einladend auf den pflanzenbedeckten Felskamm. „Bitte!"
    Yart holte tief Luft. Er war glücklich, endlich den ersehnten Kontakt gefunden zu haben. „Tek", wie der terranische Aktivatorträger von jedermann genannt wurde, war taktvoll genug, Fulgens Verlegenheit zu ignorieren. „O ja, eh - natürlich, vielen Dank. Der Stern Seriphos meint es wirklich gut", stotterte Fulgen. „Wenn du erlaubst..."
    Yart fühlte sich verpflichtet, der freundlichen Aufforderung so schnell wie möglich nachzukommen.
    Eilfertig setzte er zum Spurt an und übersah das, was er Minuten vorher für nötig gehalten hatte; nämlich das in nächster Nähe abgestellte Flugaggregat. Eigentlich stand es nur im Weg, aber das reichte aus, um ihn zu Boden stürzen zu lassen.
    Yarts in spontaner Begeisterung strahlendes Gesicht verschwand unvermittelt hinter dem Felsrücken.
    Ein Schmerzensschrei und das Scheppern eines davonrollenden Funkhelms folgten unmittelbar. Eine zwischen den Zähnen hervorgestoßene Verwünschung war auch nicht zu überhören.
    Schließlich tauchte hinter dem Grat ein leichenblasses Gesicht mit gradrückiger, etwas zu langer Nase und verzweifelt blickenden Augen auf.
    Es war etwas geschehen, was Fulgen als „Schicksalssyndrom" bezeichnete. Für Aktet Pfest war es eine Tölpelei.
    Der Plophoser kam humpelnd hinter dem Grat hervor. Sein Helm lag zwei Meter weiter vorn. Da er offenkundig dazu neigte, noch weiter den Hang hinatezurollen, verzichtete Yart aufgrund des Gefällewinkels darauf, ihn aufheben zu wollen. Das wäre wahrscheinlich jedermann geglückt, ihm aber sicherlich nicht.
    Als er bei Ronald Tekener ankam, begann Yarts Nase zu bluten. Teks Gesicht war unbewegt. „An die herumliegenden Steine kann sich ein Raumfahrer nur schwer gewöhnen", meinte er. „Hast du eine Medo-Ausrüstung dabei? Dein Schienbein sieht nicht gut aus."
    „Nein", ächzte Fulgen und ließ sich auf dem bewachsenen Felssockel nieder.
    Von hier aus konnte man in die dreitausend Meter tieferliegende Eberie hinabsehen. Feuchtwarmer, flirrender Dunst stieg an den Bergflanken empor. Hier und da wurde das gedämpfte Brüllen eines urweltlichen Räubers vernehmbar. Dort unten ging es immer ums Überleben.
    Tek griff mit einer Handbewegung, die Fulgen kaum verfolgen konnte, zu seinem Vibratormesser. Ehe Yart das schrille Singen als Arbeitsgeräusch eines hochwertigen Werkzeuges identifizieren konnte, war das Beinstück seiner Kombination schon weit aufgetrennt.
    Tekener begann mit der Versorgung der klaffenden Wunde. Er hatte seine Notausrüstung dabei - natürlich!
    Die programmgesteuerte Medosonde diagnostizierte, desinfizierte, reinigte und klebte die Wunde in wenigen Augenblicken. Das aufgesprühte Biogewebe paßte sich infolge seiner neutralen Genstruktur den ermittelten Werten von Fulgens Biodaten an. Ein Abstoßungseffekt wurde vermieden.
    Als Tekener sein Schweigen beendete, begann die Wunde bereits zu heilen. Über dem klaffenden Riß bildete sich ein feiner Schorfgrat. „Zehn Minuten nicht bewegen. Was macht die Nase?"
    Sie war in Ordnung. Die Blutung war bereits gestillt.
    Fulgen war dem Terraner unendlich dankbar, daß er das Mißgeschick so elegant überspielte. Und auf diesen Mann sollte er, der vom Pech verfolgte Plophoser, aufpassen?
    Fulgen konnte ein ironisches Auflachen nicht unterdrücken. Anschließend bewies er, daß es ihm an persönlichem Mut nie gemangelt hatte. Er war nur kaum jemals dazu gekommen, ihn zu beweisen.
    Auf die Gefahr hin, von Tekener gemaßregelt zu werden, gestand Yart ein, weshalb er auf die Hochebene hinausgeflogen war. „Es tut mir sehr leid", beendete er seine Ausführungen. „Aber wir sorgen uns um dich. Du bist wegen der Verhaltensweise deiner Frau innerlich so verzweifelt, daß du zu Handlungen neigst, die du normalerweise nie begehen würdest."
    „Zum Beispiel?" fragte der in die Tiefebene hinabstarrende Mann. Er hatte Fulgens Erklärungen unbewegt angehört. „Zum Beispiel deine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher