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1472 - Wahnsinn in Manhattan

1472 - Wahnsinn in Manhattan

Titel: 1472 - Wahnsinn in Manhattan
Autoren: Jason Dark
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worden, und das konnte einem schon Angst machen.
    Es ging nicht nur um die Menschen, sondern auch um die Dinge, die sie umgaben. Hier war es ein Ausschnitt aus der Weltstadt New York, die es auch in der anderen Welt gab. Aber da war sie zerstört, als hätten sich die finsteren Dämonen ein Beispiel an irgendwelchen Terroristen genommen. Das war nicht nur tragisch, sondern auch furchtbar.
    Ich hatte bisher zum Glück nur wenig oder kaum etwas mit diesem Phänomen zu tun gehabt, nun wurde ich damit konfrontiert und war irgendwie froh darüber, mich ihm stellen zu können.
    Hinter mir hörte ich Sukos Frage.
    »Glaubst du es?«
    »Ja.«
    »Du erinnerst dich, wie?«
    »Ich denke schon. Man hat mir mal einen Einblick gegeben. Nur sah der anders aus.« Ich atmete recht laut aus. »Er hat sich nur Frauen geholt. Ich bin gespannt, was er mit ihnen vorhat, denn…«
    Ein Schrei unterbrach mich. Gordon Webster hatte ihn ausgestoßen.
    »Mandy!«
    Für uns stand fest, dass Gordon Webster seine Freundin unter den fünf Frauen entdeckt hatte, was natürlich ein Hammer war und für ihn ein besonderer Schock.
    Der Tod interessierte mich im Moment nicht mehr. Ich drehte mich um und erlebte den Australier in all seiner Hilflosigkeit. Webster war noch immer nicht in der Lage, aus eigener Kraft aufzustehen. Aber er wollte zu seiner Freundin. Kriechend kämpfte er sich Stück für Stück vor.
    Webster würde nicht aufgeben und dabei in sein Unglück rennen.
    Das sah auch Suko so. Bevor sich der jungen Mann versah, war mein Freund bei ihm.
    »Bis hierher und nicht weiter!«
    »Nein!«
    »Doch, verdammt noch mal! Du bist hilflos wie ein Baby! Oder willst du dem Tod in die Arme kriechen?«
    »Mandy…«
    »Du kannst nicht an sie heran. Wann wirst du das endlich begreifen? Sie ist unerreichbar für dich!«
    »Dann sterbe ich mit ihr gemeinsam!«
    »Sie lebt. Aber du kannst sterben. Und wir werden sie dort wegholen, wenn du vernünftig bist.«
    Gordon Webster war kraftlos, aber er schaffte es jetzt unter großen Mühen, den Kopf anzuheben, um besser nach vorn schauen zu können.
    Wir sahen, wie er weinte. Die Tränen nässten seine Wangen. Ich konnte ihm nicht helfen. Was ich vorhatte, das musste ich allein durchziehen.
    Eine böse Macht hatte versucht, unsere Welt zu kopieren, angeführt von einem ehemaligen Engel, der seine Niederlage nie verkraftet hatte und deshalb immer wieder versuchte, den Menschen zu schaden.
    Suko nickte mir zu. »Ich kümmere mich um Gordon Webster. Zieh du es allein durch!«
    »Okay.«
    Ich drehte mich wieder um und nahm jetzt das neue Bild auf. Der Tod in seinem dunkelroten Gewand stand noch immer an der gleichen Stelle. Es gab auch noch den Hintergrund aus Wolkenkratzern und Straßenschluchten, aber das Bild war trotzdem anders geworden, und das bezog sich auf die fünf Frauen, die er in seine Welt geholt hatte. Sie standen jetzt in einer Reihe hinter ihm wie Leibwächterinnen und starrten nach vorn.
    Ich versuchte, einen Blick in ihre Augen zu erhaschen, doch das gelang mir nicht, weil die Entfernung einfach zu groß war.
    Ich sprach den Tod an. »Warum hast du diese Frauen zu dir geholt?«
    »Weil ich sie brauchte.«
    »Wofür?«
    »Sie gehören zu mir, verstehst du? Ich will normale Menschen in dieser Welt haben, um ihnen zu zeigen, was sie in einer fernen Zukunft erwartet, wenn wir den Sieg errungen haben. Wir werden die Welt selbst nicht zerstören, wir werden sie nur in seinem Sinne ver ändern…«
    »Du meinst Luzifer?«
    »Ja, ihn. Den anderen Schöpfer. Den wahren Herrn. Er braucht nicht mehr lange zu warten. Er wird diese Welt in Besitz nehmen und ihr seine Zeichen aufdrücken.«
    Ich schüttelte den Kopf. Derartige Drohungen konnten mich nicht mehr beeindrucken.
    »Tut mir leid für dich, aber das sehe ich anders. Luzifer hat es schon immer versucht, und er wird auch niemals aufgeben, das ist richtig. Aber er wird es nicht schaffen, weil wir, die Menschen, letztendlich besser sind und auf einen Schöpfer vertrauen können, der uns nicht im Stich lässt und der schon einmal deinen Herrn und Meister in seine Schranken gewiesen hat.«
    »Es gibt immer zwei Versuche!« Wütend stieß der Tod den Stock auf den Boden.
    »Ich weiß, und auch dies hier ist ein zweiter Versuch, nur nicht durch dich, sondern durch mich, denn ich werde dir zeigen, wer hier der Gewinner ist.«
    »Du willst zu mir?«
    »Ja!«
    »Freiwillig?«
    »Freiwillig«, bestätigte ich. »Und ich werde dir das abnehmen, was du dir aus
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