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1471 - Igors Zombietruppe

1471 - Igors Zombietruppe

Titel: 1471 - Igors Zombietruppe
Autoren: Jason Dark
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plötzlich eine Frau an der Bordwand des Trawlers nach unten, die mit einer dunklen Hose, Stiefeln und einer grünen Lederjacke bekleidet war.
    Karina Grischin kletterte die Leiter hinab, als hätte sie nichts anderes in ihrem Leben getan. Mit einem geschmeidigen Sprung landete sie auf unserem Deck, winkte noch mal nach oben, drehte sich um, sah mich und lachte.
    »Hat doch alles geklappt, John.«
    »Und wie.«
    Dann fielen wir uns in die Arme, und über Karinas Küsse freute ich mich immer.
    Die beiden Schiffe trennten sich, und so konnte jeder seinen geplanten Weg fahren.
    Karina und ich blieben an Deck. Der Commander kam zu uns und begrüßte die Russin. Auch er zeigte sich von ihren Enterkünsten begeistert und fragte, ob er etwas für uns tun könnte.
    »Ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht«, sagte Karina und schaute mich dabei an. »Du wohl eher nicht.«
    »Wieso?«
    »Na ja, du siehst recht blass aus.«
    »Das macht deine Nähe.«
    »Ach, hör auf.«
    »Wo möchten Sie den Kaffee trinken?« erkundigte sich der Commander.
    »Haben Sie so etwas wie eine Kajüte?«
    »Sicher.«
    Karina lächelte. »Das wäre gut.«
    Wenig später saßen wir dort. Einige Gerüche von der nahe liegenden Kombüse verirrten sich auch bis zu uns hin. Eine Ordonanz brachte uns den Kaffee. Er stellte eine kleine Kanne auf den Tisch.
    Die zweite Tasse blieb unbenutzt. Ich wollte erst an Land etwas trinken und essen.
    »Du wirst doch sonst nicht seekrank.« Karina Grischin wunderte sich über mein Verhalten.
    »Hab wohl einen schlechten Tag.«
    »Der ist bald vorbei.« Karina schenkte sich Kaffee ein. »Oder sind wir lange unterwegs?«
    »Das nicht. Der Hafen von Felixstowe ist nur knapp zwölf Meilen entfernt. Dort steht auch mein Rover.«
    »Gut vorbereitet, John.«
    »Und bei dir?«
    Karina trank erst einen Schluck, nickte vor sich hin und sagte: »Die Truppe ist uns entwischt.«
    »Das weiß ich inzwischen.«
    »Vier Männer und der Anführer, der Igor Ivanow heißt.«
    »Und der gefährlich ist – oder?«
    Karina blickte mich über den Rand der angehobenen Tasse an. »Ja, John, er ist gefährlich.«
    »Inwiefern?«
    Sie hob die Schultern an. »Das ist schwer zu sagen. Er hat in unserem Land seine Zeichen gesetzt. Er und seine Truppe.«
    »Truppe?«
    Sie nickte. »Wir nennen sie schon Igors Zombietruppe.«
    Jetzt bekam ich große Ohren. »He, den Begriff höre ich zum ersten Mal von dir.«
    »Bewusst.«
    »Sind es wirklich Zombies?« Mein Blick zeigte einen gewissen Zweifel. »Ich meine lebende Tote…«
    »Das weiß ich nicht. Aber manchmal hat man den Eindruck, dass sie dazu gehören.«
    »Woran kannst du das erkennen?«
    »Nur aus Beschreibungen. Sie haben Tote hinterlassen. Ich denke mir, dass sie aus ehemaligen Geheimdienstkillern bestehen, aber so genau weiß ich das nicht. Uns sind leider keine Namen bekannt. Wo sie auftauchen, benehmen sie sich wie Roboter, und das hat mich auf den Begriff Zombie gebracht.«
    »Sind es Mietkiller?« fragte ich.
    Karina Grischin umklammerte ihre Tasse mit beiden Händen. »Ich kann dir keine genaue Definition geben. Das könnten sie sein. Es gibt ja nicht wenige Gruppen in unserem Land, die sich freuen, wenn sie Anschläge verüben können, aber sie haben sich eher anders verhalten. Sie haben Kirchen verwüstet, sie steckten Häuser an, sie trieben Menschen in den Tod. Bisher haben wir noch kein Motiv erkannt. Am wichtigsten ist ihr Anführer Igor Ivanow.« Sie blies den Atem aus. »Bei ihm handelt es sich um eine Person, die man nicht mit menschlichen Maßstäben messen kann.«
    »Genauer.«
    »Ein Dämon. Ein Diener der Hölle – oder wie auch immer. Da passt so einiges zusammen.«
    »Aber du hast ihm noch nie persönlich gegenüber gestanden – oder?«
    »Nein. Ich war der Truppe dicht auf den Fersen, doch letztendlich sind diese Leute schlauer gewesen. Wir haben sie auch überwacht, trotzdem ist ihnen die Flucht gelungen. Und jetzt hoffe ich, dass wir hier in deiner Heimat bessere Chancen haben.«
    »Hast du eine Ahnung, was sie hier wollen?«
    »Nein, habe ich nicht.« Karina verengte ihre Augen. »Aber ich glaube nicht daran, dass ihre Flucht einfach nur eine Flucht gewesen ist. Dahinter steckt etwas anderes.«
    »Was?«
    Sie trank erst wieder Kaffee. »Ein Auftrag vielleicht?«
    »Möglich. Und wer sollte ihnen den erteilt haben?«
    »Genau das müssen wir herausfinden. Sie fühlen sich wohl stark genug, um international zu agieren, und ich sage dir ganz offen, John, diese Truppe
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