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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose
Autoren: A.F.Morland
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ihm selbst, und Metal erging es genauso.
    War es gefährlich, auf den Spiegelmann zu schießen? Verletzte ich mich damit selbst? Manchmal kann Magie die Dinge umkehren.
    Mit einem Satz brachte sich mein Gegner an mich heran. Ich weiß nicht, ob Metal die gleichen Überlegungen wie ich anstellte.
    Aus seinen Augen zuckten plötzlich Glutlanzen, die seinen Spiegelfeind vernichten sollten. Metals Feuerblick prallte gegen den Spiegel und wurde zurückgeworfen.
    Selbst getroffen, stöhnte der junge Silberdämon auf und ging zu Boden.
    Jetzt hatte ich es mit zwei Gegnern zu tun.
    Verdammt!
    Sie wandten sich mir zu und attackierten mich. Sollte ich schießen? Ich wagte es nicht, sprang lieber hinter einen Sessel. Ihre scharfkantigen Finger schlitzten den Stoff auf.
    Wenn sie mich zu fassen kriegten, würden sie mich in Stücke schneiden. Eine blinkende Spiegelhand zuckte mir entgegen. Ich federte zurück und schlug mit dem Revolver danach.
    Der Lauf traf drei Finger, die sofort abbrachen. Ich überlegte nicht lange, schlug sofort wieder zu. Diesmal traf der Revolverlauf die Körpermitte meines Gegners.
    Ich hätte beinahe einen Jubelschrei ausgestoßen, als ich sah, was passierte. Der Spiegelmann zerbrach. Klirrend landeten die Scherben auf dem Boden.
    Ich hatte es nur noch mit Metals Spiegelbild zu tun. Das unmögliche Wesen drängte mich zurück. Ich steckte den Colt weg, packte die Schreibmaschine und schleuderte sie dem zerbrechlichen Feind entgegen.
    Er wollte ausweichen, drehte sich. Wenn man ihn von der Seite sah, war er nur fünf Millimeter dick - und trotzdem tödlich gefährlich. Wenn seine Hand meine Halsschlagader getroffen hätte, wäre ich verloren gewesen.
    Die Schreibmaschine prallte gegen ihn, und er zerbrach, doch die Kraft, die diesen beiden Wesen Leben eingehaucht hatte, ließ noch nicht von ihnen ab.
    Sämtliche Spiegelscherben hoben vom Boden ab und bildeten eine blinkende, glitzernde Wolke, die auf mich zusauste. Wie riesige Dolche sahen manche Scherben aus.
    Ich hechtete hinter ein Sofa, die Splitter flogen über mich hinweg und bohrten sich in das Holz eines Schranks, doch da blieben sie nicht stecken. Sobald ich aufsprang, riß die unsichtbare Kraft sie heraus und richtete ihre Spitzen wieder gegen mich.
    Ich hetzte durch den Raum und riß die Gardine herunter, und als die Glitzerwolke auf mich zuschoß, warf ich den Vorhang über sie. Gefangen fielen die Scherben zu Boden.
    ***
    Bill Landers gab es nicht zu, aber er war mit seinem Latein am Ende. Was konnten sie jetzt noch tun? Hilfe konnten sie nicht rufen, und Angies Vater befand sich irgendwo dort draußen. Sobald sie sich hinauswagten, würde er über sie herfallen. Vielleicht würde er wieder ins Haus kommen. Das war für ihn bestimmt nicht schwierig.
    Er konnte das Fenster einschlagen, die Haustür aufbrechen, am hölzernen Pflanzenrost hochklettern und bei irgendeinem Fenster einsteigen.
    Hier drinnen waren sie vor ihm nicht sicher. Angie schien das noch besser zu wissen als Bill. Immer wieder flüsterte sie weinend: »Wir sind verloren! Wir müssen sterben! Er wird uns töten!«
    »Wir müssen ihn austricksen«, sagte Bill. »Wenn ich ihn nach oben locke, kannst du das Haus verlassen und Hilfe holen.«
    »Jede Hilfe würde zu spät kommen.«
    »Dann wärst wenigstens du gerettet«, sagte Bill. Er küßte Angie. »Ich liebe dich, Angie. Ich liebe dich mehr als mein Leben, bin bereit, für dich jedes Risiko auf mich zu nehmen.«
    »Aber ich will dich nicht verlieren.«
    »Wir werden es beide schaffen«, sagte Bill so zuversichtlich, wie er in Wirklichkeit nicht war. »Paß auf, wir legen dieses Wesen herein. Du versteckst dich hier und machst keinen Mucks. Ich öffne die Haustür und begebe mich zur Treppe. Der Mann wird mich sehen, wird hereinkommen, und ich werde die Stufen hinaufsteigen. Er wird mir folgen, und ich werde mich oben in eines der Zimmer einschließen. Dann flitzt du hier unten raus und sorgst dafür, daß mir jemand zu Hilfe kommt. Es ist ein simpler Plan, und gerade deshalb wird er funktionieren.«
    »Vielleicht wird er dir folgen, Bill, aber was mache ich, wenn er mich hier unten bemerkt?«
    »Dann kehre ich selbstverständlich um und stehe dir bei. Mit vereinten Kräften können wir alles schaffen. Du mußt nur ganz fest daran glauben.« Angie wußte nicht, ob sie Bills Vorschlag zustimmen sollte.
    »Okay?« fragte er.
    Sie schluckte trocken.
    »Okay?« fragte er noch einmal.
    »Wo soll ich mich verstecken?«
    Er blickte
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