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1468 - Zentralplasma in Not

Titel: 1468 - Zentralplasma in Not
Autoren: Unbekannt
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gegenüber war natürlich nur Theater gewesen. Im Grunde genommen waren seine Kenntnisse über die schwarzen Riesen äußerst gering. Er war sich noch nicht einmal ganz sicher, ob er den augenblicklichen Gemütszustand der Haluter richtig einstufte. Und genau das war der Grund, weshalb er sich nicht vorstellen konnte, daß man wirklich ihn als Fremdenführer für diese Besucher ausersehen hatte.
    Das Zentralplasma hatte es ganz gewiß nicht getan. Es war höchst zweifelhaft, ob es überhaupt über die Existenz Punternats informiert war, denn der Matten-Willy hatte sich bisher nur dadurch hervorgetan, daß er öhne Rücksicht auf alle denkbaren Regeln und Traditionen ausschließlich seinen eigenen Interessen lebte.
    Und Weggelbil? Nicht einmal Weggelbil würde so verrückt sein, Punternat auf wirklich wichtige Gäste anzusetzen. Weggelbil mochte Punternat nicht, aber er liebte seine Arbeit. Er war der pflichtbesessenste Matten-Willy, den man je gesehen hatte. „Entweder du quittierst
     
    *
     
    , sagte einer der Posbis von der Wachmannschaft und unterbrach damit Punternats Überlegungen, „oder diese Besucher bleiben, wo sie sind. Wir werden uns bemühen, deine Angaben nachzuprüfen, aber..."
    „Nein!" sagte Punternat hastig. „Das ist nicht nötig. Ich übernehme die Verantwortung. Schließlich ist dies ein sehr wichtiger Auftrag. Und vor allem ist er sehr eilig."
    Die Posbis verzichteten auf eine Stellungnahme.
    Punternat eilte hinaus und nahm vor der Barriere Aufstellung. Dabei hatte er Mühe, die von ihm gewählte Gestalt eines Götterboten aus der terranischen Antike beizubehalten, denn ihn schauderte es bei dem Gedanken, daß die Posbis in der Baracke trotzdem noch auf die Idee kommen mochten, Rückfrage zu halten.
    Natürlich war es sehr unwahrscheinlich, daß das Zentralplasma unter den gegebenen Umständen bereit war, sich mit einer solchen Lappalie zu befassen, aber alle Anfragen über Besucher und deren Begleitpersonen gelangten unweigerlich an Weggelbils mißgestaltete Eselsohren, und dieser Kerl verstand keinen Spaß. Wenn er erfuhr, welche Rolle Punternat sich angemaßt hatte, dann...
    Punternat schob diesen Gedanken weit von sich. Er wollte sich die Folgen nicht ausmalen - nein, wirklich nicht.
    Aber rings um ihn herum spielte alles verrückt, und er wollte an diesem großen, aufregenden Spiel teilnehmen, koste es, was es wolle. Und was die Haluter und diesen verrückten Posbi betraf, so würden sie sich selbstverständlich anständig und zivilisiert aufführen.
    Natürlich würden sie das tun.
    Haluter wußten immer, wie sie sich benehmen mußten, und kein Posbi im ganzen Universum wäre jemals imstande gewesen, irgend etwas zu unternehmen, was dem Zentralplasma schaden konnte.
    Punternat hoffte es wenigstens
     
    3.
     
    Der Posbi war der erste, der durch die Strukturlücke gesaust kam. Er raste wie ein Geschoß an Punternat vorbei, und dem Matten-Willy fiel vor Schreck buchstäblich die Kinnlade bis zu den Knien hinunter. „Zurück!" schrie er entsetzt. „Sofort zurück!"
    „Keine Sorge", grollte einer der Haluter, der dem Posbi folgte und Punternat interessiert musterte. „Er stellt schon nichts an. Er ist nur ein bißchen verrückt."
    „Das habe ich gehört!" schnarrte der Posbi, der einen Bogen geschlagen hatte und bereits wieder auf Hörweite heran war. „Und ich werde es mir merken, damit du es weißt. Behandelt man so seinen Orbiter?"
    „Halt den Mund!" befahl der zweite Haluter, und dann war auch der dritte heran.
    Punternat blickte zu den drei Giganten auf und fühlte sich plötzlich ganz klein und häßlich. Zu allem Überfluß drang aus den Leibern der drei pechschwarzen Riesen ein seltsames Grummeln und Grollen, das sich ungefähr so beruhigend anhörte wie die Verdauungsgeräusche eines wütenden Pottwals. „Verzeih mir", sagte einer der drei, nachdem er endlich mit diesem Grollen aufgehört hatte - es hörte sich an, als hätte er das Geräusch hinuntergeschluckt und in einen tieferen Bereich seiner unergründlichen Gedärme verdrängt. Von dort machte es sich nur noch gedämpft bemerkbar, aber Punternat hatte feine Ohren.
    Der Riese musterte den Matten-Willy, sah seine Gefährten an und gab ihnen ein Zeichen. Daraufhin schluckten sie ebenfalls. Und dann standen sie wie lebende schwarze Türme um Punternat herum und starrten ihn an, und das Grummeln schien in ihnen auf und ab zu hüpfen, als wehre es sich dagegen, so einfach verschluckt zu werden.
    Der erste Riese räusperte
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