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1468 - Zentralplasma in Not

Titel: 1468 - Zentralplasma in Not
Autoren: Unbekannt
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sein bisheriges kleines Leben weiterführen. Vielleicht konnte er sich seinen alten großen Traum erfülleft und ein Theater gründen. Wenn er erst einmal berühmt war, würde er ganz bestimmt auch ein paar Matten-WillyS finden, die bereit waren, seinen Traum mit ihm zu teilen. Und dann ...
    Er stutzte.
    Es war soweit. Er wußte es. Er konnte es mit jeder Faser seines verforinbaren Körpers fühlen. Er reckte sich in die Höhe und eilte zur Tür. Der Kontakt. Die Tür öffnete sich.
    Und dahinter lag der leere Raum mit der verdammten Tür auf der anderen Seite.
    Punternat war drauf und dran, vor Wut laut zu schreien, aber gerade als er damit beginnen wollte, hörte er das Geräusch.
    Er zuckte zusammen, tippte geistesgegenwärtig auf die Kontaktstelle und war seitwärts hinter einem großen, fremdartigen Gebilde verschwunden, noch ehe die Tür sich geschlossen hatte. Dann bildete er ein Stielauge aus und lenkte es behutsam um die Ecke, so daß er die Mitte des Raumes sehen konnte, in dem er sich befand.
    Ein Flimmern lag dort in der Luft, und noch während Punternat hinsah, erschien etwas unter der Decke des Raumes und sank langsam herab
     
    6.
     
    Als Punternat das Etwas in seiner vollen Größe sehen konnte, wünschte er sich, daß er sich nicht auf das Warten auf irgendwelche Eingebungen eingelassen hätte. Am liebsten wäre er aufgesprungen und durch die Tür gerannt, ganz egal, wie unheimlich ihm dieser Gedanke vorher auch gewesen sein mochte. Daß er dennoch wie gebannt in seinem Versteck hocken blieb, lag ganz einfach daran, daß er vor Schreck gelähmt war. Er konnte nicht einmal das Auge bewegen.
    Das Etwas, das da von der Decke geschwebt kam, war nicht besonders groß und auch sonst nicht unbedingt eindrucksvoll oder erschreckend im üblichen Sinn.
    Aber es war fremd. Es war sogar noch fremder als die seltsamen Gerätschaften in diesem Raum.
    Während Punternat es anstarrte, fragte er sich verwundert, ob es ein lebendes Wesen oder eine Maschine war, und es gelang ihm beim besten Willen nicht, sich für das eine oder das andere zu entscheiden.
    Das Ding schien zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus Metall zu bestehen, und es besaß metallene Fühler, die es ständig bewegte. Zwischen all dem Metall befand sich etwas, das Punternat instinktiv für organisch hielt - eine Fläche, die offenbar mit gewachsener, natürlicher Haut bedeckt war. Und auf dieser Haut schimmerte eine deutlich erkennbare bläuliche Schleimschicht.
    Weiter kam Punternat in seinen Betrachtungen nicht, denn das merkwürdige Ding hatte mittlerweile den Boden des Raumes erreicht. Es schwenkte seine metallenen Fühler nach allen Seiten, als musterte es das breite Angebot an maschinellen Verrücktheiten, von denen es umgeben war. Dann hatte es sich wohl für eines der Geräte entschieden, denn es setzte sich in Bewegung.
    Punternat verhielt sich mucksmäuschenstill und hoffte inständig, daß dieses fremde Ding so schnell wie möglich dahin zurückkehren würde, woher es gekommen war. Danach - das schwor er sich - würde er diesem Raum schleunigst den Rücken kehren, hinfort jeder Ahnung und Eingebung abschwören. Punternat würde auf nichts und niemanden mehr hören, bis es ihm gelungen war, eine gehörige Entfernung zwischen sich und dieses schleimige Roboterding zu legen.
    Er hatte diesen Gedanken gerade zu Ende gedacht, als das fremdartige Ding plötzlich anhielt und sämtliche Metallfühler auf das Versteck des Matten-Willy richtete. Was nun?
    Punternat dachte in totaler Panik an sofortige Flucht, aber noch ehe er sich dazu aufraffen konnte, wenigstens sein ziemlich exponiertes Auge in Sicherheit zu bringen, gab das metallischschleimige Etwas einen seltsamen Laut von sich. Es schwenkte seine Fühler, und irgend etwas Unsichtbares senkte sich auf Punternat herab und lähmte ihn so vollständig, daß er sich nicht einmal mehr auf die Flucht in Untergrund begeben konnte. Hilflos, aber bei vollem Bewußtsein, mußte er miterleben, wie ein weiteres dieser unheimlichen Dinger erschien und die beiden ihn aus seinem Versteck hervorzerrten.
    Danach standen sie um ihn herum und betrachteten ihn von allen Seiten. Zumindest nahm Punternat an, daß sie ihn betrachteten. Genau konnte er es nicht beurteilen, denn sie hatten keine Augen, und falls sich am Ende ihrer Fühler tatsächlich irgendwelche Sinneszellen oder Sensoren befanden, so waren sie zu fremdartig, als daß Punternat sie erkennen und nach ihrem Wirkungsbereich einordnen
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