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1466 - Tödliche Küsse

1466 - Tödliche Küsse

Titel: 1466 - Tödliche Küsse
Autoren: Jason Dark
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umwuchsen auch den Mund mit den schmalen Lippen, die sich nur beim Sprechen öffneten.
    »Und jetzt wissen Sie alles, Miss Collins, und können sich vorstellen, wie es in mir aussieht.«
    »Das auf jeden Fall.«
    »Dann möchte ich gern hören, wie Sie zu dieser Tatsache stehen, dass meine Frau Sue verschwunden ist.«
    Jane runzelte die Stirn. »Sie bleiben dabei, dass sie verschwunden ist und demnach noch lebt?«
    »Ja.«
    »Was macht Sie so sicher?«
    Der Commander bewegte unruhig die Schultern. »Ich weiß nicht, ob man von Sicherheit sprechen kann, ich verlasse mich dabei eher auf mein Gefühl, das ist alles. Wer sollte Sue umgebracht haben? Sie hat keinem Menschen etwas getan. Wenn man sich an mich gewandt hätte, wäre das etwas anderes gewesen, aber bei Sue muss ich einfach passen.«
    »Sie haben also keine Lösegeldforderung erhalten?«
    »Nein.«
    »Hat man versucht, Sie mit anderen Dingen zu erpressen?«
    Die Augen hinter den Brillengläsern bewegten sich zuckend. »Wie kommen Sie denn darauf? Oder was meinen Sie damit?«
    »Das ist nicht schwer. Denken Sie einfach daran, was Sie für einen Job haben. Sie sind Geheimnisträger beim Militär, und ich denke, dass Sie auch deshalb erpressbar sind.«
    »Nein, nicht ich.«
    »Warum nicht?«
    »Dann hätte ich Sie nicht geholt, Miss Collins. Ich hätte mich an meinen Vorgesetzten gewandt. Wir haben bestimmte Vorgaben, wenn so etwas passieren sollte.«
    »Das war mir nicht bekannt.«
    »Verständlich.« Der Commander blinzelte gegen die Sonne, als er nach seinem Glas griff, eine Zitronenschale hineinlegte und es wieder mit Mineralwasser füllte. »Ich weiß mir wirklich keinen Rat, und ich will nicht glauben, dass meine Frau Sue nicht mehr lebt. Deshalb vermute ich eine Entführung.«
    »Und warum?«
    »Weil – weil…« Der Commander dachte scharf nach, als er die Antwort hervorstotterte, aber er kam zu keinem Ergebnis.
    »Wir drehen uns im Kreis«, erklärte Jane.
    »Das merke ich auch. Aber ich habe Sie als Detektivin engagiert, damit Sie es schaffen, diesen Kreis zu sprengen.«
    »Das wird nicht einfach sein.«
    »Das schon. Aber als ich mich umhörte, sind Sie mir empfohlen worden, Miss Collins. Sie haben als Detektivin einen guten Ruf, und darauf habe ich mich verlassen.«
    Jane winkte ab. »Die Leute neigen oft zu Übertreibungen.«
    »Egal, jetzt sitzen Sie hier, und ich möchte, dass Sie sich um den Fall kümmern. Mein Gott, wir haben Familie. Es sind noch zwei Kinder da, die jetzt bei der Schwester meiner Frau leben, die zum Glück hier in London wohnt. Da ist einiges durcheinander geraten. Zwar sind die Kinder noch recht klein, aber sie haben bereits begriffen, dass ihre Mutter nicht mehr da ist.«
    »Dann ist Ihre Frau jünger?«
    »Ja, fast fünfzehn Jahre.«
    »Und hat ihr eigenes Leben geführt, kann ich mir vorstellen«, sagte Jane fast wie nebenbei.
    Der Commander hatte den Hintersinn der Frage schon herausgehört. »Was meinen Sie damit?«
    Jane Collins hob beide Hände. »Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, aber wenn ich bedenke, welchem Beruf Sie nachgehen und dass sie dabei nicht oft zu Hause sein können, so kann ich mir vorstellen, dass Ihre Frau ihr Leben selbst organisieren muss.«
    »Da haben Sie allerdings Recht. In der letzten Zeit hat sich das sogar gehäuft.«
    »Gibt es Gründe?«
    »Ja.« Der Mann beugte sich vor. »Aber sie sind rein beruflicher Natur und haben nichts mit unserem Privatleben zu tun, das intakt ist. Ich sage Ihnen das nur, bevor Sie nachfragen.«
    »Das hätte ich tatsächlich getan. So etwas gehört zu den Standardfragen.«
    »Die können Sie ja jetzt vergessen.«
    »Wir werden sehen.« Jane musste nachdenken. Arthur Hellman benahm sich schon etwas machohaft. Bei ihm war eben alles perfekt und straff organisiert. Er war der Typ Mensch, der seinen Beruf nicht abstreifte, wenn er vom Dienst ins Privatleben zurückkehrte, und für manche Frau war das nicht leicht zu ertragen.
    Jane, die zwangsläufig in den Garten schaute, musste auch bei seiner Gestaltung mehr an das Militär denken, denn hier stimmte alles.
    Auf dem Rasen war die Länge der Grashalme gleich. Da gab es überhaupt keine Unterschiede. Es wuchs auch kein Unkraut, und die beiden schmalen Wege sahen ebenfalls aus wie geleckt oder frisch geputzt.
    »Beschäftigen Sie einen Gärtner Mr. Hellman?«
    »Ja, ab und zu. Ansonsten kümmert sich meine Frau um den Garten. Sie macht es gern.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Aber gestern war der Gärtner
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