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1461 - Katakomben des Wahnsinns

1461 - Katakomben des Wahnsinns

Titel: 1461 - Katakomben des Wahnsinns
Autoren: Jason Dark
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normalen Augen, aber etwas, das das Böse transportierte. Die Kraft einer grausamen, dämonischen Welt.
    Bill kniete nicht mehr. Er lag am Boden. Er stöhnte und hielt seinen Kopf fest.
    Mich hatte es bisher nicht umgeworfen, denn ich trug meinen Joker bei mir. Noch hatte ich das Kreuz nicht hervorgeholt. Nur als ich es anfasste, da erlebte ich den Strom der Wärme, der sich von einem Ende zum anderen schlängelte und auch die Seiten nicht ausließ.
    Ich wollte die verdammte Gestalt in Sicherheit wiegen und im richtigen Moment zuschlagen.
    Er hatte seinen Spaß. Um Bill kümmerte er sich nicht mehr. Er glaubte ihn bereits in den Gefilden des Wahnsinns. Vor mir tänzelte er herum. Sein Umhang schwang von einer Seite zur anderen und stieß bei den rückläufigen Bewegungen nirgendwo gegen, sodass ich den Eindruck hatte, dieser Orlando besäße keinen Körper mehr.
    »Du bist stark!« flüsterte er mir entgegen. »Viel stärker als dein Freund, der bereits dabei ist, dem Wahnsinn zu verfallen.«
    »Kann sein, dass du so denkst, Orlando, aber du irrst dich.«
    »Nein, nie!«
    »Doch!«
    Ich hatte ihn doch neugierig gemacht, denn er fragte: »Was macht dich so stark?«
    Nahezu lässig holte ich das Kreuz aus meiner Tasche hervor und sagte nur: »Das hier…«
    ***
    Orlando und seine Helfer hatten auf der anderen Seite gestanden.
    Auf der, die ein Kreuz einfach hassen musste, und aus diesem Grund setzte ich voll und ganz darauf.
    Er sah es.
    Er wich zurück!
    Und noch etwas anderes geschah, was mit meinem Kreuz zusammenhing. Es strahlte plötzlich auf, ohne dass ich es aktiviert hätte.
    Das Licht beschrieb einen kleinen Bogen, und ich rechnete damit, dass es Orlando zurücktreiben würde. Aber das passierte nicht, noch nicht. Stattdessen tat er nichts mehr. Er bewegte sich nicht, und selbst sein Umhang warf keine Falten mehr.
    Im Kopf, in den Ohren, eigentlich überall gellten plötzlich die Schreie. Nur waren es andere als die, die ich bisher gehört hatte, denn jetzt waren es Schreie der Angst.
    Auch wenn die gequälten Geister das Kreuz nicht mit Augen sahen wie Menschen, so wurden sie doch von den Strahlen getroffen und zogen sich aus dem unmittelbaren Dunstkreis zurück. Und mir schickten sie ihre Entsetzensschreie entgegen, die leiser und leiser wurden, denn sie entfernten sich immer weiter.
    Ich war auf dem Weg, Sieger zu werden!
    Das bemerkte auch der Bleiche. Er bewegte sich wieder. Diesmal sehr unruhig, vielleicht auch suchend. Nur gab es nichts mehr zu sehen und auch nichts zu hören, denn die Geister hatten sich zurückgezogen. Sie waren nicht mehr da, sondern eingegangen in ihre Dimensionen, wo sie hingehörten.
    Orlando hatten sie nicht mitgenommen. Den hatten sie mir überlassen, und das kam mir gerade recht.
    Ich brauchte nichts zu sagen. Das Kreuz sprach jetzt. So ging ich schweigend auf ihn zu, und er sah sich gezwungen, zurückzuweichen. Er konnte sich nicht auf einen Kampf einlassen. Die Kräfte des Kreuzes waren stärker als er, und sie erwischten ihn auch, ohne dass ich ihn mit dem Kreuz berührte.
    Er schrie!
    Die Reaktion gefiel mir.
    Bill feuerte mich an.
    »Mach ihn fertig, John! Schick ihn zur Hölle, wo er hingehört!«
    Orlando breitete seine Arme aus, als wollte er mich umfangen.
    Sein Kopf fing an zu wackeln. Es trieb ihn von einer Seite zur anderen, und aus dem Bleichen, den man als Massenmörder bezeichnen musste, war plötzlich eine lächerliche Figur geworden.
    Er wollte den Abstand zwischen uns gleich halten. Dagegen hatte ich etwas.
    Dann ging alles gedankenschnell. Ein langer Satz brachte mich so nahe an ihn heran, dass er nicht mehr ausweichen konnte. Ich bekam ihn mit der linken Hand zu fassen. Der Stoff des Umhangs glitt zwischen meine Finger. So konnte ich die Gestalt zur Seite schleudern. Das war mehr ein Ausholen, denn noch in derselben Sekunde wuchtete ich ihn wieder zurück, und dort lauerte mein Kreuz.
    Er stieß dagegen.
    Mit dem Gesicht!
    Nichts anderes hatte ich gewollt. Er musste vernichtet werden, und das Kreuz reagierte so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Licht war plötzlich da, heller als der Bleiche, und die Wirkung war so stark, dass es die starre Fratze buchstäblich in Fetzen riss.
    Ich ließ den Umhang los. Im nächsten Moment erlebte ich einen Wirrwarr aus Gelenken, die mit zuckenden Bewegungen versuchten, an den Stellen zu bleiben wo sie hingehörten.
    Wie Porzellanstücke landeten die Scherben auf dem Boden und zerbrachen dabei noch weiter.
    Ich hielt
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