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1460 - Ellerts Botschaft

Titel: 1460 - Ellerts Botschaft
Autoren: Unbekannt
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tun."
    „Danach wirst du dich an deinen eigentlichen Auftrag machen. Du wirst Gesil suchen und sie finden. Du wirst über alles berichten, was du dabei erlebt hast. Und du wirst nach Hilfe für die Milchstraße Ausschau halten. Sie wird sie bald benötigen."
    „Ja!" sagte Ellert, und die Szene wurde undeutlich und verschwamm. Schwärze erfüllte den Bildschirm, und als erneut die Stimme des Teletemporariers erklang, da hörte sie sich deutlicher und klarer an als bei der Unterhaltung mit Kytoma. „Ich habe diese Information in einer persönlichen Datei abgelegt, Perry, weil ich sie zunächst für rein privat hielt. Inzwischen habe ich jedoch genug Informationen gesammelt, die mir deutlich vor Augen geführt haben, das Gesils Schicksal auf das engste mit dem Schicksal der Milchstraße und ihrer Bewohner verknüpft ist. Damals, vor der Großen Katastrophe, war mir das noch nicht klar, aber Kytoma vermutlich schon. Auswirkungen auf die Entwicklung der Lokalen Gruppe sind ebenfalls absehbar. Es wird an dir liegen, die Bedeutung unter die Leute zu bringen. Verzweifle nie, Perry. Deine Freunde sind immer in deiner Nähe, auch wenn sie sich räumlich entfernt befinden. Ich habe ..."
    Hier brach die Stimme unverhofft ab, und sie fuhr nicht fort. Dafür erhellte sich der Bildschirm neu, und den Anblick, der sich Rhodan bot, kannte er aus eigenem, intensivem Erleben.
    Das Bild zeigte das Innere des Domes Kesdschan auf dem Planeten Khrat, dem dritten Planeten der Sonne Yghmanohr in der Kugelhaufen Galaxis Norgan-Tur. Ein leises Singen erfüllte das Innere des Domes. Perry erkannte sofort, daß der Dom sich in Schwingung befand, obwohl er nirgends die Projektoren erkennen konnte, die bei feierlichen Anlässen diese Schwingungen erzeugten. Der Dom schwang, und das Bild - wohl wieder aus der Perspektive Ellerts gesehen - wanderte nach oben und fing die Wölbung mit ihren Ornamenten und den Symbolen der Ritter der Tiefe ein. Es berührte Perry Rhodan merkwürdig, daß er ohne innere Vorbereitung plötzlich wieder mit diesen Symbolen konfrontiert wurde. Sie bildeten den optischen Zugang zum Geheimnis der 156 Meter hohen, eiförmigen Kuppel, in der die Bewußtseine aller ehemaligen Ritter der Tiefe integriert waren.
    Ernst Ellert befand sich im Dom, und seine Stimme wurde von den Schwingungen der Kuppel verzerrt, als er nach Lethos-Terakdschan rief. Die Schwingungen nahmen an Heftigkeit zu, und aus dem leisen Singen wurde ein Brausen wie von einem Sturm. Irgendwo zwischen den Wänden flirrte ein geisterhaftes Licht, und dann entstand die Projektion eines humanoiden Wesens genau in der Mitte des Domes. Die Projektion sank langsam abwärts und verhielt auf der Höhe der Empore, die sich genau gegenüber dem bogenförmigen Eingangstor befand.
    Die Projektion stellte einen Hathor dar, ein Wesen mit bernsteinfarbenen Augen und silbrigem Langhaar. Das Wesen trug einen aus flirrenden Silberfäden gewirkten Anzug und hielt die Arme vor der Brust verschränkt. „Willkommen, Ernst Ellert", klang seine dumpfe Stimme auf. „Der Hüter des Domes hat deine Ankunft bereits erwartet. Nichts, was im Universum geschieht, bleibt ihm verborgen. Was willst du?"
    „Hilfe!" platzte Ellert heraus. „Ich bitte dich um Hilfe für die Menschheit, für alle Völker der Milchstraße und für Gesil."
    „Wir können dir keine Hilfe geben", erklärte Lethos-Terakdschan. „Dein Weg hierher war umsonst."
    „Das will ich nicht glauben. Seit wann gewähren die Ritter der Tiefe keine Hilfe, wenn sie darum gebeten werden?"
    „Weil wir nicht können. Das heißt nicht, daß wir nicht wollen, Ellert. Wir sind nicht fähig dazu. Nicht zu dem, was sich abzeichnet. Nicht dazu!"
    „Wer dann? Ist das dein Ernst? Ich will mit Jen Salik sprechen!"
    „Es steht dir jederzeit frei, sein Bewußtsein zu rufen. Salik befindet sich wie alle Bewußtseine ehemaliger Ritter der Tiefe in der Wandung der Kuppel. Leb wohl!"
    Die Projektion verblaßte, und das Bild schwenkte und erfaßte die teils umgestürzten und seit Ewigkeiten nicht mehr benutzten Bänke und den Unrat, der sich unter dem Eingang angesammelt hatte. Irgendwo huschten kleine Tiere an den Wänden entlang und gaben ein häßliches Quieken von sich. Die Schwingungen des Domes vertrieben sie aus dem Innern.
    Ellerts Blick blieb an der Falltür auf der Empore hängen. Dort befand sich der Einstieg in die Gewölbe, aber er beschäftigte sich nicht weiter damit. Wieder blickte er hinauf auf die Kuppel. „Jen Salik,
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