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1444 - Saladins Leibwächter

1444 - Saladins Leibwächter

Titel: 1444 - Saladins Leibwächter
Autoren: Jason Dark
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Aber es gibt ein Erbe, eine Erinnerung, die manche Menschen an ihr früheres Leben haben. Und ich denke, dass sie mir einiges darüber erzählen können. Von einer Person weiß ich, dass sie dort gelebt hat, bevor sie hier in dieser Zeit wiedergeboren wurde…«
    Bei Glenda riss der Vorhang. Plötzlich war ihr klar, weshalb die Staatsanwältin angegriffen worden war. Sie war der verbindende Faden, der die Zeiten zusammenhielt. Und auch ein John Sinclair wusste über den längst versunkenen Kontinent Bescheid. Also waren sie die perfekten Informanten.
    »Ich sehe, dass du meinen Plan allmählich begreifst. Das freut mich, Glenda.«
    »Du wirst ihn nicht durchziehen können. Atlantis ist eine Nummer zu groß für dich. Außerdem ist es seit mehr als zehntausend Jahren von der Erdoberfläche verschwunden. Ich denke, du hast dir den falschen Weg ausgesucht.«
    »Nein, es gibt einen Weg, der in die Vergangenheit führt. Ist dein Freund Sinclair ihn nicht des Öfteren gegangen?«
    »Das gebe ich zu. Nur kannst du ihm nicht sagen, geh nach Atlantis, öffne ein Tor und du bist da. Du kannst etwas, das nicht mehr existiert, nicht mit der Vampirwelt vergleichen.«
    »Ich werde einen Weg finden«, behauptete Saladin.
    »Du oder deine beiden Helfer?«
    Er grinste breit. »Du hast von ihnen gehört? Stimmt, das hatte ich beinahe vergessen. Es ist immer nett, wenn man Telefongesprächen zuhört, ohne selbst gesehen zu werden.«
    »Kann sein. Wer sind die beiden?«
    »Ich habe sie mir geholt. Ich habe sie verändert. Ich nehme sie manchmal mit. Sie sind so etwas wie Leibwächter für mich. Eine neue Art, eine neue Spezies. Ich hatte das Glück, sie aus dieser Welt zu entführen. Sie gehörten einer Gang an, die Angst und Terror verbreitete. Die Morde, die sie verübt haben, können sie gar nicht zählen. Sie waren bekannt. Die Menschen in Los Angeles starben fast von Angst, wenn die beiden Killer-Brüder erschienen. Sie waren genau die Richtigen für mich. Sie werden mir ewig dankbar sein, dass ich sie aus der Todeszelle geholt habe. Kurz bevor sie hingerichtet werden sollten, habe ich mich um sie gekümmert. So konnten sie der Todesspritze entgehen und in ihr neues Leben eintreten. Da sie unter meinem Schutz stehen, wird man sie nicht mehr einfangen.«
    »Und weiter?«
    »Oh, sie haben sich bereits in der Vampirwelt umgeschaut. Sie haben alles gesehen, sie wissen, wie das Blut riecht…«
    »Auch schmeckt?«
    Saladin kicherte. »Denkst du, dass ich mir zwei Blutsauger als Leibwächter gesucht habe?«
    »So ähnlich.«
    »Du wirst es bald herausfinden, Glenda. Ich glaube, dass sie bereits hier sind.«
    Das war die schlechteste Nachricht, die Glenda in den letzten Minuten gehört hatte.
    »Ich habe sie noch nicht gesehen.«
    »Das wird sich ändern.«
    Es sollte sich nicht ändern, darauf setzte Glenda, aber Saladin war schneller. Er hatte alles perfekt vorbereitet. Er versuchte nicht, Glenda zu hypnotisieren, er trat nur einen Schritt zur Seite.
    Das genau war das Zeichen für den zweiten Glatzkopf, einen Schritt vorzugehen.
    Er tat es – und Glenda schaute zum ersten Mal mit eigenen Augen auf die Gestalt, die sie bisher nur aus John Sinclairs Beschreibungen kannte.
    Der Glatzkopf versperrte ihr den Weg. Er war mit einem Messer bewaffnet. Ohne Kampf würde sie nicht an ihm vorbeikommen.
    Deshalb fuhr sie herum.
    Der zweite Killer stand an der anderen Seite des Ganges. Auch er mit bloßem Oberkörper und bewaffnet. Allerdings mit einem Schwert, auf das er sich stützte.
    Glenda saß in der Falle. Das brauchte ihr keiner mehr zu sagen, und sie stellte sich so hin, dass sie beide Killer-Brüder im Auge behalten konnte.
    Ob sie einen Befehl erhalten hatten oder nicht, das spielte letztendlich keine Rolle. Jedenfalls setzten sie sich gleichzeitig in Bewegung und kamen auf sie zu…
    ***
    »Geht es dir jetzt besser?«, fragte Purdy Prentiss mich.
    Ich hob die Augenbrauen an. »Warum sollte es mir besser gehen?«
    »Weil du mit Glenda gesprochen hast.«
    Ich hob die Schultern. »Das war nötig, denke ich.«
    Wir befanden uns nicht mehr im Zimmer und waren auf den breiten Balkon getreten. Vor uns lag das Panorama der Stadt, zumindest ein Teil davon. Wir sahen die hellen Lichter der Weihnachtsbäume an den verschiedenen Stellen, wir schauten in den dunklen Himmel, an dem sich nur wenige Wolken tummelten, und sahen auch einige Flugzeuge durch das dunkle Grau fliegen.
    »Warum war das nötig, John?«
    »Weil ich noch immer an Saladin denke.
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