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144 - Die Jenseits-Party

144 - Die Jenseits-Party

Titel: 144 - Die Jenseits-Party
Autoren: Larry Brent
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Zentrum schwarzer Magie und
okkulter Praktiken aufgebaut, von dem niemand etwas weiß. Wovon wir beim
derzeitigen Stand der Dinge jedoch ausgehen müssen, ist, daß mit großer
Wahrscheinlichkeit ein Einfluß der dämonischen Rha-Ta-N’my dahintersteckt ...«
    Das war das Signalwort. Kunaritschew wußte
nur zu gut, wie massiv die Macht war, die von dieser Ecke des Geheimnisvollen
und Rätselhaften wehte.
    »Da ist noch etwas, X-RAY-7, was ich Ihrem
Kollegen Brent jedoch noch nicht gesagt habe ...« Die Stimme von X-RAY-1 klang
belegt. »Wir haben die Mitteilung erhalten, daß unsere Agentin Morna Ulbrandson
alias X-GIRL-C Delonk zum Opfer gefallen ist. Der präparierte Gürtel, hat nicht
versagt, dennoch starb sie auf bisher ungeklärte Weise wenige Minuten nach
ihrem erfolgreichen Einsatz für die PSA. Es steckt also noch mehr dahinter, als
wir ursprünglich annehmen konnten. X-RAY-3 ahnt noch nichts. Ich wollte ihn
nicht beunruhigen, denn er steckt selbst in einer schweren Phase seines
Auftrags .«
    »Verstehe, Sir«, bemerkte Iwan Kunaritschews
betroffen.
    Noch in der gleichen Minute nahm er sich ein
Taxi und ließ sich in die angegebene Straße bringen, wo der verdächtige
Dämonenanbeter und Mörder angeblich wohnte.
    Der Russe saß nachdenklich und mitversteinertem Gesicht auf dem Rücksitz des Wagens und konnte es kaum
erwarten, ans Ziel zu kommen.
    »So, wir sind da !« Die Stimme des Taxifahrers riß ihn aus dem Nachdenken.
    Sie waren in einer langen Straße mit
abstoßend häßlichen und gleichförmig aussehenden Mietshäusern angekommen. Auf
den Dächern der alten, grauen Gebäude, die vier- und fünfstöckig waren, dehnte
sich ein Antennenwald aus.
    Die Straße war nicht besonders breit, so daß
in der Dämmerung die Hausfassaden und Eingängen noch dunkler und unfreundlicher
wirkten.
    Vor den Häusern parkte ein Auto hinter dem
anderen. An einem Torbogen, der in einen Hof führte, stand ein großer Hund mit
zotteligem, schwarzem Fell und pinkelte die Hausecke an. Dann trottete er
weiter, warf einen kurzen Blick auf den Mann mit dem wilden roten Vollbart, der
soeben aus dem Taxi stieg.
    Iwan drückte dem Fahrer ein paar Scheine in
die Hand, ohne genau zu wissen, wieviele es waren.
    »Stimmt so, Towarischtsch«, sagte er
abwesend. »Rechnen Sie im Wagen ab. Der Rest ist ein Dankeschön dafür, daß Sie
mich so schnell hierher gebracht haben. Ich hab’ nämlich ’ne Freundin, die
kann’s auf den Tod nicht ausstehen, wenn ich mich verspäte. Wenn ich nur fünf
Minuten später komme, ist sie schon weg, und ich kann sie die ganze Nacht
wieder suchen .« Er sagte es so überzeugend, daß der
Chauffeur ihm glaubte. Die Anzahl der Scheine, die mehr als den doppelten
Fahrpreis deckten, war bestimmt auch noch ein Grund, weshalb der Fahrer nicht
so genau hinhörte, was sein Fahrgast da eigentlich im einzelnen gesagt hatte.
    Der Fahrer startete sofort wieder, als hätte
er Angst, daß sein Kunde es sich im nächsten Augenblick doch noch anders
überlegen und das Wechselgeld bis auf ein normales Trinkgeld zurückfordern
könnte. Wahrscheinlich war der Mann betrunken, ohne daß man’s ihm anmerkte,
oder er konnte mit den dänischen Scheinen noch nicht so richtig umgehen. Das
war bei Ausländern oft der Fall.
    Iwan blickte dem Wagen gar nicht mehr nach.
    Er ging durch den Torbogen.
    Delonk lebte in einem Hinterhaus. Der
schmale, dunkle Hof roch feucht und modrig. Die unterste Etage des Hauses stand
leer, die Läden hingen schief und verwittert in den Scharnieren, und das Haus
befand sich in erbarmungswürdigem Zustand, wie sie etwa in Venedig in den
stillen dunklen Winkeln nahe den Kanälen an der Tagesordnung waren.
    Dort war Feuchtigkeit der Grund, weshalb die
Häuser vor die Hunde gingen, und in dem Gebäude, wo Delonk wohnte, war es nicht
anders. Der Haussockel zeigte helle Pilzflecken, Kalkausblühungen, und der
Verputz war so morsch, daß er rieselnd abfiel, als Iwan die Haustür öffnete.
Diese leichte Erschütterung genügte.
    In dem kahlen, schmutzigen Flur war es dunkel
und kalt. Die Flurbeleuchtung funktionierte nicht.
    Es war erstaunlich, daß ein Mann wie Delonk,
der ein geregeltes und hohes Einkommen erzielte, in einem solch baufälligen
Schuppen offensichtlich in größter Armut lebte.
    Die Treppe war wackelig und einzelne Stufen so ausgetreten, daß man Angst haben mußte, sie zu betreten.
Aber erstaunlicherweise trugen sie das Gewicht dann doch.
    In der ersten Etage wohnte jemand.
    Iwan hörte die
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