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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle
Autoren: Jason Dark
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Andros.«
    Mir war es egal. Ich hatte mich innerlich damit abgefunden, nach Griechenland zu fliegen. Auch wenn wir den echten Beweis noch nicht bekommen hatten, ich dachte dabei unentwegt an Atlantis.
    Und wenn dieser alte Kontinent mitmischte, war das für mich ein Grund, erst recht einzusteigen.
    »Wann können wir los?«, fragte die Geologin mit leiser Stimme.
    Bill Conolly gab eine schnelle Antwort. »Morgen, denke ich. Au ßerdem ist die große Reisezeit vorbei. Da werden die Maschinen nicht mehr ausgebucht sein.«
    Teresa Hayward konnte wieder lächeln. Auch wenn es noch schmerzlich aussah, aber sie hatte Hoffnung geschöpft. Bill wollte sich um die Tickets kümmern und erklärte, dass sie auf seine Rechnung gingen.
    »Da wird man sich beim Yard aber freuen.«
    »Soll Suko auch mit?«
    »Das muss Sir James entscheiden. Wie ich ihn kenne, wird er Suko gern hier in London behalten.«
    »Okay, dann drei Tickets.« Bill war schon auf dem Weg zum Computer. »Kann ich ihn mal benutzen?«
    »Sicher.«
    Er rieb seine Hände. »Okay, dann machen wir alles klar.«
    So optimistisch wie er war ich nicht, denn ich sah bereits dunkle Wolken am Himmel…
    ***
    Paul Kirikos war 35 Jahre alt und hatte bereits graue Haare. Es mochte daran liegen, dass sein Vater, der jetzt im Rollstuhl saß, ebenfalls so früh ergraut war.
    Mit seinem Schicksal hatte sich der Alte abgefunden, obwohl er manchmal über die vergangenen Zeiten nachdachte, als er mit dem Boot aufs Meer gefahren war und die Touristen ihm stets ein gutes Trinkgeld gezahlt hatten.
    Den Spaß am Leben hatte er trotzdem nicht verloren, und das lag an dem Haus, in dem er wohnte. Sein Vater hatte es erbaut, und es stand an exponierter Stelle.
    Unter ihm lag der kleine Küstenort Stennis und nicht weit entfernt stand auf der Ostseite der Insel der alte Leuchtturm. Damals hätte kaum einer eine Drachme für das Grundstück gegeben, doch jetzt war es Gold wert. Oft genug hatten Hoteliers versucht, es zu kaufen und viel Geld geboten, da aber hatte der alte Kirikos nur den Kopf geschüttelt. Nie im Leben hätte er diesen Ort aufgegeben, denn vor dem Haus gab es noch die wunderbare Terrasse, die ihm einen freien Blick auf das Meer ermöglichte, und an diesem Bild konnte er sich nicht satt sehen.
    Das Geschäft hatte sein Sohn Paul übernommen. Er fuhr jetzt die Touristen über das Meer. Allerdings mit einem besseren Boot, das einen starken Motor hatte, sollte es mal eine Flaute geben, bei der die Segel schlaff blieben.
    Ansonsten liebten es die Touristen, über die Ägäis zu segeln, und die letzte Saison war mal wieder gut gewesen, sodass Paul mit dem Gedanken spielte, sich ein zweites Boot zu kaufen. Ein Freund von ihm würde es steuern, aber das hatte Zeit bis zum nächsten Jahr.
    Alles war gut gelaufen, bis auf die Tatsache, dass die Strömung einen Toten gegen sein Boot getrieben hatte. Nicht mal weit von der Küste entfernt. Zum Glück war Paul mit seinem Freund allein auf dem Boot gewesen.
    Sie hatten den Toten – einen Fremden, wie sich später herausstellte – an Bord gehievt und ihn in den kleinen Hafen von Stennis gebracht. Dort hatte sich dann die Polizei um die Leiche gekümmert, und für die Familie Kirikos war die Sache erledigt gewesen, abgesehen von einem Protokoll, das Paul zu unterschreiben hatte.
    An diesem frühen Nachmittag saß der alte Kirikos wieder auf der Terrasse. Mitgenommen hatte er sein wichtigstes Geschenk, das er je erhalten hatte. Es war ein Fernglas, das es ihm erlaubte, weit über das Meer zu schauen. Ein wunderbares Gerät. Er liebte es. Es wurde von ihm gehegt und gepflegt. Nie lag auch nur ein Staubkorn auf der Linse. Man hatte es ihm zum Geburtstag geschenkt, und noch jetzt kamen ihm die Tränen, wenn er daran dachte.
    Die körperliche Bewegungsfreiheit hatte er verloren, sein Verstand jedoch war noch glasklar, und durch das Fernglas hatte er zwei neue Augen erhalten, sogar zwei bessere.
    Das Meer zu beobachten war für ihn das Höchste. Andere Menschen hätten dies als langweilig abgetan. So dachte er nicht. Keine Langeweile, nichts, das an ihm genagt hätte. Das Leben war durch sein Glas wieder lebenswerter geworden. Er holte sich das Geschehen auf dem Wasser heran und musste sich nicht erst an den Strand schieben lassen.
    Sonne, Helligkeit, die türkisblaue Weite des Meeres, genau das war zu seiner Welt geworden, die er von der Terrasse aus unter Kontrolle hielt. Er sah den Schiffen zu, die durch das Wasser pflügten. Er kannte jede
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