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1429 - Totenkopf-Ballade

1429 - Totenkopf-Ballade

Titel: 1429 - Totenkopf-Ballade
Autoren: Jason Dark
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ausschalten?«
    »Doch, Harry. Nur denke ich, dass John durch sein Kreuz die besseren Karten besitzt.« Sie wandte sich an mich. »Du gehst doch davon aus, dass hier das Grundübel versteckt ist?«
    »Irgendwie schon.«
    »Okay, dann tu es.« Dagmar legte Jana einen Arm um die Schultern. »Ich denke, wir sollten jetzt von hier verschwinden.«
    Jana nickte und gab danach etwas von ihren Gefühlen preis. »Ich habe Angst vor der Nacht.«
    »Das brauchen Sie nicht«, beruhigte Dagmar Hansen sie. »Bis dahin wird alles vorbei sein.«
    Ob sie das glaubte, war ihre Sache. Ich jedenfalls sagte nichts dazu und hielt sie auch nicht auf, als sie gingen.
    Harry warf mir noch einen fast bösen Blick zu. Doch dann schloss er sich den beiden Frauen an. Wenig später fuhr der Omega ab.
    Ab jetzt war ich endgültig allein…
    ***
    Der Friedhof umgab mich wie eine schaurige Filmkulisse. Es fehlte nur noch der Nebel, der über den Boden kroch und die alten Grabsteine mit seiner feuchten Kleidung umhüllte.
    Das Kreuz hing nicht mehr vor meiner Brust. Ich hatte es in die rechte Seitentasche der dünnen Jacke gesteckt und war nun in der Lage, es schnell hervorzuholen, wenn es sein musste.
    In der tiefen Stille fühlte ich mich nicht besonders wohl. Immer wieder hatte ich das Gefühl, aus dem Dunkel der Büsche beobachtet zu werden, als würden dort unzählige Augen lauern.
    Der Stein war wichtig. Alle anderen Gräber interessierten mich nicht.
    Dass unter dem Stein ein Grab lag, war nicht zu erkennen. Ich musste mich schon auf den eingemeißelten Namen verlassen. Ich wollte mir auch keine Schaufel besorgen, um das Grab zu öffnen, aber ich wollte einen Kontakt zu der Toten oder deren Geist herstellen.
    Ein nicht Eingeweihter hätte mich ausgelacht, wenn er das gehört hätte, aber zu lachen gab es da wenig, denn ich wusste, was ich tat.
    Und ich unternahm es nicht zum ersten Mal. Schon öfter hatte ich über mein Kreuz Kontakt zur Geisterwelt aufgenommen. Ich hoffte stark, dass es mir auch diesmal gelingen würde.
    Zunächst war nichts zu sehen. Der Stein blieb normal. In seiner Nähe huschte kein Feuer hoch, zeigte sich kein Flammenschädel, und auch Malinka ließ sich nicht blicken.
    Mit einer bedächtigen Bewegung zog ich das Kreuz hervor. Es war kein Allheilmittel, aber in diesem Fall würde es mir den Weg weisen können, das hoffte ich zumindest.
    Hatte es sich leicht erwärmt?
    Ich fand schon, aber es meldete sich nicht optisch, denn ich sah kein Licht über es hinweghuschen.
    Mit dem Kreuz in der Hand umrundete ich den wuchtigen Grabstein, in der Hoffnung, einen Ort zu finden, wo sich die Magie stärker konzentriert hatte.
    Die Hoffnung starb.
    Als ich wieder an meinem Ausgangspunkt angekommen war, hatte sich nichts getan. Ich begann zu überlegen, ob ich nicht doch den falschen Weg eingeschlagen hatte. Nur war ich kein Mensch, der so leicht aufgab, und so startete ich einen erneuten Versuch.
    Diesmal sorgte ich dafür, dass mein Kreuz einen direkten Kontakt mit dem Stein bekam.
    Er war nicht glatt. Es gab genügend Spalten und Mulden in ihm, sodass mein Kreuz nicht abrutschen konnte.
    Steine sind oder können oft besondere Träger einer anderen magischen Kraft sein. Das wusste ich von den Flammenden Steinen her, bei denen meine atlantischen Freunde lebten.
    Steckte auch in diesem Grabstein hier eine besondere Magie? War er der Mittler zwischen den Welten?
    Ich dachte nicht mehr lange darüber nach und startete meinen ersten Versuch.
    Ja, das Kreuz fand seinen Platz auf der rauen Unterlage. Es lag so nah vor mir, dass ich es schnell wieder greifen konnte, wenn Not am Mann war.
    Ab jetzt hieß es warten…
    Die Zeit verstrich. Für mich dehnte sie sich, weil ich darauf hoffte, dass etwas passierte.
    Eine äußerlicher Veränderung trat nicht ein. Abgesehen davon, dass die Sonne weitergewandert war und sich auf diesem Friedhof die ersten Schatten ausbreiteten.
    Ich beobachtete wieder mein Kreuz. Eine Veränderung gab es nicht. Das Silber hob sich deutlich von dem Grau der Unterlage ab.
    Nur funkelte es nicht und als ich nachfasste, war kein Wärmestoß zu spüren. Noch blieb es normal.
    Es stellte eine Gegenkraft dar. Wer immer diesen Friedhof beherrschte, musste sich davon gestört fühlen, und tatsächlich erlebte ich es in den folgenden Sekunden.
    Endlich leuchtete mein Kreuz leicht auf.
    Endlich meldete sich jemand.
    Aber nicht als normale Stimme, sondern dort, wo ich es nicht vermutet hätte.
    In meinem Kopf.
    Ich hörte als
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