Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1429 - Hamillers Herz

Titel: 1429 - Hamillers Herz
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ich da bin!"
    Enza schaltete ab. Im nächsten Augenblick stand sie am Kühlschrank. Sie öffnete ihn und entnahm ihm den Behälter mit den Kristallen. Sie stellte ihn auf den Tisch vor dem Abtaster und starrte die Kristalle gedankenverloren an.
    War es wirklich eine heiße Spur? Die Wissenschaftler um Anthor-Rith vermieden es im Augenblick, direkt zu ihr herüberzusehen. Im Hintergrund segelten ein paar Reinigungsroboter umher, zylinderförmige Konstruktionen mit Tentakeln und Staubsaugern. Sie bewegten sich auf Antigravfeldern vorwärts und saugten auch den mikroskopisch feinsten Staub auf, der insbesondere in der Nähe von Speicherkristallen vermieden werden mußte. Die schwebenden Maschinen drehten ihre Runden, und die Kontrollanzeigen an Enzas Konsole belegten, daß sie weit genug vom Taster entfernt arbeiteten, so daß ihre Energiefelder ihn nicht beeinträchtigten.
    Die Synergistikerin legte den ersten Kristall unter das Gerät und programmierte es auf die neue Analyse. Sie beobachtete die Eigenstrahlung des Kristalls und zeichnete die Schwingungen auf. Ein Vergleich mit den im Syntron enthaltenen Standardwerten zeigte ihr, daß es keine Abweichung gab.
    Beinahe hätte sie den Impuls im Nanosekundenbereich übersehen, den der Abtaster mit einem Lichtsignal anzeigte.
    Er kam irgendwo aus dem Kristall und löste sich sofort auf. Er verschwand im Nichts außerhalb des Abtasters. „Anthor!" rief sie aus. „Komm schnell her!" Diesmal hatte sie keine Angst davor, daß ihr jemand zusah.
    Der Anti reagierte nicht. Sie registrierte es, als sie nach einigen Sekunden einen Blick hinüberwarf. Anthor-Riths Augen wurden immer größer, einer seiner Mitarbeiter stieß einen Warnruf aus. „Vorsicht, Enza. Hinter dir!"
    Etwas war in dem Ruf, das die Synergistikerin elektrisierte. Sie sah sich nicht erst um, sondern warf sich seitlich nach unten. Aus den Augenwinkeln heraus nahm sie wahr, daß der Abtaster die Gegenwart eines starken Störfeldes anzeigte. Etwas krachte neben ihr zu Boden. Sie rollte sich zur Seite und sah, daß es ein Tentakel eines Reinigungsroboters war. Die Maschine hatte sich von hinten genähert und griff an.
    Enza Mansoor krümmte sich zusammen und drehte sich zur anderen Seite hin. Sie geriet unter das Antigravpolster des Roboters und blieb dort liegen. Hier unten konnte die Maschine sie am schwersten erreichen. „Tut was!" schrie sie so laut sie konnte.
    Der Roboter beachtete sie nicht. Zwei seiner Tentakel sausten auf den Tisch hinab und schlugen gegen den Kasten.
    Durch die Erschütterung fiel der abgestastete Kristall aus dem Gerät und blieb auf der Tischfläche liegen. „RR-747-Beta zwei! Desaktiviere dich sofort!"
    Enza las die Kennung auf der Unterseite der Maschine einfach ab. Der Roboter reagierte nicht darauf. Die Tentakel peitschten gegen den herausgefallenen Kristall und zertrümmerten das wertvolle Gebilde.
    Die Terranerin fuhr auf. Sie stützte sich mit den Händen ab und warf sich gegen den Tisch. Mit der linken Hand bekam sie den Behälter mit den übrigen Kristallen zu fassen. „Unten bleiben.!" schrie Anthor-Rith.
    In seinen Schrei mischte sich das charakteristische Fauchen eines Blasters.
    Der Schuß traf den Roboter irgendwo in der oberen Hälfte seines Körpers, wo sich das Steuerzentrum befand. Etwas zischte, die Maschine sank nach unten.
    Geistesgegenwärtig brachte sich Enza aus dem Bereich des Zylinders. Sie taumelte hoch und griff am Tisch entlang. Mit einem Hechtsprung schnellte sie sich davon, während hinter ihr der Roboter zu Boden krachte und umstürzte. Die Tentakel hingen schlaff herab, die Maschine war außer Gefecht gesetzt.
    Ein Gesicht mit großen, ausdrucksvollen Augen tauchte über Enza auf. Notkus beugte sich über sie und zog sie empor. Er stützte sie. „Alles in Ordnung?" fragte er. „Bist du verletzt?"
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    Der Terraner deutete auf die Maschine. „Du hättest die Kristalle im Kühlschrank lassen sollen, wie ich es dir sagte. Das hast du nun davon! Ich habe es geahnt. Deshalb bin, ich schnell gekommen!"
    Enza atmete schwer. Sie richtete sich vollends auf und machte dem Anti ein Handzeichen. Anthor-Rith steckte die Waffe weg und grinste. Gemeinsam kamen die Wissenschaftler herbei und umringten das Pärchen.
    Enzas Blick suchte die übrigen Maschinen. Sie standen erstarrt. Die syntronische Überwachung hatte rechtzeitig reagiert und sie abgeschaltet.
    Nur den einen Roboter mit dem fremden Impuls hatte sie nicht mehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher