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1421 - Zeitzeugen

Titel: 1421 - Zeitzeugen
Autoren: Unbekannt
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„Beodu, Covar und Eirene - ihr unterzieht euch als erste der Hypnoschulung, weil ihr am gefährdesten seid. Wir anderen sind durch unsere Zellaktivatoren, durch Mentalstabilisierung oder besondere Fähigkeiten vor einer Gehirnwäsche ziemlich sicher. Darum seid ihr als erste dran."
    „Ich doch nicht!" protestierte Eirene und stemmte die Hände in die Hüften. Weniger diese Pose als der Ausdruck ihrer Augen erinnerte Rhodan schmerzlich an Gesil. „Ich werde nichts von unserem Geheimnis preisgeben, auch nicht unter physischer Folter."
    Rhodan hatte keine Lust zu diskutieren. „Keine Widerrede, junge Dame", sagte er in einem Ton, der keine Widerrede duldete; da er ihn selten genug anwandte, erzielte er die gewünschte Wirkung, und Eirene gab schmollend nach. Dennoch fügte er, und nicht nur für seine Tochter, bekräftigend hinzu: „Das hier ist kein amüsantes Spiel. Es geht darum, daß wir mit unserem Wissen Eingriffe auf die Geschehnisse der Vergangenheit vornehmen und dadurch Zeitparadoxa heraufbeschwören könnten. Das könnte unter Umständen verheerende Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte haben. Wenn uns etwas mehr Zeit zur Verfügung stehen würde, könnte ich euch das näher erklären. So aber baue ich darauf, daß ihr mir einfach vertraut."
    „Klar, Waqian", versicherte Beodu. „Du kannst über mich verfügen."
    „Ich vertraue dir, Perry", sagte auch Covar Inguard. „Und was, wenn es sich zur Rettung der Menschheit als nötig erweist, doch etwas von unserem Wissen zu verwenden?" erkundigte sich Eirene. „In diesem Fall überläßt du die Entscheidung uns, die wir Erfahrung mit diesen Dingen haben", wies Rhodan seine Tochter zurecht. „Taravatos hat das Schulungsprogramm zusammengestellt", sagte Icho Tolot vom Kommandopult. „Eirene, Beodu und Covar, begebt euch zu den drei Terminals mit den grünen Blinklichtern und nehmt davor Aufstellung. Alles weitere besorgt der Enzephalograph. Wenn ihr ein Kribbeln im Gehirnbereich verspürt, dann ist die Verbindung zwischen Hypnosender und eurem Zerebralbereich hergestellt. Öffnet euren Geist für die nachfolgenden Sendungen. Es tut nicht weh. Nach ein paar Minuten ist alles vorbei."
    Die drei befolgten Tolots Anweisungen wortlos, Eirene allerdings mit trotzigem Gesichtsausdruck.
    Rhodan fragte sich, ob diese Vorsichtsmaßnahme ausreichende Sicherheiten dafür bot, daß keiner von ihnen ungewollt etwas ausplauderte. Schließlich war eine Hypnoschulung dieser Art keine Gehirnwäsche und sorgte nur für zusätzliches Wissen. Letztlich hing alles von der Beurteilung des einzelnen ab - und davon, in welche Situationen sie gerieten.
    Im Augenblick sah es noch gar nicht danach aus, daß sie ihre Lügengeschichte überhaupt an den Mann bringen könnten, denn die Perseus-Wachforts setzten das Feuer mit verstärkter Heftigkeit fort.
    Obwohl der Computer es unterließ, Warnmeldungen auszugeben und über die Lage zu berichten, konnte Rhodan den Ernst der Situation von den Daten ablesen.
    Wenn der Beschuß nicht abgebrochen wurde, hatten sie höchstens noch zehn Minuten zu leben. Dann spätestens würde der Defensivschirm der HALUTA endgültig zusammenbrechen und unter Schauern von Antimaterieteilchen explodieren. „Antimaterie?" entfuhr es Rhodan. „Der Gegner setzt eine neue Waffe ein", antwortete Taravatos unaufgefordert. „Er erzeugt damit auf der Fläche des Schutzschirms ein ultraintensives Hyperfeld von geringer Lebensdauer, bei dessen Zerfall geringe Mengen Antimaterie entstehen. Diese tritt mit dem Schutzfeld in destruktive Wechselbeziehung und entzieht ihm die Energien. Es kommt zu einem progressiven Zerfall, der die Lebensdauer des Defensivschirms drastisch verkürzt ..."
    „Das klingt ganz nach dem Anti-M-Strahler, mit denen die Keilraumschiffe bestückt waren, die die Kosmische Hanse einst von den Orbitern übernommen hat", wußte Reginald Bull dazu zu sagen. „Wir müssen Zeit gewinnen", stellte Rhodan fest. „Zumindest soviel, daß auch wir anderen uns Kompaktwissen über die getürkte Geschichte aneignen können, damit wir einander nicht widersprechen.
    Versuchen wir es mit einem Funkspruch, Taravatos. Sende auf der alten, bekannten GAVÖK-Frequenz. Ich übernehme dann."
    Der Bordcomputer bestätigte, meldete jedoch Sekunden später: „Ich kann nicht senden. Kaum öffne ich eine Strukturlücke im Schirm, um die Funkwellen durchzulassen, werden Kräfte wirksam, die die Lücke aufzusprengen versuchen. Der Gegner verwendet eine Waffe, die
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