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1420 - Der Geisterhenker

1420 - Der Geisterhenker

Titel: 1420 - Der Geisterhenker
Autoren: Jason Dark
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nichts Fremdes. Das verdammte Killerbeil blieb verschwunden. Das Gleiche geschah auch mit seinem Besitzer, falls es den überhaupt gab und das Beil nicht durch irgendeine besondere Gedankenkraft ferngelenkt wurde und so ein bestimmtes Ziel anvisieren konnte.
    Rechnen musste ich damit ebenfalls.
    Ich wartete. Wieder erlebte ich, wie lang einem eine Wartezeit werden konnte. Die Augen hielt ich stets offen, ich wollte sehen, wenn sich an der anderen Seite etwas tat, aber da gab es einfach nichts, was außerhalb der Normalität gewesen wäre.
    Hatte mein Gegner aufgegeben?
    Es konnte sein, und ich gab ihm noch zwei Minuten, dann wollte ich mich zurückziehen. Das nahm ich dann wörtlich. Der normale Weg war mir einfach zu gefährlich. Ich wollte dafür an der anderen Seite des Gebüschs wieder auftauchen, wo sich der Badestrand befand. Diesmal zum Glück ein Stück entfernt.
    Es war schwer, sich zur anderen Seite durch die Büsche zu wühlen, aber ich brachte das Unterholz zum Glück bald hinter mich. So bekam ich freie Bahn und trat wieder hinein in das normale Leben.
    Ich sah das Wasser, auf dessen Oberfläche sich die Strahlen der Sonne wiederfanden und mich blendeten. Ich hörte die hellen Stimmen der Kinder und dazwischen die der Mütter, die auf ihre Sprösslinge achteten. Es rann mir trotzdem kalt den Rücken hinab. Wenn ich daran dachte, was ein verdammtes Beil unter diesen Menschen alles anrichten konnte, wurde mir schlecht.
    Deshalb entschied ich mich, nicht zu nahe an die Menschen heranzugehen, sondern blieb mehr im Wald, bis ich sein Ende erreicht hatte und erst mal eine kleine Pause einlegte.
    Den Angriff hatte ich überstanden, aber ich ging davon aus, dass es nicht der letzte gewesen war. Wer immer mich im Auge hatte, er würde dafür sorgen, dass ich mich von nun an nicht mehr wohl in meiner Haut fühlte.
    Dass es so war, merkte ich bereits auf dem Weg zum Rover. Öfter als gewöhnlich drehte ich mich um, und mein Rücken war so steif wie ein Ladestock geworden. An meinen Bewegungen gab es nichts Normales mehr. Ich ging roboterhaft und war froh, als ich endlich neben dem Rover stand.
    In der Nähe parkten noch mehr Fahrzeuge. In der vergangenen Stunde waren viele hinzugekommen, sodass der Parkplatz voll belegt war. Ich würde rangieren müssen, aber das war normal im Leben eines Autofahrers.
    Bevor ich einstieg, warf ich erneut einen Blick in die Runde. Es flog etwas durch die Luft, aber das waren keine Beile, sondern Vögel, die sich offenbar von dem Schreck erholt hatten.
    Ich stieg ein und wollte so schnell wie möglich weg. Es blieb beim Vorhaben, denn das Handy meldete sich. Ich hätte das Gespräch nicht entgegennehmen müssen, doch ich tat es, denn auf dem Display las ich Sukos Namen.
    »Was gibt es Neues?«, fragte ich ihn.
    »Nicht viel. Leider.«
    Ich schnallte mich noch nicht an und fragte weiter: »Wie sieht denn das Wenige bisher aus?«
    »Wir haben natürlich nachgeforscht und versucht, mehr über Beth Ingram herauszufinden. Man kann sagen, dass sie eine völlig unbescholtene Person ist. Sie hat keinerlei Eintragungen und ist auch nicht als Verkehrssünderin in Erscheinung getreten. Es gibt also nichts Auffälliges von ihr zu berichten. Ich gehe davon aus, dass sie mehr ein zufälliges Opfer gewesen ist.«
    »Hm…«
    Suko gefiel meine Antwort nicht so recht. Er fragte sofort nach.
    »Hast du eine andere Meinung?«
    »Das kann ich dir nicht so genau sagen. Ich weiß wirklich nicht, wie die Dinge zusammenhängen. Dass es so etwas gibt, möchte ich nicht von der Hand weisen.«
    »Hast du Gründe dafür?«
    »Ja. Das Beil existiert nicht nur in meinen Träumen, sondern leider auch in der Realität.«
    »Das haben wir doch bei dem Mord erlebt. Da sagst du nichts Neues.«
    »Korrekt, aber ich habe es bereits zum zweiten Mal in Aktion gesehen. Das ist kein Spaß.«
    »Wie?«, flüsterte er nach einer kurzen Pause.
    »Hör zu.« Ich berichtete ihm, was ich erlebt hatte, und ich hörte, wie Suko leise aufstöhnte. Er musste die Ereignisse erst mal verdauen. Er schien Mühe zu haben, damit klarzukommen.
    »Dann bist du attackiert worden und hast Glück gehabt, dass dich das Beil nicht erwischte?«
    »So ist es.«
    »Und du hast die Person nicht gesehen, der die Mordwaffe gehört?«
    »Habe ich leider nicht.«
    »Mist«, flüsterte Suko, und ich gab ihm die Pause, damit er nachdenken konnte. »Dann ist sie wohl ferngelenkt. Kann man das sagen?«
    »Vielleicht.«
    »Ich bleibe dabei.«
    »Und wer
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