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1413 - Enklave Chronopuls-Wall

Titel: 1413 - Enklave Chronopuls-Wall
Autoren: Unbekannt
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ausdrückliche Genehmigung unternehmen könnte. Er stürzte sich auf die Echse und versuchte, sie zu packen, doch sie wich ihm fauchend aus.
    Und in diesem Moment begriff der Gestrandete noch mehr.
    Er hatte sich in einem noch viel stärkeren Maß geirrt, als er geglaubt hatte!
    Nicht jenes rätselhafte Kugelwesen war in seinem Labor gewesen und hatte dort experimentiert. Das war völlig ausgeschlossen. Es war viel zu groß gewesen, um so etwas tun zu können.
    Für das gescheiterte Experiment mit dem Galaktiker kam nur einer in Frage.
    Bela!
    Quagon-Tarmor fühlte, wie es ihm vor Entsetzen kalt über den Rücken lief. Er konnte sich nicht erklären, wie die Echse es geschafft hatte, den Galaktiker zu entführen und ins Labor zu bringen. Er konnte nur vermuten, daß ihm eine der Maschinen in dieser Halle dabei geholfen hatte. Doch es ging ihm nicht um die Frage, wie Bela es angestellt, sondern allein darum, daß Bela überhaupt etwas ohne sein Wissen getan hatte.
    Was wolltest du erreichen? Was war dein Plan? Warum hast du das getan? herrschte er die Echse an, während er sie durch die Halle jagte. Antworte mir!
    Das doppelköpfige Wesen flüchtete in heller Panik vor ihm. Immer wieder versuchte es, zum Ausgang zu kommen, doch der Venxentrarier schnitt ihm jedesmal den Weg ab.
    Ich wollte sein wie du, erwiderte Bela schließlich. Ich wollte beweisen, daß ich ebenso klug bin wie du. Ich wollte ein neues Wesen schaffen, das uns beiden dienen sollte, aber es ist mir nicht gelungen. Der Galaktiker ist gestorben.
    Quagon-Tarmor wußte, daß die Echse log. Und er glaubte, ihr wahres Motiv zu erkennen. Sie hatte den Plan gehabt, sich über ihn zu erheben. Sie wollte nicht länger dienen, sondern befehlen. Deshalb hatte sie diese Anlage vor ihm geheimgehalten, nachdem sie sie entdeckt hatte. Deshalb hatte sie den Galaktiker entführt, um Experimente mit ihm zu machen. Wären sie ihr gelungen, wäre ein offener Kampf zwischen ihnen unvermeidlich gewesen.
    Sie erfaßte seine Gedanken und wußte, daß Quagon-Tarmor sie durchschaut hatte und auf keinen Fall länger neben sich dulden würde.
    Du bist ein Dummkopf und ein Narr, schalt Bela ihn. Du bildest dir ein, daß du klüger bist als ich. Aber das bist du nicht.
    Seit vielen Jahren weiß ich, daß es diese Anlage hier gibt. Ich habe oft mit dem Kugelwesen gesprochen. Es war ein künstliches Wesen, halb organisch, halb Maschine. Vor mehr als sechs Jahrhunderten wurde es eingesetzt, um die Enklave zu schaffen. Es sollte seinen Schöpfern den Weg in die Galaxis öffnen.
    Aber das konnte es nicht, und seine Schöpfer sind früh gestorben.
    Enklave? Was für eine Enklave? fragte Quagon-Tarmor verstört.
    Der Doppelköpfige schnaubte verächtlich.
    Nicht einmal das weißt du. Da lebst du seit Jahrhunderten mitten in der Enklave und hast noch nicht einmal gemerkt, daß sie existiert. Und du willst mir Befehle erteilen!
    Für einen kurzen Moment war die Echse unaufmerksam, und Quagon-Tarmor nutzte seine Chance. Er packte sie, riß sie hoch und schleuderte sie mit aller Kraft gegen den Maschinenblock in der Mitte der Halle. Die doppelköpfige Echse flog schreiend durch die Luft und landete am oberen Teil der Maschine in einem Gewirr von Kabeln und dünnen Röhrchen. Sie stieß eine Serie von gräßlichen Schreien aus, als grellweiße Stichflammen ihren Körper durchschlugen. In ihrem Todeskampf schlug sie verzweifelt um sich und zertrümmerte die Röhrchen. Kabel zerrissen. Sie waren im Verlauf der Jahrhunderte mürbe geworden.
    Farbige Lichtfelder glitten über den Maschinenblock, und irgendwo begann eine Sirene zu heulen. Funken sprühten aus einem peripheren Aggregat, und aus einer Nische in der Wand kam ein säulenartiger Roboter hervor. Er bewegte sich ruckartig auf den Maschinenblock zu, erreichte ihn jedoch nicht, weil irgend etwas in ihm blockierte. Er blieb stehen, verlor das Gleichgewicht und stürzte krachend zu Boden. Regungslos blieb er liegen.
    Hoch über Quagon-Tarmor löste sich eine kleinere Maschine aus ihrer Verankerung. Sie fiel herab und prallte mit ohrenbetäubendem Lärm auf den Hauptblock. Metallplatten zerbrachen, und im Innern des Blocks begann es bedrohlich zu rumoren.
    Der Venxentrarier war nur noch von dem Gedanken erfüllt, sich in Sicherheit zu bringen. Er fürchtete, daß der Maschinenblock von einer Explosion zerrissen werden würde, die alles in ihrer Umgebung vernichtete.
    Er eilte aus der Halle und atmete erst auf, als er das Schott hinter sich
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