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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen
Autoren: Jason Dark
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es nicht glauben. Es ist einfach zu viel für mich…«
    »Nimm es hin!«
    »Das kann ich nicht«, flüsterte er. »Das ist für mich unmöglich, und das musst du begreifen. Ich kann es nicht glauben, tut mir Leid. Das ist einfach zu beklemmend.«
    Erst nach einer kleinen Pause sprach Sophia Blanc weiter.
    »Warum, glaubst du, bin ich hier nach Alet-les-Bains gekommen? Weshalb hätte ich dich besuchen sollen? Hast du da eine Idee?«
    »Nein, die habe ich nicht.« Er tippte gegen seine Stirn. »Es ist alles so anders geworden. Nicht zu fassen für mich. Ich habe das Gefühl, gegen einen Baum gelaufen zu sein. Ich bin ein Mensch und fühle mich nicht so. Ich sitze hier, und ich weiß nicht, warum dies der Fall ist.«
    »Du bist der Chef, Godwin.«
    »Ja, das weiß ich. Ich bin der Chef und kein Großmeister. Das wäre mein Ziel, doch ich glaube nicht, dass ich es so leicht erreichen werde. Da muss ich passen.«
    »Stell dein Licht nicht unter den Scheffel, Godwin. Du bist schon etwas Besonderes, denn du hast dich bemüht, die Überreste der Person zu finden, die für mich so wichtig ist.«
    »Stimmt.«
    »Und du hast die Gebeine der Maria Magdalena gefunden. Vergiss nicht, was dir Großes gelungen ist.«
    »Das war ich nicht allein. Ich habe Freunde gehabt, die mir zur Seite standen. Aus eigener Kraft hätte ich es nie geschafft. Überhaupt muss man Freunde haben, auf die man bauen kann.«
    »Aber du hast dein Ziel erreicht, Godwin.«
    »Das schon.«
    »Eben, mein Freund. Und deshalb bin ich hierher zu dir gekommen. Es war der Weg, den mir das Schicksal vorgezeichnet hatte. Es war mein Weg in das neue Leben. Das alte liegt hinter mir, denn allein hier sehe ich meine Zukunft und meine Bestimmung.«
    »Meinst du das wirklich?«
    Sophia hob eine Hand zum Schur. »Ja, das meine ich. Es ist mein voller Ernst.«
    Er stützte den Kopf in beide Hände und schüttelte ihn. »Du kannst sagen, was du willst, aber ich bin nicht in der Lage, es zu begreifen. Nein, das ist unmöglich. Es – es – geht einfach nicht. Es ist auch zu fantastisch, dass du…«
    Sie unterbrach ihn. »Zu fantastisch?«, fragte sie. »War die Suche nach den Gebeinen nicht auch sehr fantastisch?«
    »Ja, das war sie.«
    »Und gab es einen Erfolg?«
    Er nickte.
    »Bitte, dann…«
    »Nein, nein.« Er unterbrach Sophia. »So kannst du das nicht sehen. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wir haben ein Relikt aus der Vergangenheit gefunden. Wir konnten einen Beweis erbringen, und jetzt kommst du und erklärst, dass diese Frau in dir ihre Wiedergeburt erlebt hat!«
    »Ja, so ist es.«
    »Das will mir nicht in den Kopf. Damit habe ich meine Probleme, denn…«
    »Aber du weißt, dass es das Phänomen der Wiedergeburt gibt. Oder etwa nicht?«
    »Ich hörte davon, das ist alles. Selbst habe ich den Beweis nicht antreten können.«
    »Dann nimm es hin.«
    Godwin schaute die Frau an. Er sah ihre dunklen Haare, die wie eine Flut das sehr weibliche Gesicht umgaben. Die dunklen Augen, den schönen Mund, die Nase, das weiche Kinn und eine Haut, auf der kein Puder und keine Schminke lag. Sie war eine natürliche Schönheit.
    Viele Männer hätten sich einer derartigen Person in die Arme geworfen und hätten davon geträumt, dass sie ihnen das Gleiche sagte, wie sie es bei de Salier getan hatte.
    Als Braut sei sie gekommen, um ihn zu heiraten…
    Darüber konnte er nicht mal lachen, sondern nur den Kopf schütteln. Nie hätte er an eine Hochzeit gedacht. So etwas wäre ihm gar nicht in den Sinn gekommen, denn er sah seine Aufgabe hier im Kloster der Templer und nicht woanders.
    Die blonde Vampirin Justine Cavallo kam ihm in den Sinn. Auch sie war schön, aber ihre Schönheit war eine andere als die der Fremden. Sie wirkte kalt, künstlich und aufgesetzt, während man bei Sophia von einer warmen, natürlichen Schönheit sprechen konnte. Zusammen mit einer Anmut, die einen Menschen nicht unberührt lassen konnte.
    War dieser Mund geschaffen worden, um Lügen zu verbreiten?
    Konnten diese Augen lügen?
    Godwin kannte die Antwort auf diese Fragen nicht. Er wusste einfach zu wenig von dieser fremden Person, die gekommen war, um ihn zu heiraten.
    Aber nicht nur das. Sie glaubte zudem daran, dass Maria Magdalena in ihr wiedergeboren war, und sollte das tatsächlich zutreffen, dann wären Godwin und sie so etwas wie ein ideales Paar gewesen, denn die Templer hatten die Heilige sehr verehrt. Überall in Europa waren ihr zahlreiche Kirchen gewidmet worden.
    Die Besucherin
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