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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen
Autoren: Jason Dark
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nicht in Erscheinung getreten – oder?«
    »Weiß man es?«
    »Stimmt auch wieder.«
    Bei Sophia hatte sich nichts verändert. Sie stand weiterhin auf derselben Stelle, umgeben vom hellen Licht, und ihr Gesicht wirkte so bleich und durchscheinend.
    »Ich möchte sie nicht verlieren, John.«
    »Das wirst du auch nicht.«
    »Deshalb hole ich sie mir zurück.« Die Erregung in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Ich wollte ihn zurückhalten, aber Godwin ließ sich nicht bremsen.
    Zudem hatte er es nicht weit. Ein großer Schritt reichte, um bei ihr zu sein.
    »Sophia, bitte! Sophia, du musst mich hören! Ich bin dein Mann, vergiss das nicht.«
    Sie zeigte keine Reaktion auf Godwins Bitte. Sie hielt die Augen sie geschlossen, wie jemand, der voll und ganz mit seinen eigenen Erinnerungen beschäftigt ist.
    Godwin fasste sie an.
    Es war der Augenblick, in dem sich vieles änderte. Ich sah noch, dass mein Templerfreund ins Taumeln geriet. Gleichzeitig verstärkte sich das Licht. Es verwandelte sich in ein großes Zelt, das die gesamte Höhle ausfüllte.
    Licht und eine bestimmte Kraft, in deren Hände wir uns geben mussten. Auch ich merkte den Sog, der mich erfasste. Ich sah, dass sich mein Freund Godwin drehte, und im Gegensatz zu ihm stand Sophia wie angegossen in seiner direkten Nähe.
    Sie war in diesem Augenblick die Königin. Sie spürte die Macht des Kreuzes, aber zugleich noch etwas anderes, denn die Macht, die uns hergeholt hatte, war wieder zurückgekehrt. Und daran konnte mein Kreuz die Schuld tragen.
    Ich drehte mich, ohne dass ich es wollte. Die Umgebung zog sich zusammen und verwandelte sich in einen Trichter. Ich sah, dass die Umgebung von mir wegflog und sich wenig später mit einer anderen mischte, die ich hier nicht erwartet hätte.
    Nichts konnte mich halten. Zuletzt merkte ich noch, dass ich nach vorn gerissen wurde, aber nicht auf den Boden prallte, denn etwas anderes zerrte mich weg.
    Auf dem Knochensessel hatte diese Reise begonnen, und jetzt holte mich der Sessel zurück. Mein Bewusstsein wurde für eine kurze Zeitspanne ausgelöscht.
    Mein letzter Gedanke galt der geheimnisvollen Höhle, von der ich nicht mal wusste, wo sie zu finden war. Danach merkte ich nichts mehr, bis ich die Knochen des Sessels unter meinem Körper spürte und mich in Godwins Zimmer wiederfand…
    ***
    Ich riss die Augen auf!
    Ja, ich war wieder in der Normalität. Der Knochensessel hatte seine Pflicht getan und mich wieder zu sich geholt. Die Kraft des letzten Großmeisters steckte konzentriert in ihm und ließ ihre Freunde nicht im Stich.
    Natürlich war ich leicht durcheinander. Ich musste den Kopf schütteln, um wieder mit mir zurechtzukommen. Dabei strich ich über mein Gesicht und sammelte die Gedanken.
    Das Erlebte stand noch so glasklar vor mir, aber wenn ich die Augen öffnete, dann war das Fresko ebenso verschwunden wie die Höhle und deren Fackelschein.
    »John…«
    Ich hatte die Stimme vernommen, reagierte aber nicht sofort auf die Ansprache.
    Der Sprecher kam auf mich zu, und als ich den Kopf hob, sah ich Suko vor mir.
    »Okay, Alter, ich bin okay.«
    »Und du bist wieder da.«
    »Klar.«
    »Dann frage ich mich, wo du gewesen bist. Was hast du erlebt? Wohin hat dich der Knochensessel gebracht?«
    Ich musste erst über die Antwort nachdenken. Suko hatte mir seine rechte Hand entgegengestreckt, die ich dankbar annahm. So ließ ich mich aus dem Sessel ziehen.
    »Du siehst blass aus, Alter.«
    »Da kann man nichts machen. Allerdings bin ich froh, dass ich es geschafft habe.«
    »Warst du in Lebensgefahr?«
    »Nein, das kann man nicht so sagen. Ich habe nur ein wundersames Erlebnis gehabt.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Bevor ich Suko davon berichtete, erkundigte ich mich nach Sophia und Godwin.
    Mein Freund schüttelte den Kopf. »Es tut mir Leid, aber die beiden habe ich nicht gesehen.«
    Die Antwort stellte mich alles andere als zufrieden. »Aber sie haben auch die Rückreise mitgemacht.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Hier sind sie nicht gelandet.«
    Es gab für mich keinen Grund, meinem Freund nicht zu glauben.
    Weshalb hätte er mich anlügen sollen? Doch Sorgen bereitete mir das Verschwinden der beiden schon.
    »Der Knochensessel ist eben nicht für jeden geschaffen«, sagte Suko. »Aber das weißt du selbst.«
    »In diesem Fall sehe ich es nicht so.«
    »Okay, dann müssen wir sie suchen.«
    Ich hatte einen Einwand. »Falls die Kraft des Sessels oder welche auch immer sie hierher befördert hat.« Ich
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